Adieu Kätzchen

Es ist kaum zu glauben. Die beiden letzten Wochen sind unglaublich schnell vergangen. Ich schwitze im Salon und schreibe diese Zeilen nieder. Dabei wird mir bewusst, dass ich heute vor zwei Wochen die vier Kätzchen mit aufs Boot genommen habe. Und dass ich sie vor drei Tagen wieder ins Tierheim gebraucht habe.

Katzenklumpen vor dem Niedergang

Zuletzt ist es nur noch Admiral Nelson, der durch Schüchternheit am Futternapf auffällt. Dabei weiß ich, dass er fressen kann. Er frisst immer erst dann, wenn seine Brüder ihre Mahlzeit beendet haben. Das ist ungerecht, denn die anderen werden dicker und größer. Nelson hängt hinterher. Also schnappe ich ihn mir bei den nächsten beiden Raubtierfütterungen und lasse ihn im Cockpit alleine speisen. Die anderen veranstalten im Salon ein großes Getöse und versuchen, den Niedergang heraufzuklettern, hören sie ihren Bruder doch genüsslich schmatzen. Wenn Nelson satt ist, bekommen die anderen die „Reste“, immer noch den größten Teil von der Portion. Im Video sieht man es sehr gut. Ich habe Aufnahmen beim Fressen von verschiedenen Tagen hintereinander geschnitten. Dabei wird Nelson am Futternapf immer frecher. Ich entscheide, dass die Kerlchen am Montag wieder ins Tierheim zurück müssen. Nach nur eineinhalb Wochen.

Abfahrbereit

Mit zögerlichen Schritten verlassen sie ihre Transportbox, als ich sie in ihrem neuen Zuhause auf den Boden stelle. Ich lasse sie erst einmal in Ruhe, sie sollen sich an ihre neuen Mitbewohner gewöhnen, die Box als gewohnten Rückzugsort können sie noch ein paar Stunden benutzen. Sehr schnell kommen sie heraus und beginnen, die neue Umgebung zu erkunden.

Das Spielzeug ist schnell gefunden

Nach dem Versorgen der Katzen verlasse ich das Tierheim sehr schnell. Ich bin ein wenig traurig und mein Boot ist leer und leise, als ich wieder in den Salon trete. Sofort mache ich mich an die Arbeit. Die Teppichfliesen müssen alle raus. Zwei Kätzchen konnten die Toilette schon benutzen, das heißt aber auch, dass zwei es noch nicht konnten. Dementsprechend sieht es aus und geruchlich ist auch nicht alles gut.

Teppich oder Toilette?

Dann bekomme ich Zuwachs an Bord, Michael bringt mir die Gefrierbox vorbei, die er mir vor ein paar Tagen verkauft hat. Jetzt kann ich mir auch Speiseeis kaufen. Bei 34°C schadet eine Dose Eis an Bord gar nicht. Die Außentemperatur bringt es allerdings auch mit sich, dass die Gefrierbox nicht weniger als -8°C erreicht. Aber ich möchte die Lebensmittel nicht für Monate aufbewahren. Um sie für ein paar Tage oder Wochen einzufrieren, sollte die Temperatur ausreichen. Wie ich das gefräßige Teil auf dem nächsten Segeltörn mit Strom versorgen will, bleibt mir bislang ein Rätsel. Ich hatte ja gehofft, dass der Kompressor gelegentlich Ruhe bekommt. Er läuft jedoch dauerhaft durch.

Gefrierbox

Die Tropenstürme, die hier einige hundert Kilometer nördlich durchziehen, bringen immer wieder schlechtes Wetter mit sich. Schlechtes Wetter ist für mich Windstille bei prallem Sonnenschein. Auf der Rückseite kommt es anschließend zu starken Regenfällen. Dann kann es passieren, dass die Bar in der ich sitze, innerhalb von wenigen Sekunden leer gespült ist. Die Gäste werden vielmehr vom Außenbereich in den Innenbereich gespült. Zum Glück dauert so ein Regenschauer immer nur wenige Minuten.

Starkregen fällt über das Jazz Cafe

Mein nächster Besuch im Tierheim findet drei Tage später statt. Ich habe drei Tage nichts von den Katerchen gehört oder gesehen. Drei Tage haben sie mich nicht gesehen. Kaum betrete ich den Käfig und spreche zu den Tigern, kommen sie sofort angelaufen und wollen wieder meine Beine hochklettern.

