Vom 6. September 2019 bis zum 5. November 2019:
Am 5. September starteten wir am Mittag in Vigo und lenkten Sissi gen Süden. Der Wind blies teilweise mit sieben Windstärken von hinten, so dass wir ein gutes Tempo vorlegen konnten. Auch die Windsteuerung haben wir immer besser im Griff. So lange wir Wind haben, können wir den Wind auch das Schiff steuern lassen. Unser Ziel war Porto.
Am Nachmittag überquerten wir die Grenze. Die Atlantikwelle kam in weiten Abständen von Norden und brachte eine lange Rollbewegung mit sich. Die einzelnen Wellenberge waren kaum schneller als wir unterwegs.
Um kurz vor Mitternacht schlief uns dann der Wind ein. Als wir 21 Meilen von Porto entfernt segelten, machten wir noch sieben Knoten. Also noch drei Stunden bis Porto. Als wir 18 Meilen von Porto entfernt waren, liefen wir noch sechs Knoten. Also noch drei Stunden bis Porto. Wir waren 15 Meilen von Porto entfernt, als wir noch mit fünf Knoten in Richtung Hafen segelten. Also noch drei Stunden bis Porto. Nur 12 Meilen waren wir von Porto entfernt, da zeigte die Logge noch vier Knoten. Oder drei Stunden bis Porto. Bei neun Meilen Entfernung und drei Knoten Bootsgeschwindigkeit (oder drei Stunden Entfernung bis Porto) starteten wir den Motor. Wir wollten nicht noch drei Stunden warten. Das war dann kurz vor Mitternacht. Um 1:30 Uhr lagen wir fest in der Marina und begrüßten Portugal.
Wir haben uns für die Marina Porto Atlantico in Leixoes entschieden, weil wir mitten in der Nacht nicht gegen den Ebbstrom in den Douro fahren wollten. Dadurch müssen wir zwar mit dem Bus in die Stadt fahren, haben dabei aber eine Klimaanlage und schnelles Internet. Wir haben einen Baumarkt mit Busanschluss gefunden und beschlossen, in Porto noch Malerarbeiten zu erledigen.
Nach knapp drei Wochen in Leixoes war es Zeit, mal wieder den Standort zu wechseln. Die Windvorhersage für eine Fahrt nach Lissabon war sehr gut, also lösten wir die Leinen und segelten los. Hinter dem Link verbirgt sich der Reisebericht.
Die Fahrt von Peniche nach Oeiras war Segeln in Zeitlupe. Doch auch mit drei Knoten kommt man voran und segelt man lange genug, erreicht man auch das Ziel.
Oeiras (Lissabon)
Auch von Oeiras nach Sines gestaltete sich die Segelei anfangs noch zur Geduldsprobe. Zunächst krochen wir mit gerade mal 1 bis 2 Knoten dem Ziel entgegen. Dann frischte irgendwann der Wind auf und zuletzt rasten wir mit 6 Knoten auf Sines zu. Naja, stimmt nicht ganz. Die Windrichtung war natürlich so blöd, dass wir noch zweimal in der Nacht wenden mussten. Das sieht man schön auf dem Track. Für mich insofern schlimm, als dass meine Koje zwischen den beiden Wenden mit der unkomfortablen Seite unten war. Da konnte ich nicht richtig schlafen. Dafür durfte Jens die Wenden alleine fahren, ich habe mich keinen Zentimeter gerührt. Ich wurde lediglich unsanft auf die andere Seite der Koje geworfen.
Von Sines aus ging es langsam weiter nach Lagos. Wir sind in unserem Leben noch nie so langsam gesegelt.
In Lagos haben wir ein paar Tage in der Marina verbracht, Bestellungen in Deutschland und Portugal gemacht und sind dann nach Portimao gefahren, um dort zu ankern und auf die Lieferung der Waren zu warten. Wenn die Lieferungen alle da sind, fahren wir wieder zurück, holen den Kram ab und bauen ihn ein bzw. an.
Am 5. November verlassen wir Portugal und fahren Richtung Lanzarote.