Los Hervideros

An der südlichen Lavaküste von Lanzarote liegt „Los Hervideros“. Ein beeindruckender Ort, an dem wir uns sehr erfreut haben. Es gibt Küsten, die sieht man am besten vom Boot aus, an anderen Küstenlinien möchte man mit dem Boot, erst recht mit dem Segelboot, einen größeren Abstand einhalten. Diese Lavaküste gehört dazu.

Begrüßungsschild

In Timanfaya haben wir gesehen, wo die Vulkane ausgebrochen sind und ihre Lava durch die Landschaft geschleudert haben. In Los Hervideros konnten wir sehen, wo der Lavafluss im Meer endete. Die See ist dort nicht besonders tief, das äußert sich durch beeindruckende, brechende Wellen.

Wellen brechen sich an der Küste

Bleibt man geduldig mit der Kamera für einige Minuten am selben Ort stehen, hat man die Gelegenheit zu phantastischen Aufnahmen spritzender Gischt. Die hohe Kunst ist es, zur rechten Zeit auf den Auslöser der Kamera zu drücken. Das vergisst man vor lauter Staunen sehr leicht.

Die Gischt spritzt

Das besondere an dieser Stelle sind die sogenannten Kochlöcher. Zum Namen habe ich keine Erklärung auf Wikipedia finden können, ich kann es mir nur so erklären, dass die See in diesen Löchern quasi kocht.

Eine Welle rollt an

Wenn die Welle angerollt ist, läuft sie in die Löcher hinein, wird von den Steinen reflektiert und spritzt wieder zurück. Ein toller Anblick!

Reflektierte Welle und wieder sprühende Gischt

Die Löcher sind durch natürliche Erosion entstanden, also nicht eine direkte Folge der Vulkanausbrüche. Das Gestein ist selbstverständlich vulkanischen Ursprungs.

Kochloch von außen

Für uns Touris wurden Pfade und Treppen in die Steine gehauen, damit wir es schaffen, ohne Verletzungen zu den Löchern zu gelangen. Sonst wäre es nur geübten Kletterern möglich. Jens meinte zu mir, dass man dort bestimmt prima klettern kann, weil das Gestein einen super Grip hat.

Ich stehe da nicht so sehr drauf, mir sind brauchbare Treppen wesentlich lieber. So bin ich dann auch in das Innere eines der Löcher gelangt.

Kochloch von innen

Alles das ist nichts, wo man mit seinem Schlauchboot hinein fahren möchte. Für die obige Aufnahme habe ich ein paar Minuten gebraucht, die Wellen wollten einfach nicht so wie ich. Als ich mich wieder umschaute, war schon eine lange Schlange hinter mir.

Glücklicherweise ist das ein Ort, wo man weder Eintritt zahlen muss, noch von einem Fremdenführer weiter gescheucht wird. Auch Jens hat sich am Kochloch versucht.

Jens fotografiert das kochende Wasser

Neben den schönen Aufnahmen des tosenden atlantischen Ozeans hat man von hier aus auch einen spitzenmäßigen Blick auf die kalten Vulkane.

Blick in Richtung Timanfaya

Der Touristenpfad ist mit Schildern gesäumt, die das Betreten der Gesteinsfläche verbieten. Anscheinend haben es manche Menschen übertrieben. Ich hätte gar keine Lust, in dieser unwirtlichen Ebene herum zu stapfen. Mir reicht der tolle Blick auf die Berge.

Touristenpfad

Los Hervideros ist ein beeindruckender Ort. Ich bin froh, dass wir dorthin gefahren sind. Es steht nicht auf der Top-Liste der Sehenswürdigkeiten, es gibt nicht einmal eine eigene Seite auf Wikipedia. Lanzarote gefällt mir jedenfalls mehr und mehr.

Noch ein Blick durch die Felsspalten auf das kochende Wasser