Sie kommen alle gelaufen, auch wenn man nur drei auf dem Bild sieht.

Leider ist nicht alles so, wie es sein soll. Alle vier sind noch nicht besonders gründlich bei der Fellreinigung, das hat ihnen ihre Mutter nicht beibringen können. Deswegen haben sie alle am Hintern einen Haufen fest getrockneter Scheiße. Einmal am Tag müssen sie noch gereinigt werden. Den Job erledige ich unter großem Geschrei des jeweiligen Kandidaten.

Magellan

Ich habe jedem von ihnen das Halsband mit Namen und Nummer selbst angelegt. Nicht, dass die Kater mit dem falschen Namen gerufen werden. Ihre Namen werden sie nur für kurze Zeit tragen, denn die meisten Adoptiveltern geben ihnen einen neuen. Ich werde so lange berichten, bis sie alle adoptiert sind. Sehr stolz bin ich, dass ich sie alle vier durchbekommen habe. Das hat am Anfang noch ganz anders ausgesehen.

Zur Belohnung hole ich mir gleich noch ein Eis. Der neue Luxus ist toll. Jetzt muss ich nur aufpassen, nicht zu viele süße Sachen zu essen.

Katzeklo

Immer wenn ich bei meinem Wagen auf die Bremse trete, tritt ein erbärmliches Geräusch auf. Als wären die Bremsbeläge auf einer Seite komplett abgefahren. An das Problem muss ich irgendwie heran. Also besorge ich ich im nächsten Autoteile-Geschäft einen Satz neue Bremsbeläge und fahre zu Edward, der in seinem Hof eine Miniatur-Autowerkstatt installiert hat. Dort zeigt sich, dass auch die Bremsscheiben ziemlich herunter geritten sind und erneuert werden müssen. Das ist alles kein Ding, schließlich fahre ich ein weit verbreitetes Modell. Die Scheiben müsste es an jeder Ecke geben, doch zuerst muss ich zurück an Bord, denn die Kätzchen brauchen mal wieder eine Fütterung.

Bevorzugte Zubereitungsart ist Dünsten

So etwas wie Kätzchen-Aufzuchtmilch ist hier nicht einmal im Tier-Fachgeschäft zu bekommen. Die Katzenmilch im Supermarkt kostet pro 200ml 3,50 Florin, das grenzt fast an Betrug. Denn wenn ich auf der Zutatenliste sehe, dass da laktosefreie Kuhmilch drin ist, kann ich auch gleich zum Regal für die Menschen gehen und einen Liter fettreduzierte laktosefreie Kuhmilch für 1,99 Florin kaufen. Einen Dreiviertelliter versaufen die kleinen Racker durchaus pro Tag. Ich hoffe, dass ich sie bald dazu bekomme, normales Katzenfutter zu fressen, denn um ihre Milchportion müssen sie sich immer heftig streiten. Ich kann immer nur einem der Katerchen seine Portion geben, die anderen 12 Pfoten kämpfen dann um die Pole-Position.

So sieht meine Hand aus, sie streiten sich um das Futter. Sie kämpfen.

Anfangs hatte ich meine liebe Mühe, sie zum Pinkeln und Kacken zu animieren. Jetzt brauche ich das nicht mehr, sie können das nun von alleine. Ob ich zu Hause bin oder nicht. Manchmal gehen sie auf das Katzenklo. Meistens aber nicht. Gelegentlich sehe ich ein Katerchen in einer Ecke, das eine verdächtige Position einnimmt und plötzlich auch noch verdächtige Geräusche macht. Dann schnappe ich mir den Kerl und trage ihn am Nacken zum Katzenklo. Es funktioniert, dort fangen sie dann an zu Scharren und zu Graben. Wenn ich nicht an Bord bin, landen die Ausscheidungen irgendwo auf dem Teppich.

Unter dem Menschenklo

Genau auf dem Teppich, den Jens und ich vor Monaten von der Ölpest befreit haben. Auf dem Teppich, der von den Voreignern liebevoll in den Salon eingepasst wurde. Auf dem Teppich, der schon lange nicht mehr schön ist und nur die hässlichen Bodenbretter kaschieren soll. Die will ich im Laufe dieses Jahres noch schön machen und gänzlich auf den schwer zu reinigenden Bodenbelag verzichten. Wenn die Kätzchen zurück im Tierheim sind, wird die Reinigung daraus bestehen, die Teppichfliesen auf den Müll zu werfen.

