Spaß muss auch sein – da lag noch die Videokamera in der Ecke

Zu meinem Tagewerk gehört derzeit das Aussortieren. Eigentlich dachte ich, dass ich gar nicht so viele Dinge hätte. Es hat sich über die Jahre aber wieder viel angesammelt. Ein Teil davon wird mit auf das Schiff kommen, ein Teil wird eingelagert und ein Teil entsorgt. Aber was gehört auf welchen Haufen?

Ich kann nicht nur Kisten mit Dingen füllen und Dinge sortieren. Das läuft bei mir mal für ein paar Stunden, dann hört die Lust schlagartig auf. Heute habe ich meine Videokamera wieder gefunden, als ich einen Stapel DVDs einpackte. Natürlich war der Akku entladen aber die Speicherkarte funktioniert noch.

Die Aufgabe des Abends war also, ein Video von der Kamera nach Youtube zu schaffen. Es ist gelungen!

Der Jacobite Express fährt im Jahr 2014 über den Glenfinnan Viadukt.

Im Jahr 2012 war ich mit dem Motorrad in Schottland, im Jahr 2014 hatten wir ein Schiff gechartert. Vorher machten wir eine Rundfahrt mit dem Auto, dabei ist dieses Video entstanden. Es ist ungeschnitten, verwackelt und jedes Smartphone macht heutzutage bessere Videos.

Spaß gemacht hat es trotzdem.

Impfen

Die Welt ist ungesund. Ich war heute beim Arzt zu einer reiseärztlichen Beratung. Überall gibt es Krankheiten, die einem den Segelspaß versauen können. Furchtbare Namen und schreckliche Auswirkungen.

Hier muss ich sagen, dass ich in der Planung ein wenig versagt habe. Ein paar Wochen früher wäre besser gewesen.

Dennoch – irgendwie werden wir das hinbekommen. Wir verlassen Europa nicht sofort und anderswo können sie uns auch mit den Spritzen pieksen.

The Postman Always Rings Twice

Noch lebe ich in Frankfurt am Main. Ich liebe diese Stadt. Wenn ich etwas brauche, setze ich mich einfach in die U-Bahn, fahre zum passenden Laden und kaufe es dort ein. Dann habe ich den gewünschten Gegenstand spätestens nach einer Stunde in den Händen.

Leider ist der Main nicht besonders schiffbar für größere Segelboote. Deswegen ist die Anzahl der Ladengeschäfte mit Segelzubehör sehr begrenzt (ich kenne genau einen Laden). Ich muss also einen guten Teil der Schiffsausrüstung im Internet bestellen.

Zuerst nervt mich der Bestellvorgang. Es gibt mehrere Dutzend Läden im Internet für den Segelbedarf – welche sind seriös? Zuverlässig? Das muss man recherchieren, man muss einen Haufen Daten in Formulare eingeben und fragt sich, ob die Daten dort auch wirklich sicher sind.

Anschließend wird bestellt und bezahlt, bis dahin funktioniert das immer prima. Im besten Fall kommt am nächsten Tag eine Mail von DHL, UPS oder wem auch immer, dass die Ware unterwegs ist. Dann beginnt das Drama mit dem Paketboten:

Gestern zum Beispiel war wieder so ein Ninja für DHL unterwegs. Ich hätte die Klingel hören müssen, denn ich war die ganze Zeit zu Hause. Wie kam der Zettel in meinen Briefkasten?

Oder habe ich das Klingeln an der Tür gestern nicht hören können, als ich geduscht habe?

Auf der Karte steht, dass ich das Paket ab 7 Uhr in der Filiale abholen kann. Bei meinem ersten Spaziergang heute in die Filiale durfte ich lernen, dass die Pakete erst gegen Mittag den Weg in diese Filiale finden.

Beim Einkauf im Ladengeschäft habe ich spätestens nach einer Stunde die Ware in der Hand. Wenn ein Gegenstand nicht vorrätig ist, wird er bestellt und wartet auf meinen nächsten Besuch. In einem solchen Fall sind es zwei Stunden, die ich investieren muss.

Wenn ich über die Worte „zwei Stunden“ nachdenke, erinnere ich mich an gestern, als ich zwei Stunden damit verbracht habe, Versandkartons zu zerkleinern und in die Altpapiertonne zu stopfen. Bei Internetbestellungen kommt schon eine Menge Verpackung zusammen.

Die Beratung in einem Fachgeschäft ist auch unschlagbar. Wir haben schon oft beim Segeln geangelt, haben aber noch nie etwas herausgezogen. Das soll sich in Zukunft ändern. Ich habe das Abschiedsgeschenk meiner ehemaligen Arbeitskollegen (war ein Haufen „Universalgutscheine“, auch Geld genannt) in den Angel Bär getragen und mir eine wahrscheinlich geeignete Angelausrüstung zugelegt. Mit so wenig Erfahrung im Angeln hätte ich gar nicht gewusst, was ich mir alles bestellen muss.

Zuletzt denke ich über den Preis nach. Im Internet sind die Sachen meist billiger. Ich möchte die 10% bis 20% gar nicht sparen, weil ich es schätze, im Laden einkaufen zu gehen. Das Geld zahle ich gerne für den Service.