Wir haben ein Suchtproblem an Bord der Sissi. Jens ist unheilbar lasagnesüchtig. Wenn er nicht regelmäßig seine Pastaration bekommt, wird er zum Tier. Also müssen wir in regelmäßigen Abständen dem Gott der Pastafari huldigen und eine Lasagne zubereiten. Für Jens ist die wöchentliche Lasagne so wichtig, wie für mich der Kaffee am frühen Morgen.
Eine Zutat von Lasagne ist Hackfleisch. Hackfleisch holt man sich normalerweise zu Hause beim Metzger. Dort wird es frisch durch den Wolf gedreht und ist lecker. Wir lehnen beide das in Plastik verpackte Hackfleisch aus der deutschen oder niederländischen oder britischen Supermarktkühltheke ab. Es war schon problematisch, in Großbritannien an anständiges Hackfleisch zu kommen. Wie sollte das erst in südlicheren Ländern werden? Jens und ich liefen durch Dublin und haben versucht, einen Fleischwolf zu erwerben. Im Lande der Fertignahrung war das ein Ding der Unmöglichkeit.
Also riefen wir unsere Schwester Christine an, mit der wir uns auf Guernsey treffen wollten. Sie kaufte in Frankfurt einen ordentlichen Fleischwolf und hat ihn gemeinsam mit unserem Neffen Benedikt von Frankfurt nach Guernsey geschleppt. Benedikt hat den massiven Fleischwolf in Paris durch die Katakomben der Metro getragen.
Zum Dank haben wir für die beiden eine Lasagne angefertigt. Und für Jens. Der hatte schon wieder das Zittern in den Händen, weil die letzte Lasagne mehr als drei Länder zurück lag (Isle of Man, örtlicher Metzger mit anständigem Hackfleisch).