Karu’lis

Meiner Einspritzpumpe geht es gut, sie ist wieder beim Bosch Dienst in Jarry. Fred war der Ansicht, dass es mir klar ist, dass wir jetzt die Probefahrt mit der anderen Pumpe machen. Er hätte sich wohl unklar ausgedrückt. Ich weiß schon, was ich gehört habe. Mr. Michel glaubt, jetzt eine Lösung für das Problem zu haben. Die Pumpe soll bis morgen Nachmittag einsatzbereit sein. Das glaube ich erst, wenn ich es sehe.

Improvisierte Lötstation

Ich baue mal wieder meine improvisierte Lötstation auf. Jedes Mal, wenn ich zum Lötkolben greifen muss, ärgere ich mich darüber, dass ich keine sogenannte dritte Hand an Bord habe. Die Lösung mit der Kombizange funktioniert allerdings auch sehr gut. Holger hat mir ja ein Spezialwerkzeug von Mercedes besorgt, das ich benutzen darf, das ich dafür aber auch reparieren muss. Nach meiner ersten Reparatur hatte Fred es 15 Sekunden in der Hand und es war wieder kaputt. Jetzt baue ich alles etwas stabiler. Nach dem Anlöten der Kabel schütze ich die Lötstellen mit Hilfe von Kabelbindern. Sieht vielleicht etwas komisch aus, schützt aber das Werkzeug.

Der erste Schritt ist gemacht, das erste Kabel hält.

Ich löte nicht gerne, nicht oft und nicht gut. Für ein paar einfache Kabel reicht es aber doch meistens. Mit der UKW-Antenne hat es ja auch super funktioniert. Diesmal schaffe ich es sogar, nicht den heißen Teil des Lötkolbens mit meinen Fingern anzufassen. Sonst füge ich mir beim Löten gerne mal Brandverletzungen zu. Die beiden Kabel mit ihren Stiften kommen jetzt an Ort und Stelle, werden fixiert und zusätzlich mit Kabelbindern geschützt. Dann kommen noch Kabelschuhe an das andere Ende des Werkzeugs und ich bin fertig. Ein Test an einer der Bordbatterien zeigt, dass das Werkzeug einsatzbereit ist.

Werkzeug ist wieder einsatzbereit. Die Klemme links oben kommt an den Pluspol der Batterie. Den Schraubeinsatz rechts oben schraubt man in das zugehörige Loch der Einspritzpumpe.

Jetzt bin ich neugierig. Ich öffne das Motorgehäuse und baue das Werkzeug an entsprechender Stelle in die Einspritzpumpe ein. Dann suche ich mir eine 27er Nuss und fange an, den Motor zu drehen. Aufgrund des untergründigen Motorgeräuschs bei der Probefahrt glaube ich nicht, dass die Pumpe korrekt eingebaut ist. Und tatsächlich hat Fred beim Einbau ziemlich geschlampt. Die Pumpe ist nicht auf 14° eingebaut worden, wie es der Hersteller im Wartungshandbuch sagt, sondern ich komme bei 18° heraus. Kein Wunder, dass der Motor nicht so klingt, wie er klingen soll.

Auf der Riemenscheibe klar erkennbar: 18°

Okay. Einmal muss Fred noch die Einspritzpumpe tauschen. Diesmal werde ich ihm wirklich bei jedem Schritt auf die Finger schauen. Und damit es alles auch gut anfängt, werde ich den Motor vorher auf 14° drehen. Wenn er die Pumpe dann ausbaut, steht wenigstens der Motor schon einmal in der richtigen Position. Ich habe mir nie gerne die Finger an Motoren schmutzig gemacht. Dafür darf ich nun bluten. Dafür weiß ich allerdings inzwischen auch, wie alle diese Arbeitsschritte aussehen. Die nächste Pumpe tausche ich dann selbst.

Bushaltestelle mit dynamischem Fahrplan. Defekt.

