Für ein paar Dosen Futter

Wer profitiert? Diese Frage stellt sich der Detektiv im Kriminalroman immer, die Antwort führt ihn zumeist zu Verdächtigen und Motiv. Das erscheint mir sinnvoller, als wild in der Welt herum zu spekulieren.

Viele Prominente machen derzeit Werbung für maßlose Phantasien, warum das Coronavirus so entstanden ist, wie es ist. Das SIE uns dazu bringen wollen, uns von Bill Gates Mikrochips impfen zu lassen. Das ist Blödsinn, wir geben die Daten sowieso freiwillig heraus und lassen uns freiwillig von Mikrochips kontrollieren. SIE sind überall.

Sie beobachtet mich.

SIE beobachten uns im Verborgenen oder ganz offen. SIE schmeicheln sich bei uns ein und wollen Streicheleinheiten. SIE wollen Futter. SIE haben die Macht über ihre Dosenöffner. Doch das reicht ihnen nicht.

Vor einigen Wochen las ich einen Bericht im SPIEGEL, einem durchaus seriösen Nachrichtenmagazin. Katzen können sich mit dem Coronavirus infizieren, Hunde nicht. Das brachte mich auf die richtige Spur. Ich versuchte, SIE ebenfalls zu beobachten. SIE verstecken sich.

So viel ich hinschaue, so viel schauen SIE zu mir zurück.

Diese starrenden Augen können einem Menschen Angst einflößen. Im Internet fand ich heraus, dass das Virus wohl in Deutschland entstanden sein muss. In der Nähe des Ortes, an dem sich angeblich Bielefeld befindet, haben die spitzohrigen Weltherrscher offenbar ihr geheimes Labor. SIE werden es niemandem verraten, es gibt aber Indizien.

Ich will gestreichelt werden!

Cui bono? Wer profitiert? Die größten Profiteure des Lockdowns überall auf der Welt waren die Katzen. Endlich konnten sie fast 24 Stunden des Tages auf ihre Dosenöffner und ihr Streichelpersonal zugreifen. Schnurren, Schmusen und Kuscheln. SIE haben vor Jahren schon das Internet übernommen und jetzt kontrollieren SIE jede Minute deines Lebens.

Wir haben geglaubt, dass wir SIE beim Tierarzt chippen lassen können. Wir haben SIE zwangsimpfen lassen, obwohl SIE es nicht wollten. Jetzt schlagen SIE zurück.

SIE sind böse.

Jetzt sind SIE böse. SIE wollen immer noch, dass dieser Beitrag nie erscheint. SIE wollen noch ein paar Dosen Futter. SIE wollen uns nicht alle umbringen, sondern nur so viele, dass noch genug Dosenöffner für SIE übrig bleiben.

Achtung: Wer das nicht glaubt, der ist der Mainstream-Presse auf den Leim gegangen. Jede Katze, der du eine Schale Futter zum Zwecke der Informationsbeschaffung hinstellst, wird meine Version der Geschichte bestätigen.

Sissi

Ich gehe jetzt Katzenfutter kaufen. Und Katzenspielzeug. Und Katzenstreu.

Weihnachten steht vor der Tür!

Ihr dürft mich jetzt nicht für komplett verrückt halten. Seit meinem letzten Blog sind ein paar Tage vergangen, in denen ich zwar nicht viel geschrieben habe, in denen aber viel geschehen ist.

Nach meinem letzten Blog war ich in einer Art Shopping-Extase. Die Geschäfte sind wieder geöffnet und man darf sogar in Gruppen größer als zwei Personen zusammen sein, denn es gibt inzwischen nur noch fünf aktive Corona-Fälle, die Gesamtzahl hat sich bisher bei 101 gehalten.

Meine Einkaufsorgie brachte mir einen Eiswürfelbereiter an Bord. Herrlich. Die Maschine brummt und nach einer Stunde fallen alle paar Minuten einige Eiswürfel heraus. Jetzt habe ich kein Problem mehr, in Sekundenschnelle eine kalte Orangina zu bekommen. Auch der Sundowner zusammen mit den Chapos bekommt klirrenden Inhalt. Da hier auf der Insel die Spannung im Stromnetz bei 115 V liegt, werden allerdings nur Geräte verkauft, die mit 115V laufen. Auf Sissi habe ich jedoch lediglich die 12V aus den Batterien und die 230V wie in Europa. Ich habe mich dazu entschlossen, den Strom für die Eiswürfel aus den 12V zu gewinnen, dann kann man auch in einer Ankerbucht Eiswürfel machen.

Was hat das aber mit Weihnachten zu tun? Ganz einfach. In der Fußgängerzone haben die meisten Läden ihre Bretterverschalung wieder entfernt. Beim Dufry hatte ich das Gefühl, ich hätte zu viel eingekauft und zu lange nicht auf den Kalender gesehen.

Christmas Madness Mega Sale

Diese Werbung ist mir vor sechs Wochen noch nicht aufgefallen. Es ist aber immer noch Mitte Mai, ich war nicht zu lange unterwegs.

