Ein Lebenszeichen von uns…

Wir sind mit Sissi wieder in der Marina in Oranjestad und kommen langsam zur Ruhe. Gerade eben bemerkte ich, wie lange es her ist, dass ich einen Beitrag verfasst habe. Deswegen möchte ich ein kleines Lebenszeichen senden, in den vergangenen Wochen hatten wir viel Arbeit und haben trotzdem noch Zeit für Sightseeing und Entspannung im Wasser gefunden. Außerdem ist meine letzte Schicht im Donkey Sanctuary gelaufen. Wir sind beinahe abfahrbereit.

Sweety auf dem Dach

Sissi war zwei Jahre lang fast ununterbrochen im Wasser. Den letzten Anstrich hat sie im Winter 2018/2019 bekommen. Ich hatte schlimmste Befürchtungen, wie es um den Zustand des Anstrichs bestellt war. In St. Lucia habe ich einen Taucher engagiert, der von unten den Bewuchs abgekratzt hat. Dann hat Sissi aber fast neun Monate im Hafen gelegen.

Sissi wird geslippt

Anstelle eines Krans benutzen sie auf Aruba eine große Slipanlage. Die größten Yachten und Katamarane werden hier auf diese Weise aus dem Wasser gezogen. Mit viel Routine bewegen die Arbeiter Sissi an Land. Die Farbe des Unterwasseranstrichs ist übrigens rot.

Aus der Nähe betrachtet

Aus der Nähe betrachtet ist es gar nicht so schlimm wie befürchtet. Lediglich der Propeller sieht ziemlich bewachsen aus. Damit erklärt sich mir auch das merkwürdige Verhalten von Sissi unter Motor. Die Drehzahl wird nicht mehr richtig in Geschwindigkeit umgesetzt.

Verbrauchte Schleifscheiben

Zwei Wochen Zeit in der Werft haben wir veranschlagt, um das Unterwasserschiff zu streichen. In der ersten Woche sollten alle vorbereitenden Tätigkeiten geschehen, wie zum Beispiel das Abschleifen des alten Anstrichs. Die weiche Farbe verklebt eine Schleifscheibe nach der anderen. Mehr als einen Quadratmeter kann man mit einer Scheibe nicht abschleifen. Dann muss wieder eine neue her. Die beiden der Werft am nächsten gelegenen Baumärkte hatten nach kurzer Zeit keine Schleifscheiben mehr im Angebot, ich musste über die halbe Insel fahren, um noch Nachschub zu organisieren.

Die Frage der Fragen: Wird es regnen?

Es ist Regenzeit in Aruba. Es stellt sich immer wieder die Frage, ob wir mit dem Streichen beginnen können. Wird es regnen oder nicht? Die Zugrichtung der Wolken ist immer gleich, wir schauen auf den Hooiberg und die Wolken. Wir hatten jedoch ein Riesenglück. Immer wenn wir gestrichen haben, regnete es nicht. Der Regen kam dann in der Nacht, als die Farbe so trocken war, dass ihr das Wasser nichts mehr anhaben kann. Kein Vergleich zum Streichen des Decks auf Lanzarote, wo uns Starkregen einen großen Teil der Farbe gleich wieder in den Atlantik gespült hat.

Irgendwann ist alles geschliffen und kann gestrichen werden

Nach dem Abschleifen kommt das Anstreichen. Die Farbe ist ausreichend giftig, so dass man sich gerne gegen die Spritzer schützt. Die Arbeit macht einen Riesenspaß bei 32°C im Schatten. Ich schreibe das mit der Temperatur nur hin, damit ihr in Deutschland nicht vergesst, dass es hier eigentlich keine Jahreszeiten gibt. Nur die mit und die ohne Regen. Die Temperaturen ändern sich kaum. Das hat aber auch einen immensen Vorteil. Über 24°C trocknet die Farbe in einer Stunde schon so weit, dass man sie anfassen kann. Über Nacht ist sie komplett getrocknet. So können wir innerhalb von zwei Tagen zwei Anstriche auf den Rumpf bringen.

Der Propeller ist wieder fast wie neu

Montags sind wir aus dem Wasser gegangen und am Freitag in der Folgewoche wieder ins Wasser. Sissi sieht toll aus. Die Schraube ist wie neu und auf der Rückfahrt von der Werft in die Marina konnte ich erfreut feststellen, dass nun Drehzahl und Geschwindigkeit wieder zueinander passen. Da ich endlich wieder die Bilder von meinem Telefon auslesen kann, habe ich einen immensen Rückstand beim Bloggen. Das hole ich in Kürze nach. Ich möchte noch über die weiteren Touristenspots schreiben, die Jens und ich noch besucht haben.

Socks

Die letzte Schicht bei den Eseln ist beendet. So lange ich noch auf der Insel bin, werde ich hin und wieder dorthin fahren, möglichst viele der anderen Volunteers noch einmal treffen und mich verabschieden. Da ich wochenlang Vollzeit gearbeitet habe, kenne ich praktisch alle. Es ist unmöglich, sich von ihnen allen zu verabschieden. Heute Nachmittag wollen wir zu Anneke fahren. Von ihr habe ich am meisten über die Esel gelernt. Mit ihr hatte ich immer angenehme Schichten. Und für die Katzen haben wir auch noch Leckereien. Adieu.