Endlich – es ist vollbracht. Unser Anker hat sich nach fünftausend Seemeilen erstmals in den Grund gegraben.
Unser erster Eindruck von Portimao war gut. Wir haben einen schönen Ankerplatz und schauen auf einen tollen Strand, der in der Abendsonne immer wunderbar beleuchtet wird.
Zweimal sind wir mit dem Dinghi rüber in die Marina gefahren. Einmal waren wir auf der Gina eingeladen, einmal haben wir uns bei der Roede Orm eingeladen. In beiden Fällen ging es uns darum, die Zugangskarte zu leihen und die wirklich hervorragenden Duschen zu nutzen. Beim zweiten Besuch konnten wir auch einen Spaziergang in die Stadt unternehmen.
Der Weg in die Stadt führt zunächst an hunderten Bettenburgen vorbei, die zu dieser Jahreszeit (Ende Oktober) fast alle leer stehen und bis zum kommenden Jahr verlassen sind. Davon werde ich keine Fotos veröffentlichen, denn das Ensemble sieht einfach nur hässlich aus. Oder, soll ich? Na gut.
Der erste spannende Punkt auf dem Weg in die Stadt ist der erste Kreisverkehr, der mit Kunst am Bau ausgestattet wurde. Solche Figuren haben wir schon in Peniche gesehen und fotografiert, sie scheinen auch anderswo sehr beliebt zu sein.
Weiter auf dem Weg in die Stadt haben wir dann schnell die Fußgängerzone gefunden. Alles ist überdimensioniert für die wenigen Menschen, die sich um diese Jahreszeit in Portimao aufhalten. Außerdem wirkt so eine Fußgängerzone auch hier so steril, wie ich es aus (fast) jedem anderen Ort kenne. Kein Ort, an dem man sich gerne aufhält.
Auch hier wieder so eine Frauenstatue. Hier kann ich aber genau sagen, was die Frau macht: Sie wirft Trauben in eine Kelter. Äpfel wären besser.
Zumindest das, was wir als Rathaus identifiziert haben, ist sehr schön hergerichtet. Auch eine Kirche gibt es um die Ecke, leider hatte sie verschlossene Türen. In Portugal scheint es eher so zu sein, dass die Kirchen die meiste Zeit verschlossen sind und nur zum Gottesdienst öffnen.
Die meisten Altstadtgassen wiederum wirken alt. Wir sind noch bis zum Bahnhof gelaufen und dann wieder zurück zum zentralen Platz. Leider wollte dieser Ort seinen Zauber nicht über uns verstreuen. Alles ist entweder touristenmäßig hochpoliert oder es verkommt langsam.
Wir haben dann den Bus zurück zur Marina genommen, geduscht und sind dann zügig mit dem Dinghi wieder zu Sissi zurück gefahren. Von hier aus ist der Blick immer noch am schönsten und Portimao bietet die bisher kitschigsten Sonnenuntergänge.
In ein paar Tagen fahren wir wieder zurück nach Lagos und bauen die neuen Solarpaneele ein. Anschließend warten wir auf ein Wetterfenster für die Kanaren.