Apropos unterwegs: Ab morgen macht Aruba wieder komplett auf. Die Nationalparks öffnen und auch die Bars werden wieder Getränke, die Restaurants wieder Speisen servieren. Jetzt habe ich das Paradies für mich alleine. Die Einheimischen fragen mich sowieso immer, wie ich denn auf die Insel komme.

In den letzten Tagen war ich viel unterwegs, denn ich habe mir von meinem arubanischen Bekannten Lel ein Auto besorgen lassen. Mietwagenfirmen sind bisher noch geschlossen, das private Mietauto ist auch günstiger. Es hat auch Nachteile. Die Klimaanlage ist kaputt.

Mietauto mit kleinen Mängeln. Näher sollte man nicht heran gehen.

Vorgestern brachte das Auto die Chapos und mich zur „Natural Bridge“. Das ist eine natürliche Brücke aus Kalkstein, die in Teilen eingestürzt ist. Ich wusste nicht so recht, wo ich den Wagen auf dem Parkplatz abstellen soll.

Seeseite der Natural Bridge

Die Brücke befindet sich an der Westküste der Insel, deswegen donnert der Ozean hier mit ordentlicher Wucht dagegen. Die Wellen spritzen beinahe so spektakulär wie auf Lanzarote bei Los Hervideros.

Das Wasser strömt unter der Brücke rein.

In der Nähe befindet sich noch ein bei den Einheimischen sehr beliebter Surfstrand. Die Wellen kommen dort zwar kreuz und quer hinein, nicht so vorhersehbar wie in Portugal, dafür aber genauso hoch.

Surfer

Nach meinen bisherigen Erfahrungen komme ich mit dem japanischen Kleinwagen auf der Insel ganz gut zurecht. Nur gelegentlich ist es halt so, dass ich mir einen Geländewagen wünsche. Ich wollte heute früh nur kurz an den Strand fahren, da verschwand der Asphalt nach wenigen Metern und zurück blieb eine Staubpiste.

Geht es hier zum Strand?

Die vielen Spuren von PKW-Reifen zeigten mir, dass der Weg regelmäßig befahren wird. Mir kamen nur noch Geländewagen entgegen. Echte Geländewagen, nicht die mit denen man nur in der Stadt herumfährt. Dann stand ich vor Steinen in Dackelgröße. Die fehlende Bodenfreiheit des Kleinwagens hielt mich davon ab, bis ans Ende zu fahren.

Kaktus

Zuletzt habe ich nachgesehen, ob der Nationalpark vielleicht schon heute geöffnet hat. Hat er leider nicht. Die Chapos haben mich mal gefragt, warum man nicht einfach so in den geschlossenen Park gehen kann. Für mich ist die Frage ganz einfach zu beantworten – die Natur ist mir auf dieser Insel zu wehrhaft für Spaziergänge ohne Spazierwege.

Kakteenwand

Schließen möchte ich diesen Beitrag mit einem Graffiti, das ich in Oranjestad gefunden habe. Nicht nur in Saint Nicolas, auch in Oranjestad sind viele Gebäude verziert. Mir gefällt es. Ich werde es auf der nächsten Sandpiste beherzigen. Und mit einem kleinen Katerchen. Denn über Katzen muss ich in meinem nächsten Beitrag sehr viel schreiben. Es gibt da etwas, das ihr alle wissen müsst!

Geheime Weltregierung: Die Katzen!

Ich hoffe, ich komme noch zum Schreiben. Wenn mir das nicht gelingt, wisst ihr alle, dass SIE mich daran gehindert haben.

Yesss!

Neulich habe ich während eines Spaziergangs im Vorgarten eines Hauses ein Dutzend Katzen gesehen. Vielleicht waren es auch noch mehr. Als ob diese Katzen alle in einem verlassenen Haus wohnen würden. Nur der Pflegezustand der Pflanzen im Vorgarten sieht aus, als wäre das Haus noch bewohnt. Die Katzen haben auch Futter und Wasser.

Ganz viele süße Katzen!

Heute habe ich mir die GoPro und eine Dose mit Katzenfutter geschnappt, die seit Portugal auf Sissi mitfährt. Ich will ein paar süße Katzen beim Fressen aufnehmen. Leider ist die Katzenbesitzerin im Vorgarten. Ich traue mich nicht, den Katzen das Trockenfutter zuzuwerfen. Ich warte lieber, bis ich die Katzen in der Abenddämmerung auf der Straße erwischen kann.

Divi Divi

Auf dem Weg zurück in die Stadt komme ich an einem der schönsten Bäume in Oranjestad vorbei. Ein Divi Divi Baum, sozusagen die Wappen-Bäume von Aruba. Am Strand gibt es sie in ganz verrückten Formen, sie werden vom Wind zurecht geblasen.

In der Fußgängerzone lasse ich meinen Blick rundherum schweifen. Es sind immer mehr Menschen auf der Straße. Das Leben kehrt in die Innenstadt zurück. Manche Läden sind noch geschlossen, die meisten Geschäfte haben aber inzwischen wieder geöffnet.