In Deutschland habe ich Erfahrung mit den Apps der Deutschen Bahn (DB) und des Rhein Main Verkehrsverbundes (RMV) gesammelt. Deswegen fand ich meine Idee gut, die App des hiesigen Anbieters Karu’lis zu installieren. Nie mehr Probleme mit dem Kleingeld, nie mehr mit dem Busfahrer über die Gültigkeit meiner Fahrkarte diskutieren. Und gleichzeitig ist auch der Fahrplan integriert, das wertet die Nützlichkeit noch auf. Ich hatte immer wieder Diskussionen über das Umsteigen.

Hier lese ich ganz deutlich, dass man seine Fahrkarte bis zum Ende der Reise aufbewahren soll, weil sie das Recht auf einen Umstieg beinhaltet. Egal, ich kaufe ja keine Fahrkarten mehr beim Fahrer.

Nach meiner Entscheidung, die App zu installieren, wollte ich sie zunächst nur als Auskunftssystem benutzen. Die Diskussionen über das Umsteigen waren es letztendlich, die mich dazu bewogen haben, auch mit der App zu bezahlen. Nicht zuletzt weil bei 10€ Aufladebetrag 12€ gutgeschrieben werden. Die einzelne Fahrt ist also billiger. Also los, ich lege einen Kundenlogin an. Karu’lis bekommt von mir eine separate Mailadresse, die ich wieder lösche, wenn ich Guadeloupe verlasse. Endlich ist es soweit, ich kann zum Aufladen gehen.

Kein Buskredit mehr vorhanden.
Wieder 12€ Buskredit!

Zunächst gebe ich den Aufladebetrag ein. 10€. Dann darf ich auswählen, wie ich bezahlen möchte. Es gibt nur eine Auswahlmöglichkeit, die Kreditkarte. Wenige Sekunden später lande ich bei meiner Bank. Ich darf die 2-Faktor-Authentifizierung machen, also suche ich den TAN-Generator und die zugehörige Karte. Schon habe ich meine 12€ Buskredit. Ist zwar umständlich aber durchaus sicher. Gerne hätte ich die Option Paypal gehabt. Nun kann ich von meinem Kredit Fahrkarten kaufen.

Erforderlich sind Eingabe von Start- und Endhaltestelle, dann sucht die App die nächsten Verbindungen heraus. Und siehe da: Manche Verbindungen sind Umsteigeverbindungen und kosten trotzdem nur 1,20€. Das wollten mir die Busfahrer oft nicht gönnen.

Zwei Tickets verfügbar. Eines davon ist aktiviert.
QR-Code

Ich kaufe eine Fahrkarte zum Einkaufszentrum und eine Fahrkarte für den Weg zurück. Beim Fahrkartenkauf muss man angeben, für wie viele Personen die Fahrkarte gelten soll. Ich gebe natürlich eine Person ein, schließlich fahre ich alleine. Vor dem Einsteigen muss die Fahrkarte noch aktiviert werden. Das dauert ein paar Sekunden. In der Praxis mache ich es zumeist schon dann, wenn ich an der Haltestelle angekommen bin. Beim Aktivieren der Fahrkarte wird der QR-Code generiert. Dabei fragt die App noch einmal, für wie viele Personen die Fahrkarte gültig sein soll. Bescheuert.

Auf dieser Seite landet man gerne, wenn man das Handy vor den Scanner hält.
Jetzt dauert es wieder ca. 15 Sekunden, bis der QR-Code wieder aufgerufen werden kann.

