Sines

Geheimtipp-Marina: Übernachtung für Sissi und Crew nur 16,31 €. Dazu die besten Duschen seit Belfast. Duschen bei perfekter Temperatur, sattem Wasserstrahl in einer sauberen, geräumigen Kabine.

Wie üblich mal wieder ein Ausschnitt aus der Karte. Ich denke, ich werde in Zukunft immer die Screenshots vom Navigationscomputer nehmen. Das ist am einfachsten und gibt den Weg am besten wieder. Warum bin ich da nicht vorher drauf gekommen?

Unser Weg nach Sines

Nach einem eher müden Vormittag (für mich) und verspätetem Ausschlafen (für Jens) war uns klar, dass wir noch in den Ort gehen müssen. Unsere Vorräte brauchen mal wieder eine Ergänzung. Auch wollen wir den Ort, in dem wir eine Nacht verbringen, wenigstens kurz kennen lernen.

Blick vom Heck auf den Ort

Der Hafenmeister erklärte uns den Weg zum Supermarkt. Das geht zunächst den Strand entlang, dann hoch zum Castelo und anschließend noch 500 Meter geradeaus. Das Castelo sieht man oben rechts im Bild, außerdem sieht man noch einen Aufzug, der den Weg vom Ort zum Strand erleichtert.

Am Strand

Am Strand sehen wir einem Segler, der im Hafen ankert, dabei zu, wie er sein Dinghi vom Wasser weg zieht. Offenbar hat er einen längeren Aufenthalt an Land vor, denn so schnell wird die Tide noch nicht steigen.

Blick von oben auf den Strand und die Marina

Die Rampe nach oben ist ordentlich steil. Dafür belohnt sie uns für die Anstrengung mit einem tollen Blick über Strand, Marina, Industriehafen und die ankernden Pötte draußen auf Reede. Wir landen gleich beim Castelo und sind ganz erstaunt, dass die Türen weit offen stehen und wir einfach zur Besichtigung schreiten können.

Castelo

Das Kastell wurde im 15 . Jahrhundert erbaut. In dieser Zeit wurden an der portugiesischen Küste einige solcher Forts gebaut, die Küste wollte schließlich verteidigt werden. Manche enthalten heute Museen (wie in Peniche) oder gar nichts (wie hier).

Castelo von innen

Innen befinden sich ein paar Bäume und eine Wiese, die dringend der Pflege bedarf. Aber die Gärtner sind ja schon bei der Arbeit, wie man am Gartenschlauch sieht.

Auf unserem Weg zum Supermarkt kommen wir leider nicht am Denkmal für den berühmtesten Sohn der Stadt, Vasco da Gama, vorbei. Oder wir haben es irgendwie verpasst.

Gasse in Sines

Die Altstadt gefällt uns. Kleine Häuser und enge Gässchen. So stellt man sich ein altes Fischerdorf an der portugiesischen Atlantikküste vor.

Noch eine Gasse in Sines

Da wir anscheinend mit gedruckten Stadtplänen auf Papier nicht mehr richtig umgehen können, wir der 500 Meter Spaziergang zum Spar ein wenig länger. Das stört uns aber nur am Rande, denn irgendwann stehen wir vor der Ladentür. Der Laden ist innen viel größer, als er von außen aussieht.

Spar

Innen ist der Supermarkt so verwinkelt, wie die Altstadt von Sines. Man kann sich in den Gängen verirren. Wir finden aber alles, was wir für unsere Versorgung brauchen, und machen uns auf den Weg zurück zu Sissi.

Dabei kommen wir auch auf dem Rückweg nicht ganz mit dem Stadtplan zurecht. Wir landen irgendwo an einem Abbruchgrundstück und sehen plötzlich einen schwarz-weißen Kater.

Der Kater kommt sofort auf Zuruf

Obwohl wir ihn auf Deutsch rufen, kommt er sofort zu uns gelaufen und lässt sich gründlich durchstreicheln.

Katerchen genießt Streicheleinheiten

Abwechselnd streicheln wir ihn bestimmt zehn Minuten lang. Der Kater genießt und lässt sich sogar von mir auf den Arm nehmen. Irgendwann wird es ihm zu viel, das teilt er uns freundlich ohne allzu viel Einsatz der Krallen mit. Danach schaut er allerdings sehr zufrieden.

Durchgestreichelt. Jetzt ist es gut.

Der Kater ist zwar nur teilweise schwarz, dafür aber sehr anschmiegsam. Wir trauen dem Katerorakel und freuen uns auf den guten Segeltag, der uns erwartet.

UPDATE (Tag 2 in Sines)
Wir haben uns festgeschlafen, den Wind verpasst und das Boot mit Regen vollaufen lassen. Jetzt trocknen wir unsere Klamotten, Schuhe und den Fußboden im Salon.