Endlich wieder!

Auch die Dreckecken werden aufgeräumt und geputzt. Aruba macht sich wieder fein. Die Restaurants sind noch geschlossen. Ich kann an fast jeder Ecke sehen, dass sie einen Öffnung in Kürze vorbereiten.

Oranjestad wird geputzt.

Was mich wirklich überzeugt hat, dass hier der Krisenmodus in Kürze beerdigt wird, ist die Straßenbahn. Ich wollte meinen Augen kaum trauen, als ich ein rotes Fahrzeug auf dem Gleis fahren sah. Yesss! Sie fährt wieder.

Sie fährt wieder!

Jede zweite Sitzreihe ist gesperrt und auf den Sitzen gibt es jeweils außen Klebemarkierungen. Auf diese Markierungen kann man sich setzen. Vor dem Einsteigen gibt es Händedesinfektion.

Sie fährt wirklich. Das ist ein aktuelles Bild.

Ich setze mich auf eine Bank im Schatten und warte darauf, dass die Straßenbahn wieder in die andere Richtung fährt. Dabei gelingt mir ein schönes Bild von zwei Frauen, die sich zu einem ausgiebigen Schwatz auf einer Bank getroffen haben. Offiziell gelten hier weiterhin die Abstandsregeln, der tolerierte Abstand liegt hier bei 2 Metern.

Tratschen

Nicht nur die Erwachsenen, auch die Jugendlichen haben ihren Spaß. Die letzten Wochen war es hier sehr langweilig. Die Schulen sind immer noch geschlossen.

Jugendliche Radfahrer

Eigentlich ist heute jeder auf der Straße. Es ist lange nicht so voll wie mit den üblichen Touristenscharen, Es erinnert mich an einen Tag ohne Kreuzfahrtschiffe, wenn sich lediglich die Einheimischen in der Fußgängerzone tummeln.

Shoppen geht in jedem Alter

Zuletzt treffe ich noch Jutta und Ute auf der Straße. Sie bummeln auch von Geschäft zu Geschäft und schauen mal hier und mal dort. Sie haben außer dem Supermarkt seit Ende Februar keine geöffneten Geschäfte gesehen.

Yesss! Shopping geht wieder.

Ich überrede die beiden, gemeinsam eine Runde mit der Straßenbahn zu fahren. Sie sind überrascht, dass die Mitfahrt kostenlos ist.

Ute vor der Tram

Kaum sitzen wir in der abfahrbereiten Tram, macht mit Jutta auf das Bierfachgeschäft aufmerksam. Es ist mir schon vor Wochen aufgefallen, aber es hatte ja die ganze Zeit geschlossen. Als ob die Bierversorgung nicht zur Grundversorgung gehören würde. Gespenstig.

Beer World empfängt wieder Kunden.

Jutta hat sichtlich Gefallen an der kleinen Runde mit der Straßenbahn.

Jutta fährt Straßenbahn

Fahrer, Schaffner, Chefdesinfektor und noch eine Angestellte der Straßenbahnbetriebe tummeln sich im Fahrzeug. Heute ist der erste Betriebstag. Die Personale lachen und scherzen mit Passanten, Ladenbesitzern und mit und über uns. Touristen! Sie sind wieder da.

Kein Mindestabstand! Die Schaffnerin wird böse.

Wir fahren an einer Gruppe Männer vorbei, die ohne Sicherheitsabstand nebeneinander stehen. Die Schaffnerin ruft ihnen rüber, dass sie zwei Meter Abstand einhalten müssen. Dann lachen alle gemeinsam. Es kommt mir vor, als ob ein wichtiger Baustein Normalität in die Stadt zurückgekehrt ist.

Schuhe shoppen.

Wir werden an der Endhaltestelle rausgeworfen, es war die letzte Fahrt des Tages. Da hatten wir ja ein Riesenglück. Gemeinsam spazieren wir zurück in die Fußgängerzone. Gemeinsam bis zum ersten geöffneten Schuhladen. Dann muss ich Ute und Jutta leider verlassen. Eigentlich wollte ich Katzen fotografieren und filmen gehen. Statt dessen habe ich Menschen fotografiert. Es war ein schöner Nachmittag.

Auch die Scientologen haben sie heute vor die Tür gelassen. In Ganzkörperoveralls haben sie die Fußgängerzone unsicher gemacht. Müssen sie die Overalls jetzt zu Werbezwecken tragen oder damit man sie auf der Insel immer wiederfinden kann, falls sie davonlaufen.

Mit den Klamotten würde ich bei 32°C im Schatten nicht herumlaufen wollen. Ein Scientologe mit Freewinds-Aufdruck.

Hinsichtlich Corona hat sich heute auch etwas getan. Auf Aruba sind noch neun Personen erkrankt. Ein 70-jähriger Mann ist gestern an Covid-19 gestorben, damit sind es jetzt drei Tote. Die Gesamtzahl der Infektionen bleibt bei 101.