Der Bus kommt, ich muss nun schnell das Handy entsperren und den QR-Code anzeigen. Dann steige ich ein. Es gibt zwei verschiedene Lesegeräte, eines für die normalen Mehrfahrtenkarten, die wohl mit RFID-Technik arbeiten. Daneben den Scanner für die App-Fahrkarten. Schaut noch einmal auf den Screenshot mit dem QR-Code. Dort ist ein kleiner Button beschriftet mit „MAP“. Eine ganz fiese Falle. Wenn man den versehentlich berührt, während man das Telefon umdreht und vor den Scanner hält, ruft er eine Seite mit dem Linienweg auf. Ich verstehe den Zweck der Funktion nicht. Gehe ich dann mit dem Pfeil wieder zurück, lande ich bei meinen Tickets. Den QR-Code dann noch einmal anzuzeigen dauert etwa 15 Sekunden. Allerdings sind die Leute sehr entspannt. Es beschwert sich keiner der Wartenden in der Einsteigeschlange. An der Benutzerfreundlichkeit kann man echt noch viel arbeiten.

Entspannt warten.

Es ist wirklich nicht so wie bei uns. Wenn bei uns der Bus kommt, stürmen alle zur Tür und wollen möglichst schnell hinein. Nach und nach schlendern hier die Wartenden zur Einstiegstür. Der Busfahrer will schon fast losfahren, als sich noch zwei Wartende zur Tür bemühen. Dann fährt er los, die dritte Wartende winkt und steigt dann auch noch ein. Es kann endlich losgehen.

Geschafft, ich sitze im Bus. Hier gilt noch die Maskenpflicht in den Bussen, aber nicht mehr in den Einkaufszentren.

Die DB App und die RMV App sind meiner Meinung nach Goldstandard. Was sie am meisten von der Karu’lis App unterscheidet ist, dass man sie ohne Internetverbindung nutzen kann. Ohne Internetverbindung sagt die Karu’lis App, dass sie keine Verbindung zum Server bekommt. Sonst nichts. Auch eine Fahrkarte, deren QR-Code man schon längst generiert hat, kann man nicht anzeigen. Das finde ich sehr ärgerlich. Einmal ist mir unterwegs das Datenvolumen ausgegangen. In der Folge habe ich mir die Fahrkarte mit Bargeld noch einmal gekauft.

Der Bus fährt auf die Klappbrücke, die die Inseln Basse-Terre und Grande-Terre miteinander verbindet.

Zuerst habe ich mich aufgeregt über die Unmöglichkeit, die bezahlte Fahrkarte zu benutzen. Zwei Tage später habe ich das Fahrgeld für die unbenutzte Fahrkarte zurückerstattet bekommen. Wenn man einen QR-Code nicht scannt, wird das Geld wieder dem Buskredit gutgeschrieben. Manchmal ist der Scanner im Bus kaputt. Wenn einen der Busfahrer dann trotzdem durchwinkt, hat man eine kostenlose Fahrt gewonnen. Manchmal besteht der Fahrer in diesem Fall allerdings auf Barzahlung.

Haltestelle am Einkaufszentrum um die Mittagszeit

Vorteil der ganzen Online-Geschichte ist natürlich, dass man auf den Fahrkarten die echten Abfahrtszeiten der Busse sehen kann und nicht nur die fahrplanmäßigen. Die Busse sind ja auch ständig online. Kurz nach dem Scannen der Fahrkarte zeigt mir die App auch an, dass die Fahrkarte gescannt wurde. Meines Erachtens überwiegen allerdings die Nachteile. Saublöd ist, dass man eine Fahrkarte für eine bestimmte Buslinie kauft. Wenn ich von der Marina in den großen Mr. Bricolage Baumarkt fahren möchte, habe ich zwei Buslinien zur Auswahl. Dann kaufe ich meist für beide Linien Fahrkarten, ich kann sie mir ja automatisch zurückerstatten lassen.

Ankunft an der Marina

So, jetzt bin ich am Ende meiner heutigen Fahrt zum Einkaufszentrum und wieder an der Marina. Weil ich ein Sammelsurium aus Motoröl, Farbverdünner und Lebensmitteln gekauft habe, hat sich die Fahrt auf jeden Fall gelohnt. Außerdem habe ich mir Farben für die Holzteile angesehen. Der Baumarkt ist gut sortiert.