So ist es richtig!

Hinsichtlich der Namen für die Katerchen ist eine Entscheidung gefallen. Einen schönen Vorschlag bekam ich aus Deutschland, Mary Read. Hätte ich gerne genommen, wirklich. Ich hatte für das Mädchen den Namen Anne Bonny ausgesucht.

Ich fahre die Kätzchen am Dienstag zum Entwurmen und zur Untersuchung ins Tierheim und wir stellen fest, dass wir das Mädchen nicht finden können. Es sind vier Jungs. Damit ist auch der Gedanke vorbei, das Mädchen an den Hafenmeister Paul zu vermitteln, der Gesellschaft für seinen Mikey sucht. Mikey akzeptiert keine Männer um ihn herum.

Da der Name auch irgendwie zu seinem Träger passen muss, haben die beiden neugierigsten Kater die Namen Kolumbus und Magellan bekommen. Sie sind beide Entdecker und müssen ihr kleines Näschen überallhin schieben. Dann haben wir noch Admiral Nelson, der die Ruhe selbst ist. Er beteiligt sich nur wenig an der Schlacht um die Milch, sondern wartet einigermaßen geduldig auf seine Portion. Der Letzte im Bund ist eine Fantasiefigur – Captain Sparrow. Er ist ein kleiner Drecksack und besonders gemein zu seinen Brüderchen.

Wie die Katze, die um den heißen Brei schleicht

Schließlich kommt der Tag, an dem alle aus dem Futternapf fressen. Anfangs ist ihnen die Nahrungsquelle nicht geheuer. Es riecht ja eigentlich ganz lecker, hat aber nichts mit dem zu tun, was vorher auf der Speisekarte stand. Also wird es von allen Seiten betrachtet. Meiner Erwartung nach würden entweder Kolumbus oder Magellan den ersten Schritt machen. Ich werde nicht enttäuscht. Magellan stellt gleich einmal seine Pfötchen in die Schale. Die anderen schauen fasziniert zu, den Geräuschen nach klingt es aber nach Nahrungsaufnahme. Ein ziemlich rhythmisches Schmatzen erklingt im Salon, die spitzen Öhrchen wackeln im Takt. Der Kater gerät mehr und mehr in Fress-Extase und landet zuletzt bäuchlings im Futter. Kein Grip in der Schüssel.

Kein Grip für die Füßchen in der Schale. Er muss noch lernen, dass er zum Fressen nicht in die Schüssel muss.

Währenddessen schleicht sich Captain Sparrow an die Schale heran. Zunächst probiert er recht zaghaft, dann merke ich, dass ihm die neue Nahrung ebenfalls mundet. Die anderen beiden halten sich eher entfernt und bei mir, statt sich im ihr Futter zu kümmern. Ich bin halt die Mama und die Mama muss doch Milch geben. Wie man mir im Tierheim erklärt hat, entscheidet die Katzenmama aber irgendwann, dass es keine Milch mehr gibt. Dann gibt es eben Mäuse. Captain Sparrow findet es so lecker, dass er nach nur wenigen Minuten bäuchlings neben Magellan schmatzt.

Damit sind schon zwei überzeugt

Die beiden anderen haben zunächst Probleme mit der Größe der Brocken. Sie saugen die Nahrung eher auf, als dass sie sie kauen. Das müssen sie noch lernen. In die Fußzehen beißen können sie prima, in die Nahrung beißen noch nicht. Das Futter macht eine Riesensauerei im Fell der Tigerchen, deswegen gibt es nach der Mahlzeit von mir nun auch noch eine Katzenwäsche dazu. Mit dem zerkleinerten Futter kann ich die beiden anderen nun auch noch motivieren, ihren Magen in der Schüssel zu füllen.

Wir lernen den Umgang mit dem Futternapf

Das ist die erste Mahlzeit, in der die Kätzchen entscheiden, wie viel sie zu sich nehmen. Kolumbus liegt mit einem Kugelbauch in der Ecke. Auch Captain Sparrow scheint sich etwas zu viel zugemutet zu haben. Die beiden anderen sehen normal aus. Ich bin mal gespannt, wie lange diese Mahlzeit im Vergleich zur üblichen Milchmahlzeit vorhält.

