Der Stausee

Auf Guernsey gibt es einen Stausee, der der Trinkwasserversorgung dient. Er fehlt auf der Touristenkarte mit den besten Sehenswürdigkeiten, dafür sieht man aber auf der Google-Satellitenkarte, dass dort keine Straßen sind und nur wenige Häuser rundherum stehen.

Stausee

Da wir aufgrund der Wettervorhersage den Hafen nicht verlassen wollten, haben wir uns für eine Wanderung rund um diesen Stausee entschieden. Es gibt dort einen Nature-Trail, auf dem man wandern kann. Nach einer Busfahrt und einem kurzen Spaziergang zur Staumauer konnten wir auf dem Wanderweg starten. Für den normalen Guernsey-Bewohner sind beiderseits der Staumauer auch Parkplätze eingerichtet. Wir haben inzwischen gelernt, dass man auf Guernsey auch die kürzeste Strecke mit dem Auto zurück legt.

Die Sonne schien wunderbar vom Himmel und ein kräftiger Wind fegte vom Meer her über die Staumauer.

Blick von der Staumauer aufs Meer

Beim Blick auf die Gischt, die über die Felsen spritzte, waren wir froh, den Hafen nicht verlassen zu haben. Für Guernsey-Verhältnisse war es auch recht einsam, wir sind nur wenigen Menschen begegnet.

Christoph und Jens auf dem Weg um den Stausee

Vorbei ging es zunächst auf einer kleinen, kaum befahrenen Straße an Brombeerhecken mit leider noch unreifen Brombeeren, an Maisfeldern mit noch nicht reifen Maiskolben und an Mauern, die britisch-typisch Grundstücke begrenzen. Nach einiger Zeit konnten wir den ersten Blick auf den See erhaschen.

Blick auf die Staumauer

Selbst hier oben war noch gut zu sehen, mit welcher Kraft der Wind vor der Insel geblasen hat. Wieder waren wir mit unserer Entscheidung für einen weiteren Hafentag zufrieden. Natürlich hätte Sissi uns sicher durch den starken Wind getragen. Natürlich hätten wir das aussegeln können. Es wäre aber einigermaßen unkomfortabel gewesen und in Eile waren wir auch nicht. Dafür konnten wir Möwen und Reiher beobachten. Im Stausee gibt es viele Forellen und sogar eine Fischzucht.

Bäume im Urwald ähnlichen Teil des Naturpfades

Nach der Hälfte der Umrundung wechselten wir auf einen Wanderweg in einer Art Urwald. Endlich hatten wir den Naturpfad erreicht.

Viele naturbelassene Ecken gibt es auf Guernsey nicht. Wo es sie jedoch gibt, sind sie sehr, sehr schön. Totes Holz wird in den Naturwäldchen nicht weggeräumt, sondern für die Insekten liegen gelassen. Das hat uns gut gefallen. Die fast mediterran anmutende Vegetation war wunderschön.

Jens im Naturwald

Inzwischen war die übliche Mittagszeit vorbei und es kamen uns mehr und mehr Leute entgegen. Nicht nur wir waren auf der Suche nach der Natur.

Die Sonne spielt auf den großen Bäumen

Nach etwa drei Kilometern war der Rundweg vorbei, wir kamen an den Ort, von dem aus wir die Wanderung gestartet haben. Wie alles auf Guernsey war die Runde nicht besonders groß. Die Ecke gehört jedoch zu den schönsten Orten, die wir auf Guernsey kennen gelernt haben. Unsere Empfehlung für andere Segler oder Guernsey-Urlauber, die einen Platz suchen, der schön ist und nicht auf der normalen Touristenkarte verzeichnet ist.