Ölkatastrophe

Seit Wochen hadern wir schon mit einem Problem. Uns ist auf der Reise von Kuba nach Aruba eine Flasche Speiseöl leck geschlagen. Wie kann das passieren? Leider kann so etwas allzu leicht geschehen. Wir lagern unsere Speiseöl-Vorräte im Salontisch in der unteren Ebene. Dort, wo Zöllner gemeinhin das Drogenversteck und den geschmuggelten Alkohol vermuten. In Martinique haben wir vergangenes Jahr sehr viele Flaschen Speiseöl gekauft und verstaut. Nach und nach wurden diese Vorräte dezimiert, einen guten Teil haben wir in Kuba verschenkt. Die übriggebliebenen Flaschen hatten zu viel Bewegungsfreiheit. Eine von ihnen hat sich während unseres Tanzes in den Wellen in eine offen liegende Schraube gestürzt. Die Flasche ist zum größten Teil ausgelaufen.

Mein Fuß. Die Füße von Jens sehen auch so aus.

Wir haben es nicht bemerkt. Wir haben die Flecken auf dem Boden zunächst für Wasser gehalten, weil genau an dieser feuchten Stelle ständig das Wasser von der Dachluke tropfte. Nach und nach verwandelte sich der Teppichboden in eine schwarze Oberfläche, unsere Füße waren ständig schmutzig und trotz mehrfachem Waschen mit Süßwasser wollten die Flecken nicht trocknen. Außerdem wurde der Salon immer schmutziger. Erst als ich zum Kochen eine neue Flasche Öl aus dem Lager nehme, sehe ich die Ursache des ganzen Übels.

Erste Versuche mit Allzweckreiniger sind wirkungslos. Wir sind relativ planlos, wie wir diese Baustelle angehen können. Außerdem haben wir genug Arbeit mit den Luken und dem Deck. Das Thema Teppich stellen wir hinten an, zur Not müssen wir ihn raus werfen und mit dem sehr abgenutzten Holzfußboden vorlieb nehmen. Der braucht eigentlich zunächst mächtig Zuwendung. Außerdem mag ich den Teppichboden. Jens wirft sich mächtig ins Zeug und schaut mehrere YouTube-Videos zum Thema Teppichreinigung.

Backpulver, die Allzweckwaffe. Und Alkohol (nicht zum Verzehr geeignet)

Wir brauchen Backpulver und Alkohol. Damit nicht der gute kubanische Rum draufgeht, hole ich gleich mal mehrere Flaschen Alkohol und eine große Tüte Backpulver.

Mit der Sprühflasche geht das Auftragen am einfachsten.

Zunächst muss das Backpulver trocken in den Teppich einmassiert werden. Dann wird der Teppich mit Alkohol besprüht. Der Alkohol löst das Öl aus dem Teppichboden und das Backpulver nimmt es beim Trocknen auf. Wenn alles wieder getrocknet ist, nimmt der Staubsauger das Backpulver mit dem Öl aus dem Teppich heraus.

Abwarten und einwirken lassen

Während des Sprühens hat man das Gefühl, schon von den Dämpfen betrunken zu werden. Jens hält das tapfer durch, das Backpulver bekommt eine schleimige Konsistenz. Den Gasherd wollen wir jetzt lieber nicht benutzen, nicht dass noch eine Explosion stattfindet. Anschließend dauert es Stunden, bis der Backpulverschleim sich in öliges Backpulver verwandelt hat. Dann kann gesaugt werden.

Nach der ersten Anwendung. Hier ist schön zu sehen, wo das meiste Öl im Teppichboden gelandet ist. An den anderen Stellen erfreut uns das Ergebnis schon sehr.

Jetzt endlich haben wir die Perspektive, dass wir den Teppich in ein paar Tagen wieder sauber bekommen können. Wir sind sicher nicht mehr lange genug in Aruba, um diese Arbeit abzuschließen. Das geht aber auch sehr gut in Curacao.

3 Antworten auf „Ölkatastrophe“

Schreibe einen Kommentar zu Gregor Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert