Wir verbringen eine schöne Zeit auf Lanzarote. Jeden Tag arbeiten wir ein paar Stunden an Sissi, damit wir nächsten Monat eine entspannte Überfahrt über den Atlantik haben. Dann schnappen wir uns unseren Mietwagen und sehen uns ein paar Sehenswürdigkeiten an, gehen Wandern oder essen im Restaurant. Uns wurde vorher erzählt, dass man hier ganz viele deutsche Rentner findet, die den Winter auf Lanzarote verbringen. Auch sonst müssen hier ja ganz viele Touristen sein – nur wo sind die denn? Außer in der Hauptstadt Arrecife gibt es keine Hochhäuser, in Arrecife gibt es genau eins. Und große Resorts und Hotelanlagen haben wir auch nicht gesehen. Bislang jedenfalls. Und dann kommen wir ganz in den Süden, nach Playa Blanca. Hier werden die Klischees bedient.
Ein solches Ambiente hätte ich an wesentlich mehr Stellen der Insel erwartet. Zum Glück sieht es fast überall anders aus. Hier findet man deutsche Speisekarten, Wiener Schnitzel, Paulaner Bier in der Strandbar und im Supermarkt stehen Warsteiner, Krombacher, Bitburger und Oettinger Bier einträchtig nebeneinander im Kühlregal. Playa Blanca.
Der Strand mit Sonnenschirmen und halb gegrillten Touristen, an der Strandpromenade lösen sich Souvenirläden, Strandbars und Kioske ab. Dazwischen sind immer wieder Hoteleingänge und geschlossene Bereiche.
Alle namhaften Fast Food Ketten haben sich in Strandnähe niedergelassen und der Bikers Beach Club ist am frühen Nachmittag sehr gut gefüllt. Spaziergänger an der Standpromenade tragen gekühlte Bierdosen in der Hand, Kinder plärren und deutsche Wortfetzen dringen an allen Ecken in unsere Ohren. Das ist in etwa das Bild, das ich von Lanzarote erwartet hatte.
Vor einem der Hotels finden wir eine kleine Futterstelle für Katzen und stilecht liegt eine schwarze Katze davor. Natürlich ist sie schwarz, sonst wäre sie leicht zu fotografieren. Wir laufen mit offenen Augen weiter entlang der Strandpromenade und siehe da, die schwarze Katze ist nicht allein.
Die Dosenöffner legen sich für ihre Entspannung an den Strand in die Sonne, die wahren Herrinnen der Welt in den Schatten. Unsere Anwesenheit entlockt diesem Spitzohr nur ein müdes Augenzwinkern.
Ich bemühe dann noch einmal den Leo. Leo ist ein Wörterbuch im Internet, ohne das wir unsere Reise nicht hätten machen können. Damit kann man nicht nur nach Englisch, sondern auch nach Französisch, Portugiesisch und Spanisch übersetzen lassen. Das ist sehr praktisch, wenn man die Vokabeln nicht kennt. „Playa Blanca“ heißt übersetzt auf Deutsch: „Weiße Haut am Strand“.
Das hier ist nicht unsere bevorzugte Ecke auf Lanzarote. Wir liegen hier mit Sissi, weil wir demnächst nach Teneriffa weiter fahren wollen und der Hafen ein prima Absprungpunkt ist.