Ein wenig trauere ich dem Bezahlen mit Bargeld nach. Geld auf den Zahlteller. Fahrkarte entgegen nehmen. Fertig. Dauert nur fünf Sekunden, wenn man das Geld schon abgezählt in der Hand hat. Das interessiert hier aber keinen. Es dauert so lange wie es dauert. Und wenn Monsieur zunächst noch sein Telefonat beenden möchte, bevor er seine Fahrkarte scannt, dann macht er das halt so. Und wenn Madame das Portemonnaie irgendwo in den Katakomben ihrer riesigen Einkaufstasche vergraben hat, dann ist das halt so. Und wenn bei mir die App abstürzt, während der Code gescannt wird, dann ist es allen egal, dass sie warten müssen, bis ich die App wieder neu gestartet und den Code aufgerufen habe. Das sind die angenehmeren Seiten der karibischen Lebenseinstellung.

Iguanasuppe

Es ist wie im richtigen Leben. So komme ich im Augenblick kaum dazu, Beiträge für das Blog zu schreiben. Draußen passiert so viel. Zumindest haben wir wieder Wind. Die Flaute dauerte nur knapp zwei Tage.

Filetsteak

Ich möchte mit einem Filetsteak beginnen, das fünf Zentimeter dick geschnitten auf meinem Teller liegt. Lecker. Zuvor wurde ich in einem Restaurant unglaublich enttäuscht. Das eigentlich sehr gute Fleisch war zu Beginn der Zubereitung vermutlich auch fünf Zentimeter dick. Dann hat der Koch es nach Art eines Schmetterlingschnitzels aufgeschnitten und anschließend gebraten. Ein Graus. Dann brate ich es mir lieber selbst.

Seltener Anblick – drei Busse sind gleichzeitig abfahrbereit.

Inzwischen habe ich das Busnetz von Aruba komplett entschlüsselt. Jetzt fehlt mir nur noch ein aktueller Fahrplan. Der im Internet veröffentlichte Fahrplan entspricht jedenfalls nicht dem tatsächlich gefahrenen. Auch der Aushangfahrplan am zentralen Busbahnhof hat bestenfalls den Wahrheitsgehalt einer Rede von Herrn Trump. Einige Linien sind zwar verzeichnet, sind jedoch eingestellt. Über eine Linie gibt es keine Informationen. Der Bus der Linie 5 fährt mehrmals am Tag die Dörfer im Hinterland an. Dort gibt es nicht einmal Haltestellenschilder, man hält den Bus einfach durch ein Winkzeichen an.

Die bei der staatlichen Gesellschaft Arubus beschäftigten Busfahrer halten sich gerne im Pausenraum am zentralen Busbahnhof auf. Gelegentlich läuft einer der Fahrer zu einem der mit laufendem Motor (und laufender Klimaanlage) geparkten Fahrzeuge und fährt seine Fahrgäste an ihr Ziel. Danach geht es zielstrebig wieder in den Aufenthaltsraum. Ich habe gestern eine Mail an den Busbetreiber mit der Bitte um einen aktuellen Fahrplan geschickt.

Fünf Busse haben Pause.

Für die Fahrt in einem dieser Busse werden 4,50 Florin verlangt – unabhängig von der gefahrenen Strecke. Neben den großen staatlichen Bussen gibt es noch ein komplettes zweites Busnetz in Aruba. Die kleinen privaten Busse. Sie fahren auf denselben Strecken und halten überall auf ein Winkzeichen. Lediglich in Oranjestad unterscheidet sich die Starthaltestelle.

