Die Salatbar ist noch geöffnet!

Jeden Mittag gibt es das gleiche Ritual zu beobachten. Ein Angestellter des Hotels bringt einen Eimer voll Essensreste in die Marina und entleert ihn neben eine dichte Hecke. Dann kommen plötzlich ganz viele Iguanas aus der Hecke herbeigeeilt und schnabulieren den leckeren Salat. Ich bin heute leider zu spät, einer ist noch da, die anderen sind schon satt. Morgen ist auch wieder ein Tag.

Nach dem Besuch der Salatbar

Für unsere Tage auf Aruba gelten nun neue Regeln. Zu der nächtlichen Ausgangssperre ist noch eine Ausgangssperre bei Tag hinzugekommen. Wir dürfen noch Lebensmittel einkaufen und in die Apotheke gehen. Ansonsten sind alle Aktivitäten draußen verboten. Zu unserem Glück ist die Definition von „drinnen“ und „draußen“ weit gefasst. Wir können uns auf dem Marinagelände und dem Gelände des angrenzenden Hotels frei bewegen. So lange wir nicht auf unseren Booten eingesperrt werden, kann ich mit all diesen Beschränkungen leben.

Hauptstraße in Oranjestad

Am Freitag wurde das Marinabüro für unbestimmte Zeit geschlossen. Ich musste gleich für einen ganzen Monat bezahlen, aber wir bleiben wahrscheinlich sowieso länger. Wir haben die Telefonnummern der Angestellten für den Fall der Fälle. Irgendwie möchten wir in den nächsten Wochen eine Füllung unserer leeren Gasflaschen organisieren, dazu brauchen wir die Marinaleute.

Der Weg zum Supermarkt

Auf meinem heutigen Weg in den Supermarkt habe ich gar keinen Menschen auf der Straße getroffen. Ich habe kein Auto fahren gesehen. Es ist gespenstisch.

Gespenstisch wirkt auch der absolut leere Hotelstrand. Es ist uns nicht so richtig klar, ob wir den benutzen können oder nicht. Es ist aber niemand da, der uns an der Benutzung hindern würde. So lange das Hotel noch geöffnet war, durften wir an diesen Strand. Ich gehe nachher mal rüber und probiere es aus.

Kein Foto aus dem Reiseprospekt.

Es fällt mir immer noch schwer, mich an die aktuelle Situation zu gewöhnen. Was gerade auf unserem Planeten geschieht, ist so unsagbar schwer zu begreifen.

2 Antworten auf „Die Salatbar ist noch geöffnet!“

  1. Du sagst es! Nun seid ihr auf Aruba dort angekommen, wo wir in Frankreich (Guadeloupe und Martinique) bereits seit zwei Wochen sind. Bleibt fröhlich, so lange kann das ja nicht mehr dauern und immerhin kommt bei euch kein Hurrikan vorbei. Wir haben noch zeit, aber irgendwann sind uns all die Regeln egal. Dann werden wir den Wind nutzen und Richtung Süden segeln. Liebe Grüße von der Lady

  2. Zum Glück wird die Ausgangssperre bei uns nicht so streng gehandhabt. Die Menschen halten auf der Straße Abstand voneinander. Im Supermarkt sind mit Klebeband Striche auf den Boden geklebt, damit die Leute Abstand an der Kasse einhalten. Polizei ist kaum auf der Straße zu sehen. Langweilig ist es trotzdem.

Kommentare sind geschlossen.