In tiefer Trauer

Wir haben gelitten und haben uns gequält. Die Sonne brannte heiß in Galicien. Schweiß rann uns in Strömen über die T-Shirts. Entscheidungen mussten getroffen werden. Was sollten wir tun? Was konnten wir opfern, worauf verzichten.

Können wir es wagen, das Unaussprechliche zu tun? Ist das Risiko hinzunehmen? Schaffen wir es, die einschneidende Veränderung in unserem Leben ohne Klagen hinzunehmen? Ist die Entscheidung richtig? Stimmt der Zeitpunkt? Die Luftfeuchtigkeit? Die Windstärke und die Tide? Soll es wirklich jetzt schon so weit sein? Wie sehen die Alternativen aus?

Das Leben eines Seefahrers ist voll von Entscheidungen, die im Nachhinein nicht mehr geändert werden können, für die keine Korrektur mehr möglich ist. Liegt das Schiff erst einmal auf den Felsen, kommt oft jede Rettung zu spät. Wie schön wäre es gewesen, wenn man vorher nicht den Kurs auf den Felsen gesteuert hätte. Steuern wir Sissi auf diese Weise in das Riff? Liegen wir bald auf Grund? Zerreißen uns die Segel? Verderben die Nahrungsmittel? Haben wir bald ein Fischernetz in der Schraube? Alle diese Fragen wollen bedacht werden. Nur so können wir es vermeiden, auf den Felsen zu fahren.

Und so ist es nun. Die Entscheidungen wurden getroffen. Die Konsequenzen sind sichtbar. Wir sind um eine Erfahrung reicher geworden.

Wir wurden Zeugen eines Ereignis, das in dieser Form in diesem Jahrtausend noch nicht statt gefunden hat. Wir möchten dieses Ereignis keinesfalls unangemessen überhöhen, doch kommen an dieser Stelle keine anderen Worte in Betracht. Es war ein großes Ereignis.

Wir trauern. Wir haben sie verloren. Sie sind weg.

Wir müssen uns daran gewöhnen. Aber leuchtet ein Licht am Horizont. Es wird von Tag zu Tag heller. Es wird an dem Tag ungefiltert leuchten, an dem ich mir nicht mehr den Zopf unter dem Kamerariemen hervor ziehe.

The Swinging Oven – Folge 3

Schon wieder ein Kochvideo? Ja, das muss sein. Kochen ist bei 6-7 Bft auf Vorwindkurs eine ganz andere Nummer, als der Am-Wind-Kurs zwischen Guernsey und Roscoff. Außerdem haben wir es diesmal ein wenig anders gemacht. Wenn Sissi sich in den Wellen rollt, ist auch der Verzehr der Nahrung eine Herausforderung. Als Anti-Rutsch-Matten kamen feuchte Geschirrtücher zum Einsatz, das funktioniert prima. Außerdem sind die Tücher leicht waschbar, wenn doch etwas vom Teller läuft.

Kochen irgendwo zwischen Spanien und Portugal

Malerarbeiten abgeschlossen

Jens hat sich heute ins Zeug gelegt und die Malerarbeiten in unserem Cockpit abgeschlossen. Das sieht jetzt schön weiß aus und wir werden uns die Füße am Boden nicht mehr verbrennen, wenn die Sonne das Holz erhitzt. Jetzt müssen wir noch Decksfarbe besorgen und das Deck ebenfalls weiß streichen und dann steht dem Aufenthalt in der Karibik nichts mehr im Weg.

Fertig gemalertes Cockpit

Wir sind hier in Porto einem Skandal auf die Spur gekommen. Immer wieder hört man, dass Windräder nur dazu gebaut werden, um Vögel in kleine Teile zu häckseln. Ich konnte das bislang nicht glauben. Oder vielmehr bis zu einem Spaziergang zur Metro über die Kaianlagen in Porto. Dort lagen am Ufer fertig aufgereiht Flügel wir Windkraftanlagen.

Riesige Kreissägen

Es hat sicher einen Grund, dass das äußere Drittel der Flügel mit diesen Zähnen besetzt ist. Solche Flügel hatte ich bisher noch nicht gesehen. Wenn sie dort so am Ufer liegen, kann man sie sich als Bauteile riesiger Kreissägen vorstellen, die nur dazu da sind, Vögel im Flug zu häckseln. Hmmmm. Kommen diese Theorien von hier?

Während Jens sich mit dem Pinsel vergnügt hat, habe ich noch ein paar Bilder aus Vigo und von hier ins Blog gestellt.

Morgen jedenfalls wollen wir weiter in Richtung Süden fahren. Mal sehen, wie weit wir kommen werden.