Wartende Kleinbusse

Eine Fahrt mit den Kleinbussen kostet lediglich 3 Florin. Für 6 Florin gibt es jedoch einen speziellen Service – der Bus verlässt seine Fahrtstrecke und fährt bis direkt vor die Haustür. Das ist sehr praktisch. Wenn man möchte, kann man mit dem Fahrer noch ein Pickup vereinbaren. Dann kommt der Bus etwa zu einer bestimmten Uhrzeit an den vereinbarten Ort und sammelt den Fahrgast ein. Praktisch.

Die kleinen Busse fahren alle paar Minuten, wesentlich öfter als die staatliche Konkurrenz. Ein Wermutstropfen ist die Qualität des angebotenen Transports. Das trifft auf die FahrerInnen beider Bussysteme zu. Für die FahrerInnen ist es kein Problem, während der Fahrt WhatsApp zu lesen und zu schreiben. Bei den Privatbussen kommt dazu noch eine stark schwankende Qualität der Hardware. Vom fabrikneuen Fahrzeug mit Neuwagengeruch, Klimaanlage, bequemen Sitzen und intakter Federung bis zum rollenden Vollschrott, der bei uns niemals vom Hof des TÜV rollen würde, kann man alles bekommen.

Alle FahrerInnen haben aber auch gemein, dass sie außerordentlich freundlich sind. Wenn ich da so an Frankfurt oder gar Berlin denke…

Im Minibus

Jetzt habe ich mir den größten Teil der Insel mit öffentlichen Verkehrsmitteln zugänglich gemacht. Das ist ein gutes Gefühl. Sogar eine Arubus-Smartcard konnte ich mir besorgen. Damit sinkt der Fahrpreis für die Busfahrt auf etwas mehr als 3 Florin, etwa 1,50 Euro.

Esel

Mit den Kleinbussen gibt es somit die Möglichkeit, zum Donkey Sanctuary zu kommen. Bisher konnte ich immer mit den Chapos gemeinsam im Auto fahren, es ist aber gut zu wissen, dass es auch ohne Auto geht.

Der oben abgebildete Esel ist übrigens männlich. Nach der Veröffentlichung einiger Fotos wurde ich nach dem Geschlecht der Esel gefragt. Ich möchte es mal so formulieren: Die Männchen lassen sich sehr gut von den Weibchen unterscheiden. Am Futtertrog sind sie jedenfalls alle ziemlich rabiat untereinander.

Entspannung pur.

So lange die Fütterung noch nicht läuft, können sich die Katzen auch noch entspannen. Ich bekomme es übrigens noch nicht hin, allen fünf Katzen ihre Namen zuzuordnen. Nur bei Sweety weiß ich es zu 100%. Die Katzen bekommen ihr Futter immer erst kurz bevor alles zugeschlossen wird. Damit soll vermieden werden, dass eine Katze aus Versehen eingeschlossen wird.

Entspannung auf dem Kassentresen des Souvenirladens

Vielleicht hatten die bösen Zungen wirklich recht und ich gehe nur wegen der Katzen zu den Eseln. Die Esel können einfach nicht schnurren, die Ohren sind nicht so schön spitz und ihr Fell lange nicht so weich.

Die Eselkatzen sind jedenfalls nicht nur auf Whiskas abgerichtet. Wenn sie zwischendurch Hunger haben, können sie sich ihre Leckereien auch in der freien Natur besorgen.

Sweety mit seinem Snack

Zweimal die Woche zu den Eseln zu gehen ist eine schöne Sache. Öfter muss es nicht sein, man kommt dort ziemlich ins Schwitzen bei der ungewohnten körperlichen Arbeit. Es bringt mir eine schöne Abwechslung. Wenn ich einem Arubaner davon erzähle, freut der sich immer riesig. Sie mögen ihre Esel schon sehr.

Blick über das Gelände des Donkey Sanctuary Aruba

Was der Katze schmeckt ist sicher auch für den Menschen ganz lecker. Nicht nur in den Nachbarländern werden Iguanas gegessen, auch auf Aruba gibt es Spezialitäten auf Iguanabasis.

