Der Watermaker ist angekommen!

Gestern war es endlich so weit. DHL hat den Weg in die Milford Marina gefunden und den Watermaker abgeliefert. Er hatte eine weite Reise von seinem Abreisetag am 17. Juli in Naples bis zu seiner Ankunft am 31. Juli in Milford Haven. Anders gesprochen war der Watermaker ca. 1100 Seemeilen Luftlinie in 14 Tagen zurückgelegt. Das macht eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 3,27 Knoten. Unter Segeln sind wir zumeist viel schneller unterwegs.

Der Einbau gestaltete sich relativ einfach. Nach einer Stunde war das alte Gerät demontiert und das Neue an seinem Platz. So weit, so gut. Auch der Probelauf brachte keine Probleme, sondern 20 Liter Wasser in unseren Tank. Heute läuft er nochmal, wir wollen noch 100 Liter Wasser machen, bevor wir die Marina verlassen. Sicher ist sicher.

Auch an anderer Stelle mussten wir gestern hart arbeiten. Unsere Motorkühlung machte uns Sorgen, da wir bei einem Routinecheck bemerkt haben, dass das Kühlwasserniveau dramatisch gestiegen ist. Ich kenne das nur anders, jedenfalls von Autos – und wir haben einen Automotor eingebaut. Bei Autos sinkt der Kühlmittelstand im Laufe der Zeit und dann stehen sie irgendwann mit überhitztem Motor bei 30°C im Schatten auf der Standspur der Autobahn. Das können wir uns nicht leisten.

Die begründete Vermutung war, dass Seewasser in den inneren Kühlkreislauf eingedrungen ist. Das ist nicht gut, denn im Laufe der Zeit würde uns der Motor von innen her wegrosten. In der gegenüber der Marina gelegenen Chandlery lernten wir David kennen – ein Motorenspezialist. Er hat sich das Problem angesehen und meinte, wir sollten mal nach dem Wärmetauscher sehen. Zum Glück hatten wir noch einen Ersatz-Wärmetauscher im Gepäck. Den konnten wir montieren. David hat uns gute Tipps gegeben, wie wir den Austausch am besten bewerkstelligen. Zum Dank bekam er von uns ein paar Dosen Apfelwein. Das wiederum hat ihn sehr gefreut.

Nach dem Austausch lief der Motor ein paar Stunden und der Kühlwasserstand hat sich nicht mehr verändert. Somit sieht hier alles prima aus.

So viel harte Arbeit sind wir einfach nicht mehr gewohnt. Deswegen hatten wir beide keine Lust auf die übliche abendliche Kochzeremonie mit frischem Fisch, Lobster oder leckeren Steaks. Hier hat sie die Lieferung der Metzgerei Haase schon das erste Mal bewährt, denn Kochen, Essen und Abspülen war in einer halben Stunde erledigt.

Unboxing Bolognese – der zweite und schmackhafte Teil des Auspackens!

Ein wenig Showtime war auch, so ist gestern Abend der zweite Teil unseres Auspackvideos gedreht worden. Viel Spaß damit!

Die Windvorhersage für morgen ist eher mau. Wir wollen am Samstag zu unserem nächsten Ziel starten, wenn nichts mehr dazwischen kommt.

Ein Paket kommt an.

Heute gab es Post für uns. Wir konnten ein Paket in Empfang nehmen, das wir dringend erwartet haben. Leider war es nicht das Paket mit dem Watermaker, dafür ist der Inhalt ebenfalls absolut lebenswichtig für uns. Wir haben Post aus Frankfurt Bonames bekommen.

Der Absender. Jens Haase aus Bonames.

Wir möchten natürlich auch ein wenig mit dem Trend gehen, sich selbst beim Auspacken eines Pakets zu filmen. Das ist bei diesem besonderen Paket natürlich allererste Pflicht. Wir freuen uns schon darauf, den Inhalt zu verspeisen.

