English is unhealthy

Viele Restaurants säumen die Marina in Lagos, dabei ist alles auf die Bedürfnisse von Briten ausgerichtet. Man bekommt hier Bar Meals, wie es sie in Großbritannien gibt. Es gibt einen Chinesen, einen Inder und Pizza Hut. Die Algarve ist eine beliebte Urlaubsgegend der Briten und das schlägt sich voll im kulinarischen Angebot nieder. So waren Jens und ich einmal in einem der Restaurants essen – es gab dort einen Chicken Tikka Burger auf der Karte. Das ist doch eher etwas für die immer noch zur EU zugehörige Insel – diese Spitze kann ich mir nicht verkneifen, immerhin ist heute der erste November.

Unter den Bars hat sich optisch die Marina Bar hervor getan. Schon bei unserem ersten Aufenthalt in Lagos ist mir dieses Schild aufgefallen, ein Foto habe ich damals nicht gemacht. Jetzt, bei unserem zweiten Aufenthalt, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen. Wir haben einen Liegeplatz in der hintersten Ecke des Hafens bekommen und laufen auf dem Weg zur Dusche jedes Mal an diesem Schild vorbei:

English Breakfast or Healthy Breakfast?

Ansonsten haben wir auf der Sissi eine unangenehme Zeit beenden können. Seit Anfang Juli waren wir ohne Versicherung unterwegs. Das ist natürlich ziemlicher Mist, weil man mit Segelbooten problemlos einen großen Schaden anrichten kann. Einmal falsch im Hafen manövriert und ein Millionenschaden kann angerichtet sein. Leider fanden wir über die ganze Zeit keinen Versicherer, der unsere alte Dame für weltweite Fahrt versichern wollte. Ein Zertifikat, das nur bis zu den Kanaren gilt, wollten wir nicht haben.

David von der Cosa ist in Spanien ein paar Tage mit verplombtem Ruder festgesetzt worden, weil er die dort gesetzlich vorgeschriebene Versicherung nicht vorweisen konnte. Wir hatten Glück und mogelten uns mit den abgelaufenen Dokumenten irgendwie durch. Dieser Zustand ist jetzt zum Glück beendet. Der Versicherungsmakler, den uns Martin von der Fairytale genannt hat, konnte uns die begehrte Police besorgen. Jetzt können wir unbesorgt zu den Kanaren fahren und ich darf mich endlich trauen, Jens die Hafenmanöver fahren zu lassen. Puh!

Wir warten immer noch auf ein Paket aus Deutschland, das es inzwischen bis nach Lissabon geschafft hat. Zum Thema “DHL” hatte ich ja schon ein paar Zeilen geschrieben.

Am Wochenende wird sich ein Wetterfenster für die Überfahrt auftun, das für über eine Woche anzuhalten scheint. Wir freuen uns und hoffen, dass unser Paket noch rechtzeitig hier eintrifft. Wobei mir unklar ist, ob am 1. November (Allerheiligen) oder am 2. November (Allerseelen) hier Pakete zugestellt werden. Das sind beides Feiertage in Portugal. Auch wenn das Paket am Montag hier eintrifft, können wir das Wetterfenster noch nutzen, das ist schön. Und Arbeiten am Schiff gibt es auch noch genug, die Arbeit geht einem auf einem Segelboot niemals aus. Niemals. Das ist sicher.

Deutsche Versicherungsbürokratie

Jens bemüht sich gerade, die Zahnarztrechnung aus Peniche bei der Krankenversicherung einzureichen. Das Online Formular ist acht Seiten lang. Die App der Versicherung funktioniert nicht. Im Online Formular werden Daten abgefragt, die niemand wissen kann.

Gut, dass der Zahnarzt nicht so teuer war. Das einzig doofe an der Sache ist, dass ich viel lieber wieder nach Lissabon fahren würde. Über den Formularkram verpassen wir eine S-Bahn nach der anderen…