Email von der Bundespolizei

Ich habe folgende Mail von der Bundespolizei bekommen. Solltest du auf deinem Boot in der Karibik festsitzen und nichts von dieser Mail wissen, die an viele Boote gegangen ist, kann ich dir gerne den Kontakt vermitteln. Ich möchte die Mailadresse des Absenders nicht auf die Webseite stellen.


Unterstützung deutscher Staatsangehöriger im Ausland
Liebe Segelfreunde,

wir sind Mitarbeiter des Piraterie-Präventionszentums (PPZ) der Bundespolizei und sind der zentrale Ansprechpartner für die deutsche Sportschifffahrt auf ihren Reisen rund um die Welt.

Durch Wolfgang BEE haben wir Ihre Erreichbarkeiten erhalten. In einem telefonischen Gespräch erläuterte Herr BEE die aktuelle Problematik der geschlossenen Häfen in der Karibik und die Überlegungen Einzelner ggf. zurück nach Deutschland zu fliegen.

Wir werden Ihre Daten von unserer Dienststelle weiter an das Auswärtige Amt steuern. Hierfür benötigen wir weitere persönlichen Daten (Name, Vorname, Geburtsdatum und Anschrift) aller sich an Bord befindlichen Personen. Weiterhin benötigen wir Ihre MMSI oder ein anderweitiges Unterscheidungssignal.

Sollten Sie die Möglichkeit einer Rückholung in Erwägung ziehen, verweisen wir Sie auf die offizielle Seite des Auswärtigen Amtes und die dortige Rückholaktion.

https://www.auswaertiges-amt.de/de/

Weiterhin empfehlen wir Ihnen, sich über die deutschen Stützpunkte von Trans Ocean, Informationen vor Ort einzuholen. Die deutschsprachigen Ansprechpartner haben eventuell Mittel und Wege oder auch Kontakte, die Ihnen kurzfristig weiterhelfen können.

Wir haben Ihnen unten eine Liste mit Adressen und Ansprechpartnern zusammengestellt.
(Es folgt eine Liste mit Konsulaten und Honorarkonsuln für die hiesige Region.)

Wir benötigen auf jeden Fall eine Rückmeldung von Ihnen.

Direktionsbereich
Bundespolizei See
Piraterie-Präventionszentrum
180702 PPZ
Neustadt, 26.03.2020
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag

Kommentare zum Blog

Wir freuen uns über Kommentare. Ich mache es mir mit dem heutigen Beitrag einfach. So manche E-Mail erreicht mich, in der ich nach der Kommentarfunktion gefragt werde. Die Frage ist leicht zu beantworten.

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Deswegen hier auch ein Dankeschön an euch, die Leser. Wir bekommen Rückmeldung per Email, in Telefonaten mit unseren Verwandten und Freunden. Es macht uns Freuden, zu eurer Unterhaltung beitragen zu können.

Damit habe ich es mir heute sehr leicht gemacht. Hier gibt es sonst auch nichts neues. Vor dem Gerichtsgebäude kann man Hühner beobachten.

Quarantäne und Ausgangssperre

Die Chapo ist in Quarantäne. Oder auch nicht. Bei der Einreise haben sie von den Offiziellen nichts über eine Quarantäne gehört, nur die Mitarbeiterin eines Sicherheitsdienstes sprach von zwei Wochen. Es kommt niemand beim Schiff vorbei um etwa die Temperatur zu messen oder die Anwesenheit zu kontrollieren. Aber irgendwie wissen wir nicht Bescheid. Von den Offiziellen ist bisher niemand zu erreichen. Das ist alles etwas unverständlich, haben sie doch drei Wochen Quarantäne auf See hinter sich.

Es ist alles in allem erträglich. Die Regeln sind “keiner verlässt das Boot” und “keiner geht auf das Boot”. Also helfen wir etwas beim Einkaufen oder dem Transport der Schmutzwäsche zur Wäscherei. Wenn es dunkel ist, gehen sie heimlich duschen.

Brotteig rühren in Quarantäne

Jutta fragt mich, ob ich ihr zeigen kann, wie wir unseren Brotteig machen. Ich darf mich auf dem Steg neben die Chapo setzen. Jutta setzt sich neben mich und so rühren wir gemeinsam einen neuen Brotteig.

Das Backergebnis ist am Ende sehr lecker und wird von allen gelobt. Jetzt hat Jutta ein Problem weniger, denn sie weiß nun, wo sie gutes Brot bekommt.

Jens telefoniert nach Hause

Jens entdeckt Google Duo und telefoniert nach Hause. Das Produkt ermöglicht Videotelefonate mit bis zu acht Teilnehmern und läuft sogar im Marina-WLAN sehr stabil. Ich glaube, ich werde mir das auch installieren. Jens verabredet sich mit seinen Freunden zu einem virtuellen Stammtisch. Eine schöne Idee.

Dann muss ich nur noch Leute in Deutschland finden, mit denen ich mich darüber unterhalten kann. Inzwischen kann ich mich vor lauter Messengern und Telefonieprogrammen auf meinem Smartphone kaum noch retten.

Pizza

Zum Abendessen gibt es Pizza. Ein tolles Gericht. Es dauert ewig, bis der Teig gegangen ist. Es dauert ewig, bis alle Zutaten geschnibbelt sind. Es dauert ewig, bis endlich die erste Pizza aus dem Ofen kommt. Und dann dauert es wieder ewig, bis die zweite Pizza fertig geworden ist. Der Backofen ist leider so klein, dass zwei Personen so ein Backblech in fünf Minuten leer fressen. Und dann dauert es ewig, die ganze Sauerei hinterher wieder wegzuputzen. Lecker ist es sowieso.

Hotel bei Ausgangssperre

Seit ein paar Tagen gilt auf Aruba eine nächtliche Ausgangssperre. Alle Läden, Restaurants und Bars müssen um 20 Uhr schließen, ab 21 Uhr bis um 6 Uhr morgens darf niemand mehr auf die Straße. Das kontrolliert die Polizei auch gründlich, Strafen bis zu 10000 Florin (1 US$ = 1,75 Florin) oder Gefängnis drohen.

Etwas subversiv sind sie also, meine Fotos, die während des genannten Zeitraums entstanden sind.

Hauptstraße

Ich bin nur ein paar Meter vom Hotelgelände heruntergegangen. Und es war niemand da, der mich gesehen hat. Surreal ist wohl das richtige Wort.

Dem Mann auf dem Foto ist es offenbar sehr wichtig, noch einmal im Internet zu surfen. An der Stelle gibt es nämlich kostenloses Wlan. Die Strafe, die er riskiert, ist für hiesige Verhältnisse sehr, sehr hoch.