Der Funk

Es mutet im Zeiten von Smartphones und Satellitentelefonen an wie ein Anachronismus – der UKW-Funk. Die meisten Segelboote haben eine Funke an Bord, wir natürlich auch. UKW-Funk ist etwas für die kurzen Entfernungen, denn die Funkwellen breiten sich ähnlich aus wie Licht. Was man sehen kann, kann man auch anfunken, was man nicht sehen kann ist außer Reichweite.

In Küstennähe ist das natürlich kein Problem. Der Funk ist nützlich, um vor dem Einlaufen mit dem Hafenmeister zu sprechen. Viele britische Häfen verlangen eine Anmeldung per Funk, sonst darf man nicht einlaufen.

Funkgerät und Batteriemonitor

Wir haben ein Funkgerät von ICom (IC-M423G), das mit einem integrierten GPS-Empfänger ausgestattet ist. Der verbessert die Sendeleistung natürlich nicht, erhöht aber die Zahl der GPS-Empfänger an Bord um 1. Das alte Funkgerät, das ich mitgekauft hatte, musste entsorgt werden. Es war nicht mehr zulassungsfähig und hatte auch kein DSC. Inzwischen bekommt man keine Zulassung mehr für ein Funkgerät ohne DSC. Ich bin mit dem Gerät zufrieden.

Unterwegs benutzen wir das Gerät gelegentlich, um andere Schiffe anzufunken. Meist nutzen wir es aber nicht aktiv, sondern passiv. In fast allen küstennahen Gewässern wird regelmäßig ein Seewetterbericht mit Vorhersage über Funk durchgegeben. Der ist dann mehr oder minder verständlich, aber der Inhalt ist von hoher Qualität. So konnte ich es oft auf Chartertörns in Kroatien erleben. Wenn dort eine Securite-Meldung durchgegeben und vor Bora gewarnt wird, sollte man als Segler reagieren und sich ein borasicheres Loch (Hafen oder Ankerbucht) suchen, damit einen die Bora nicht erwischt.

Auch in Schottland gibt es diesen Service von der Küstenwache. Ich habe auf der schaukeligen Überfahrt von Whitehills nach Inverness mit dem Telefon einen kleinen Mitschnitt angefertigt, damit ihr euch mal anhören könnt, wie die Wettervorhersage zu uns und Sissi kommt.

Man sollte wissen, wo man sich befindet. In unserem Fall waren wir auf dem Moray Firth. Die Vorhersage enthält nämlich mehrere Vorhersagegebiete. An der Ostküste Schottlands gibt es den nördlichen Bereich, der von den Orkneys bis Rattray Head geht und den Moray Firth einschließt und einen südlichen Bereich, von Rattray Head bis Sowieso-upon-Tweed. Letzterer hat mich nicht so interessiert, deswegen weiß ich den Namen nicht mehr.

Während der Vorhersage mache ich mir immer Notizen. Natürlich nutzen wir auch das Internet, wenn wir es empfangen können, aber das ist auf See nicht immer der Fall. Schon wenige Meilen von der Küste entfernt können die Smartphones tot sein, der UKW-Funk geht aber immer noch.,

Genug der Vorrede, jetzt zur Wettervorhersage. Hört mal rein und testet, ob ihr das verstehen könnt. Zuerst kommt ein Überblick über die Wetterlage, dann wird das nördliche und anschließend das südliche Vorhersagegebiet behandelt.

Wettervorhersage

Erschwerend kommt hinzu, dass der Empfang an jener Stelle suboptimal war und im Hintergrund der Diesel gebrüllt hat. Ich habe trotzdem alles verstehen und aufschreiben können. Das geht nur, weil so eine Wettervorhersage immer gleich aufgebaut ist, immer die gleichen Worte verwendet werden und das international. Es wird immer in Englisch und in der Landessprache gesendet. Die Schotten verkneifen sich allerdings eine Vorerhersage auf Gälisch.