Post aus Frankfurt Bonames

An dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank an Jens Haase, der uns noch vor der Abfahrt angedroht hat, uns unterwegs zu verpflegen. Jede einzelne leckere Dose werden wir genießen!

Warten in Wales

Seit Vorgestern sind wir in Milford Haven in Wales. Milford ist eine kleine, hübsche Hafenstadt mit einer riesigen Marina. Wenn man in die Marina einfährt, meldet man sich über Funk an und bekommt nach kurzer Zeit einen Liegeplatz zugewiesen. Sehr schön, sehr gut organisiert und die Marina ist ausgezeichnet geschützt in einem alten Fischereihafen.

Milford Marina mit offenen Schleusentoren – Suchspiel: Wo ist Sissi?

Diesmal warten wir nicht auf den passenden Wind. Wir warten auf zwei Pakete, die wir schon vor einer Weile hierher haben schicken lassen. Im Marinabüro liegen ganz viele Pakete für Segler, die die Marina als Poststation nutzen. Das ist der Hauptgrund, warum wir Sissi nach Milford gelenkt haben. Da wir die Wartezeit anständig nutzen, haben wir Sissi mal wieder eine Rundum-Wartung verpasst. Während ich die Toilette frisch gefettet und den Innenraum gereinigt habe, saß Jens an Deck und hat einige Risse in der Genua geflickt.

DIe Genua muss genäht werden.

Dann wäre da noch unser Watermaker. Auf der Nordsee haben wir festgestellt, dass er Salzwasser in den Maschinenraum gießt. Wir haben dann über den Händler, bei dem wir den Watermaker erworben haben, eine Ersatzlieferung erreichen können. So weit, so gut. Der Hersteller in Italien hat das Ersatzteil auch rechtzeitig von DHL abholen lassen, deswegen war unser Plan, das Ersatzteil hier auf uns warten zu lassen. Nur haben wir die Rechnung ohne den Paketdienst gemacht. Der Engländer würde sowas wie „I’m not fully satiesfied“ sagen, der Schotte oder Ire würde irgendwas mit „fucking“ herausbringen.

DHL „Express“

Es ist mir unklar, wie DHL in Italien eine für Großbritannien bestimmte Lieferung nach Athen schicken konnte. Es ist mir aber genau so unklar, warum DHL in Athen diese Lieferung nicht einfach nach Großbritannien geschickt hat, sondern wieder zurück nach Bologna. Heute früh stellten wir erfreut fest, dass das Ersatzteil inzwischen in Bristol angekommen ist, nur noch zweieinhalb Autostunden von Milford Haven entfernt. Vielleicht mieten wir uns morgen ein Auto und holen das Teil selbst ab… Bislang gibt es jedenfalls noch kein angekündigtes Lieferdatum.

Außer den Reparaturen machen wir noch die Dinge, die wir gerne tun. Essen! Für heute Abend sind beim Fischer zwei feine Lobster bestellt. Die kosten hier zwar etwas mehr als auf Islay (15 Pfund für die mittlere Größe), dafür sind sie aber genau so frisch. Da freuen wir uns schon drauf.

Morgen wollen wir frischen Fisch hier beim örtlichen Fischhändler kaufen. Ein Stegnachbar hat uns erklärt, dass es unglaublich schwer ist, in Großbritannien frischen Fisch zu kaufen. 99% des Fangs würden in den Süden geschickt und kämen als rechteckige, in Plastik verpackte Pakete zurück. Die britischen Hausfrauen hätten verlernt, komplette Fische zuzubereiten. Deswegen konnten wir uns auch seit Schottland nicht mehr mit frischem Fisch versorgen.

Delphine begleiten Sissi ein Stück des Wegs

Ebenfalls frischen Fisch mögen die Reisebegleiter, die wir auf dem Weg nach Milford hatten. Blöderweise habe ich gerade geschlafen, aber Jens konnte ein Video von den Delphinen drehen, die uns über eine Viertelstunde begleitet haben.