Vor ein paar Tagen fragte mich Shelley, ob ich Lust auf einen Teller Iguanasuppe hätte. Da ich immer gerne neue Tiere auf den Speiseplan nehme, habe ich mein Interesse geäußert. Gestern Abend brachte mir Shelley dann die Suppe ans Boot.

Iguanasuppe

Es hat hervorragend geschmeckt. Eine Gemüsesuppe mit Fleischeinlage. Das Fleisch schmeckt in etwa so wie Froschschenkel oder Hähnchen. Vielleicht sollte man die Iguanas nicht zu Suppe verarbeiten, sondern mit Knoblauch und Petersilie anbraten. Die Suppe war allerdings sehr lecker gewürzt und hatte eine angenehme Schärfe. Danki!

Motorboot mit Mast

Gestern hat sich mein Ausblick seit langer Zeit zum ersten Mal verändert. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätte sich der verrückte Ami ganz hinten einen Mast auf die Motorbratze gesetzt.

Sieht man genauer hin entdeckt man die britische Segeljacht Aequus, die seit gestern im Hafen von Oranjestad liegt. Sie ist in fünf Tagen von St. Lucia nach Aruba gesegelt und hat jetzt einen hurrikansicheren Platz. Vorher hing sie drei Monate auf St. Lucia fest. Gelegentlich gibt es sogar hier Veränderungen.

Geheimbuslinie 007

Oder: Nutzung des öffentlichen Verkehrsnetzes in Porto. Man könnte es auch anders formulieren. Wenn man den ÖPNV so gut kennt, wie wir den in Porto, dann hat man sich zu lange in der Stadt aufgehalten.

In Porto gibt es die Metro, viele Buslinien und drei Touristen-Straßenbahnlinien. Mit der Metro gibt es ein Zonen-Tarifsystem. Je nachdem, wie viele Zonen man befährt, ist der Preis entsprechend. Die Metrofahrkarten lädt man auf eine Magnetkarte, die man am Automaten erstmalig für 60 Cent kaufen muss. Mit den Metrofahrkarten darf man auch in die Busse umsteigen. Man kann auch Tageskarten auf die Magnetkarte laden.

Beim Busfahrer gibt es nur Fahrkarten für 2 €. Damit kann man mit diesem Bus so weit fahren, wie der Bus eben fährt. Die meisten Buslinien fahren sogar sehr weit, der Preis ist meist angemessen.

Für alle Metro- und Buslinien hängen Linienpläne, Netzpläne, Tarifpläne und Fahrpläne aus. Für alle? Nein! Wir haben in Porto ein zweites, geheimes Busnetz entdecken dürfen!

Bushaltestelle mit Geheimbussen

Auf dem Bild ist die Bushaltestelle an der Marina zu sehen: „APDL“ Das eine Haltestellenschild zeigt die offizielle Linie 507 mitsamt Aushangfahrplan. Dann gibt es aber noch ein zweites Haltestellenschild mit den Linien 105 und 106, sowie zwei Nachtlinien. Für die 100er Linien gibt es keine Abfahrtspläne, ich habe auch in ganz Porto keine Linienpläne oder Netzpläne oder Fahrpläne aushängen gesehen.

Fahren wir mit der Linie 507 von der Marina in den Baumarkt, kostet das 2 € pro Person pro Weg. Dafür gibt es Internet im Bus und eine Klimaanlage. Fahren wir mit der Linie 105 von der Marina in den Baumarkt, kostet es nur 1,35€ pro Person, denn in den Geheimbussen gilt wieder der Zonentarif, den es auch in der Metro gibt. Und natürlich gelten die Metrofahrkarten auch in den Geheimbussen.

Einziger Nachteil: Man muss ein wenig den Linienweg der geheimen Buslinien erraten. Manchmal landet man dann allerdings in einer Ecke, mit der man nicht gerechnet hätte.