Die Zeit kann ich nutzen, um beim Autoteile-Händler die Bremsscheiben zu besorgen. In den ersten vier Läden lande ich keine Treffer, im fünften und hochpreisigsten Laden finde ich die Scheiben endlich. Da hätte ich auch gleich zu Toyota fahren können. Ich vereinbare mit Edward, dass wir die Bremsscheiben am Folgetag tauschen.

Kolumbus

Gesagt, getan. Mein Wagen steht in der improvisierten Werkstatt und Edward nimmt gerade den Steuerbord-Bugreifen ab. Ich habe die neue Scheibe schon griffbereit. Eine Minute später ist die alte Scheibe demontiert. Sie schreit geradezu danach, ersetzt zu werden.

23 Zentimeter Durchmesser

Edward nimmt die neue Scheibe und will sie auf die Achse stecken. Er flucht. Ich sehe das Desaster und fluche mit. Die neue Scheibe hat zwei Zentimeter mehr Durchmesser. Wie bitte? Ich habe doch beim Einkauf darauf geachtet, dass ich die Scheiben zum richtigen Baujahr kaufe. Die Quittung für den Kauf ist auch schon irgendwo im Müll gelandet. Ich fahre zurück zum Teilehändler und reklamiere. Nach einem Gespräch mit dem Manager ist es möglich, die Scheiben zurück zu geben und mir wird eine Ersatzquittung ausgedruckt. Natürlich kann ich die passenden Scheiben nicht mitnehmen, denn sie sind nicht auf Lager. Sie werden bestellt und haben eine Woche Lieferzeit. Okay, damit kann ich leben.

Vier Zentimeter

Wie konnte es zu diesem Problem kommen? Ganz einfach, ich würde die Ursache „Aruba“ nennen. Auf die Frage nach dem Baujahr habe ich mit 2002 geantwortet, wie es auch in den Fahrzeugpapieren steht. Das Problem ist, dass die Fahrzeugpapiere in Aruba gemacht worden sind. Nach Eingabe der Fahrzeugnummer im Computer des Autoteile-Händlers erscheint als Baujahr plötzlich 1999. Warum das drei Jahre jünger wurde, kann mir niemand so recht erklären. Wahrscheinlich hat das Fahrzeug drei Jahre gebraucht, um aus Japan nach Aruba zu kommen und erstmals zugelassen zu werden. Für das Baujahr 1999 gibt es übrigens unterschiedliche Scheibengrößen – mit und ohne ABS.

Verzögerungen beim Bloggen

Und wieder einmal habe ich trotz tigerbedingter Störungen einen Beitrag fertig geschrieben. Ich bin stolz. Jetzt darf ich die Tiger mal wieder waschen. Mit dem Waschlappen. Das Baden im Futter ist nicht gut für das Fell.

Und jetzt dürfen alle mitsingen. Katzeklo, katzeklo…

Niedlichkeitsalarm

Das Tierheim morgens kurz vor acht

Es ist Donnerstag, einer meiner beiden Katzentage. Wie immer fahre ich morgens um zum Tierheim, meine Schicht für die Versorgung der Katzen. Diesen Donnerstag wird mir eine nette Dame vorgestellt, die bei den Katzen mithelfen möchte. Gerne, denn geteilte Arbeit ist halbe Arbeit. Im „Quarantänekäfig“ sind vier Neuzugänge. Meine Helferin war schon tags zuvor im Tierheim und bei ihrer Ankunft zugegen. Eigentlich will sie mir gar nicht helfen, sondern sich um die Neuzugänge kümmern.

Vier Neuzugänge vom Mittwoch

Die neuen Kätzchen sind echt klein. Sie haben die ganze Nacht nichts zu fressen bekommen, weil keiner sie gefüttert hat. Aus dem Napf können sie noch nicht fressen. Um alleine auf Toilette zu gehen sind sie ebenfalls zu jung. Irgendwer hat sie am Mittwochvormittag in einem Karton vor der Tür des Animal Shelter abgestellt, hat nicht Bescheid gesagt und ist davon gefahren. Ich bin der einzige Volunteer im Tierheim, der noch ohne ein Tier in Pflege ist. So jedenfalls kommt es mir vor. Bevor entschieden wird, dass diese Kätzchen zu klein zum Überleben sind, melde ich mich freiwillig zur Aufzucht. Ich werde die Kleinen ein paar Wochen bei mir aufnehmen, sie füttern und dazu animieren, zu pinkeln und zu kacken. Das lernen sie normalerweise von ihrer Mami.

