Gewonnen hat…

Ich wollte ja eigentlich ein paar Tage mit dem Bloggen aussetzen, dann ist mir aber aufgefallen, dass noch etwas fehlt. Die Bekanntgabe, wer den besten Tipp abgegeben hat hinsichtlich unserer Ankunftszeit.

Im Logbuch steht:
19. Januar 2020 um 17:15 Uhr festgemacht in Port St. Charles, Barbados

Da es sich hierbei um Ortszeit handelt, rechne ich die erst einmal um in UTC – das ist dann 21:15 Uhr. Schließlich haben wir die meisten Tipps in UTC bekommen. Die anderen rechne ich natürlich auch um.

  • Gregor, 19.1. 0:39 Uhr
  • Martin, 19.1. 1:40 Uhr
  • CeBe, 19.1. 3:00 Uhr
  • Christine, 19.1. 20:00 Uhr
  • Jörg, 19.1. „gegen Abend“
  • Niels, 20.1. 7:07 Uhr

Was mache ich nun? Christine lag nur eine Stunde und 15 Minuten daneben, wenn ich ihren Tipp nach UTC umrechne. Ich glaube aber, sie hat Ortszeit gemeint, dann lag sie lediglich fünf Stunden und 15 Minuten daneben.

Niels hat nur 9 Stunden und 52 Minuten daneben gelegen.

Also hat unsere Schwester Christine den besten Tipp abgegeben. Der war aber per Mail und somit nicht ganz regelkonform. Ich komme also zu folgendem Ergebnis: Christine hatte den besten Tipp und Niels ist der Sieger im Tippspiel. Das Foto muss ich noch heraussuchen, ich konnte mich bislang noch nicht für ein Bild entscheiden. Ich schicke es dann einfach an beide!

Willkommen an Bord

Hier in Bridgetown kam es zu einem Crewwechsel. Jakob ist von der Sissi auf die Björkö umgezogen, dafür sind Burti und Jörg auf der Sissi eingezogen. Sie werden uns bis Martinique begleiten. Gleich am ersten Tag ist Jörg auf seine Brille getreten, deswegen waren wir heute beim Optiker in der Stadt. Ich habe mir vor ein paar Tagen auf dem Atlantik ein Inlay aus dem achteren Backenzahn auf der Steuerbordseite herausgebissen, deswegen waren wir auch beim Zahnarzt.

Das alles geschah bei bestem karibischen Wetter, nämlich bei Starkregen. Wir hatten das Dinghi im Ort noch nicht angebunden, da goss es schon aus Kübeln. Das änderte sich im Laufe des Tages selten, wenn die Sonne mal zu sehen war, dann war mächtig Waschküche im Ort.

Bridgetown im Regen

Morgen wollen wir mit dem Bus einen Ausflug über die Insel machen. Ich werde mit der Kamera wedeln und ansonsten meine Finger noch ein wenig ausruhen.

In den Beiträgen von der Überfahrt über den Atlantik habe ich die kleinen Bilder durch normal große Bilder ersetzt.

Überfahrt nach Barbados Tag 20 – Ankunft

Wir fliegen geradezu auf Barbados zu. Sissi läuft die meiste Zeit knapp 6 kn. Dennoch schaffen wir es nicht, vor 17 Uhr in Port St. Charles zu sein, wir haben erst um 17:15 Uhr festgemacht. Die offizielle Zielzeit für das wer-ist-am-nächsten-an-der-Ankunftszeit-Spiel ist somit der 19. Januar 2020 17:15 Uhr. Das ist jetzt also auch geklärt. Jetzt brauchen wir nur noch anständiges Internet und dann können wir auch die Siegerin oder den Sieger ermitteln. Das wird in den nächsten Tagen wohl passieren.

Das Einklarieren in Port St. Charles war in 45 Minuten erledigt. Die Leute dort sind extrem freundlich, die Behörden sitzen alle in einem Gebäude in drei nebeneinander liegenden Räumen. Man sollte genug Exemplare der Crewliste (mindestens 3-4 Stück) mitnehmen, dann erspart man sich das Ausfüllen vieler Formulare. Da man in Port St. Charles nicht bleiben kann, der Hafen ist für Jachten von mehr als 50 Metern Länge gemacht, sind wir dann noch nach Bridgetown in die Carlisle Bay umgezogen. Hier liegen wir nun vor Anker.

Wir lassen es uns jetzt erst einmal gut gehen – für ein paar Stunden. Dann kommen Burti und Jörg an Bord. Jakob ist schon auf die Björkö umgezogen, die liegt hier auch in der Bucht. Jens hat die Wassertemperatur getestet, sie ist sehr angenehm. Bloggen werde ich in den kommenden Tagen eher nicht, meine Finger brauchen mal eine Auszeit. Und die Zeit vor Anker ist ja noch langweiliger als die Zeit auf See.

Ich habe noch leichte Schädelschmerzen, irgendwie hat eines der Biere den Transport über den Atlantik nicht so recht überlebt. Warum bekomme immer ich solche Biere? An dem Äppler kann es nicht gelegen haben. Deswegen ist jetzt erst einmal END OF TRANSMISSION.

Reststrecke: 34 nm
Wir haben damit 2199 Meilen hinter uns.

Angekommen

Überfahrt nach Barbados Tag 19 – Endspurt

Bei allerbestem Wetter und leichtem Wind segeln wir die letzten Meilen in Richtung Barbados. Wir werden wieder von Squalls verschont, statt dessen frischt am Abend der Wind auf und wir können den Kühlschrank wieder einschalten. Beladen ist er mit unseren Ankergetränken. Unsere Stimmung ist geradezu euphorisch. Wir machen ein gemeinsames Abschlussfoto im Cockpit, hören Buena Vista Social Club mit gehobener Lautstärke und noch ein wenig Harry Belafonte (Jens nennt es Trash, also Müll).

Der Wind erlaubt uns eines der besten Etmale auf dieser Reise, obwohl wir in den ersten vier oder fünf Stunden sehr, sehr langsam unterwegs waren. Wir haben viel gelernt auf dieser Überfahrt. Einige Ausrüstungsgegenstände haben sich sehr bewährt – etwa die Oskar-Tonne für den Müll, die unseren gesamten Müll aus drei Wochen aufgenommen hat und dabei nicht riecht. Oder die Hochsee-Kaffeekannenhalterung im Cockpit, die auch Smartphones oder Fanta-Flaschen hält. Wer sich unter „Oskar-Tonne“ nichts vorstellen kann, darf den Begriff gerne mal in die Suchfunktion hier im Blog eingeben.

Seit ein paar Stunden sehen wir Barbados am Horizont. Wir können die Ankunft kaum erwarten. Wahrscheinlich sind wir inzwischen wieder auf Marinetraffic zu sehen. Hoffentlich schaffen wir es noch vor 17 Uhr zu den Behörden zum Einklarieren, wer später kommt, muss Überstundenzuschlag bezahlen. Lässt uns der Wind nicht im Stich, werden wir pünktlich sein.

19. Etmal: 127 nm
Position um 12 Uhr: N13°21′ W59°20′
Noch 23 Seemeilen bis nach Port St. Charles auf Barbados, wir haben 2165 Meilen hinter uns.

Letzter kompletter Seetag