Salinas de Janubio

Unser Einstieg in die Lavaküste war bei den Salinas de Janubio. Das sind die größten Salinen, die es auf den Kanaren gibt.

Salinas de Janubio

Wir waren sofort fasziniert von der Anlage. So fasziniert, dass wir im örtlichen Souvenirladen Salz gekauft hätten, waren wir allerdings nicht. Für mich schmeckt Salz immer salzig, ob es nun als Salz aus den Alpen oder als Meersalz daher kommt.

Salzgewinnung direkt am Ozean

Natürlich ist es etwas Besonderes, wenn das Salz direkt aus dem Atlantik gewonnen wird. Für mich war es aber etwas ganz Besonderes, die Anlage dieser Salinen im Lavagestein zu sehen. Salzgewinnung aus dem Meer gibt es an vielen Orten, das vulkanische Ambiente ist einzigartig.

Salztürme

Für uns Touristen ist neben den Salinen ein schöner Aussichtsparkplatz gebaut worden, von dort aus sind auch die Bilder entstanden.

Außerdem hatten wir den ersten Eindruck von der Lavaküste, wo das Meer auf Land trifft und die in den Wellenbergen gespeicherte Kraft in Bruchteilen von Sekunden freigesetzt wird.

Wellen brechen sich vor den Salinen

Damit nicht so viel passiert, hat man sogar ein schönes Hinweisschild aufgestellt. Das Baden an dieser Stelle wird nicht empfohlen.

Baden nicht zu empfehlen

Der Text könnte aus Großbritannien stammen. Ich habe einmal in einem Hafenführer gelesen, dass es nicht zu empfehlen sei, die östliche Einfahrt in den Hafen zu nehmen. Bei Hochwasser war der Text nicht zu verstehen, bei Niedrigwasser stand ein riesiger Felsen mitten in der östlichen Einfahrt. So ist es hier auch mit dem Baden.

Viel schöner als das Baden ist an einer solchen Stelle die Fotografie. Jens und ich haben ewig herumgestanden und versucht, das perfekte Foto von den brechenden Wellen zu machen.

Jagd auf das perfekte Foto

Dabei haben wir es nicht bewenden lassen. Wir haben uns auch noch gegenseitig aufs Korn genommen. Hier ein Bild von Jens, wie er mit seiner Kamera aussieht:

Jens mit Kamera vor dem Gesicht

Wenn zwei Menschen die Kamera aufeinander halten, muss irgendwann einer von beiden aufgeben und die Kamera zuerst herunter nehmen. Ich war es diesmal nicht, diesmal war es Jens.

Jens ohne Kamera vor dem Gesicht

Und wie sah das Ergebnis aus? Gut sah es aus. Die Bilder von dort waren einzigartig, nicht zu steigern und überhaupt. Dachten wir. Dabei hatte unsere Fahrt entlang der Lavaküste erst angefangen.

Kaum zu glauben, wie oft wir an diesem Tag noch auf den Auslöser gedrückt haben. Ich werde einige Zeit brauchen, die Bilder für das Blog aufzubereiten. Die Eigenart der Landschaft bringt es nämlich mit sich, dass man praktisch keine schönen Bilder ohne Nachbearbeitung erzeugen kann, jedenfalls nicht mit unseren Kameras. Es war ein schöner Tag.

Lava mit brechenden Wellen

Marina und die Müllkatzen

Hier in der Marina gibt es eine privilegierte Katze und die anderen. Der Futternapf und das Katzenelend stehen einigermaßen dicht nebeneinander.

Der Schuhladen. Rechts unten im Bild die Katzenkiste

Marina ist ziemlich dick. Marina wohnt im Schuhgeschäft. Marina lässt sich gerne streicheln. Marina frisst gerne. Marina ist die best genährte Katze, die in der Marina Puerto Calero lebt. Tagsüber hat sie ihren Platz auf dem Verkaufstresen des Schuhhändlers und wird von den Kunden liebkost, auch von solchen Leuten wie wir, die gar keine Schuhe kaufen wollen.