Die Kätzchen machen ihre ersten Schritte auf Sissi

Gleich nach der Ankunft machen meine vier Gäste ihre ersten Schritte. Es sind drei Jungs und ein Mädchen, wenn ich das richtig feststelle. Alles ist ja noch sehr, sehr klein. Ab sofort gilt, dass sie alle paar Stunden ihre Futter bekommen. Außerdem erhalten sie eine Massage auf dem Bauch, damit sie lernen, auf Toilette zu gehen. Ich füttere sie mit einer Spritze, was am Anfang für die Kätzchen schwierig zu verstehen ist. Bei der zweiten Fütterung geht es schon besser als bei der ersten. Bei der dritten Fütterung fangen sie an, gegenseitig um den Platz an der Spritze zu kämpfen.

Sissi akzeptiert die Gäste

Sissi ist eine ganz liebe Katze, die nur leider keine Milch hat. Sonst könnte sie mir helfen, die Kleinen zu betreuen. Aber sie ist freundlich zu meinen Gästen. Niemand wird gekratzt oder angefaucht. Eine brave Stoffkatze.

Es vergeht der Freitag. Die Kätzchen pinkeln zwar, aber sie kacken nicht. Langsam fange ich an, mir Sorgen zu machen. Füttern muss ich sie, schließlich brauchen sie viel Nahrung. Ich ändere meine Massagetechnik. Ich bin erfolglos. Auch der Samstag vergeht so. Sie fressen alle viel, doch hinten mag nichts herauskommen. Doch als ich am Sonntag aufstehe, trete ich vor meiner Kabine erst einmal in Katzenkot. Das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich darüber freue, barfuß in die Scheiße zu treten.

Nach dem Fressen kommt das Nickerchen

Derweil ist meine Sissi das attraktivste Schiff im ganzen Hafen. Jeden Tag kommt der Hafenmeister Paul mit seiner Frau vorbei. Die beiden haben vor ein paar Wochen eine Katze verloren, jetzt haben sie sich in das Mädchen verliebt. Lea (7 Jahre) und Tami (5 Jahre) von den beiden benachbarten deutschen Booten würden am liebsten bei mir einziehen. Auch sie kommen einmal täglich vorbei. Das ist ihnen nicht genug, doch mehr als einmal am Tag schaffe ich das nicht. Heute greift Lea ein Kätzchen, das gerade auf der Toilette war und deswegen noch nicht wieder ganz sauber. Ich fand es lustig.

Kätzchen am Fuß

Ich brauche unbedingt Katzenspielzeug. Während ich diesen Beitrag schreibe, spielen zwei Kätzchen mit meinen Fußzehen. Au, das tut weh! Jetzt, wo sie alle auf die Toilette gehen können, habe ich gute Hoffnung, sie auch alle durchzubekommen. Bisher habe ich mich geweigert, ihnen Namen zu geben. Nun muss ich mir vier Namen ausdenken, die mit Seefahrt zu tun haben sollen. Das jedenfalls ist die einhellige Meinung im Tierheim, schließlich werden die Kätzchen auf einem Boot aufgezogen. Ich bin sehr aufgeschlossen für Ideen.

Lea und Tami haben die Kätzchen schon auf die Namen Flocke, Weißpfote, Braunie und Blauauge getauft. Die sind leider nicht für Aruba tauglich. Zwischendrin schaffe ich es sogar, noch etwas am Boot zu machen. Die Vorschiffskoje ist komplett mit neuen Stromleitungen ausgestattet. Auch der Stromanschluss für meinen neuen gebrauchten Gefrierschrank ist vorbereitet. Dass meine Positionslampe am Bug hin und wieder einen Wackelkontakt hatte, wundert mich inzwischen gar nicht mehr. Die Zuleitung war an fünf Stellen geflickt. Jetzt ist sie komplett neu. Morgen mache ich die Deckenverkleidung vorne wieder dran, dann kann ich die Sachen von hinten nach vorne umräumen. Wenn die Kätzchen mir vorher nicht die Zehen abfressen. Au, das tut immer noch weh.

Hündin Ellie hat ein neues Zuhause gefunden. Der beste (und einzige) Rigger Arubas und seine Frau haben sich in die freundliche Hündin verliebt. Jetzt lebt sie bei ihnen unter der Tyrannei zweier Katzen.