Schuhe und Fußboden trocknen in Sines

Außerdem schauen wir uns den Ort noch einmal genauer an. Immerhin ist es der Geburtsort von Vasco da Gama und wir haben den großen Seefahrer noch gar nicht richtig gewürdigt. Wahrscheinlich hält uns sein Geist am Steg fest.

Als wir gestern durch das Castello gelaufen sind, sind wir praktisch an der Statue vorbei gelaufen und haben sie deswegen nicht gesehen. Heute haben wir sie gesehen, gewürdigt und fotografiert.

DOM VASCO DA GAMA

Angeblich ist im Castelo sein Geburtsort. Wir nehmen uns für den folgenden Tag vor, das kleine Museum in der Burg zu besuchen.

Vasco da Gama blickt auf Sissi (zwischen der Frau mit Zopf und dem Mann mit Kappe zu sehen)

In Sines wurde dem größten Sohn der Stadt jedenfalls ein Denkmal an einem schönen Ort gebaut. Er blickt über den Atlantik und auf einen eigenen Strand. Im Sommer kann man sich hier vor Touristen kaum bewegen (sagen die Einheimischen), jetzt ist es sehr angenehm leer.

Praia Vasco da Gama

Wir wissen genau, wo die Fischerboote geparkt werden. Aus unserem Cockpit sehen wir immer wieder Möwenwolken über diesem Bereich des Hafens. Den hat Vasco da Gama auch prima im Blick.

Fischerboote – hier ohne Möwenwolken

Jetzt haben wir den großen Seefahrer genug gewürdigt. Wir hoffen, dass uns Sines jetzt bald frei lässt. Die Windvorhersage sieht für Mittwoch gut aus. Noch ein paar Worte zu dem Aufzug, der den Weg zum Strand erleichtern soll: Er funktioniert nicht. Die Alternative sind 78 Stufen.

Aufzug

UPDATE (Tag 3 in Sines)

In der Nacht regnete es nicht. Wind gibt es allerdings auch nicht. Also bleiben wir einen weiteren Tag in Sines. Den nutzen wir, um uns den Teil des Orts anzusehen, in dem wir noch nicht gewesen sind.

Palmen und Mauer

Vor dem Eingang des Fischereihafens befindet sich eine lange Reihe Palmen und eine festungsartige Mauer. Die Palmen wollen fotografiert, die Mauer erklommen werden. Also machen wir das in eben dieser Reihenfolge.

Jens in Palmen

Das Wetter meint es gut mit uns. Die Sonne scheint und es sind ca. 20°C. Angenehmstes Wetter und schönes Fotolicht. Wir erklimmen die Mauer, ohne allzu sehr ins Schwitzen zu geraten.

Fotografieren auf der Mauer

Der Aufstieg hat sich gelohnt. Einmal haben wir einen Blick über den Hafen, wie wir ihn noch nicht hatten, dann sind dort hinten die schönsten Altstadtgässchen von Sines.

Gasse mit Kirche am Ende

Der ganze alte Ort drückt sich quasi an die Hafenkante. Je mehr man sich vom Hafen weg bewegt, desto moderner und einfallsloser wird die Architektur. Irgendwann landen wir bei den Vorstadt-Reihenhäusern. Von dort gehen wir lieber wieder zurück.

Kirche, leider verschlossen

Fast immer kann man so fotografieren, dass man einen Blick auf den Hafen hat. Dann ist man in der Altstadt.

Altstadt mit Blick auf Industriehafen

In der beschaulichen Marina vergisst man leicht, dass sich in Sines auch ein großer Industriehafen befindet – wie bei praktisch jeder Marina, die wir in Portugal besucht haben. Lediglich Peniche war hier die Ausnahme, in Peniche ist nur ein großer Fischereihafen.

Keine Katze

Wir machen uns noch auf die Suche nach einer schwarzen Katze, einem guten Omen für die Abfahrt am Folgetag. Eine schwarze Katze konnten wir nicht finden, dafür aber eine grau getigerte mit großem Mundwerk.

Katze

Sie maunzt uns an und der Motor brummt auf voller Leistung. Wir beide können diese Prachtkatze minutenlang streicheln und ihr die Öhrchen zerknautschen. Das genießt sie sehr.

Genuss pur

Damit ist klar, dass wir guten Wind bekommen werden. Unsere Mission ist erfüllt. Wir nehmen unsere Rucksäcke und gehen noch zum Supermarkt. Vor dem Spar sehe ich noch diese Straßenszene mit Hündchen, die ich unbedingt ablichten muss.

Keine Katze

Für den Rückweg zu Sissi wählen wir dann einen Weg, den wir bislang noch nicht genommen haben. Eine wunderschöne Gasse gehen wir entlang und am Ende brüllt uns das Schaufenster eines Friseurladens an. Mir fällt siedend heiß ein, dass ich ja inzwischen zur Zielgruppe gehöre. Ich muss mal wieder zum Friseur.

Gasse mit Friseur am Ende
Sonnenuntergangskitsch
Sonnenuntergangskitsch