Marina frisst

Ich war schon lange nicht mehr so oft im Schuhgeschäft wie hier. So lange der Laden geöffnet ist, kann man hinein gehen und die Katze streicheln. Für die Nacht hat sie einen Karton vor dem Laden stehen.

Marina hat fertig gefressen

Wir haben es schon ein paar Mal nach Ladenschluss probiert, die Katze zu finden, zu füttern und zu streicheln. Das ist aber fast immer schief gegangen, denn Marina hat wohl noch ein paar andere Anlaufstellen, an denen sie gefüttert wird. Marina geht es ziemlich gut.

Zuerst dachten wir, Marina seit die einzige Katze auf Lanzarote mit einem dementsprechend großen Arbeitsprogramm. Wer sich von allen Inselbewohnern durchfüttern lässt, wächst zwangsläufig um den felligen Bauch herum. Eines Nachts jedoch war ich um halb Drei noch einmal bei den Mülltonnen, um eine volle Mülltüte loszuwerden, die nicht an Bord weiter stinken sollte. Auf dem Weg dorthin sind mir spitze Ohren aufgefallen.

Katze auf dem Parkplatz mit Blick auf die Restaurants

Sie ließ sich nicht locken. Ich konnte nicht einmal näher als 20 Schritte an sie heran kommen. Diese Katze definiert, was eine scheue Katze ist. Dachte ich. Sie hielt Ausguck nach den Restaurants und siehe da, nur wenige Minuten später kam ein Restaurantmitarbeiter mit zwei vollen Müllsäcken in der Hand. Innerlich klatschte ich mir die Hand gegen die Stirn – natürlich – Essensreste.

Kaum war der Mensch weg, hörte ich von den den Mülltonnen her Katzengeräusche. Da war nicht nur diese eine Katze, es waren gleich drei.

Drei Katzen an den Mülltonnen

Mein erster Gedanke war, zurück an Bord zu gehen und das Katzenfutter zu holen. Der zweite war, es zu lassen. Ich wollte die Katzen nicht an den Mülltonnen anfüttern. Dann habe ich das Katzenfutter doch geholt, schließlich werden die Katzen jeden Tag von den Restaurantleuten mit Müll gefüttert.

Diese Katzen sind jedoch so ängstlich, scheu und ganz und gar nicht an Menschen gewöhnt, dass sie von der rappelnden Dose mit dem Katzenfutter verscheucht wurden. Sie tun mir leid.

Müllkatze

Wie gut geht es dagegen den Lagos Ferry Cats.

Timanfaya

Timanfaya ist keine Tropenkrankheit, sondern eine wichtige Sehenswürdigkeit auf Lanzarote.

Eine riesige Geröllhalde aus erkalteter Lava und Asche läuft unter dem Namen „Nationalpark Timanfaya„. Wir haben uns unser Speed-Dinghi geschnappt und dort einen Besuch gemacht. Gleich an der Einfahrt zum Parkplatz ziehen sie einem 10€ pro Person aus dem Portemonnaie, man kann sich praktisch nicht dagegen wehren, auch nicht einfach so wild parken, denn direkt neben der Straße türmt sich das Vulkangestein in ungeahnten Höhen.

Im Eintrittsgeld inkludiert ist eine gut halbstündige Rundfahrt mit dem Touristenbus. Kaum hatten wir das Auto verlassen, wurden wir quasi schon in den nächsten abfahrbereiten Bus gedrückt. In vier Sprachen (Spanisch, Englisch, Deutsch und Französisch) wurde den Fahrgästen vor der Abfahrt mitgeteilt, dass es in wenigen Minuten losgehen wird, dass aus Zeitgründen die Durchsagen während der Fahrt nur in Spanisch, Englisch und Deutsch gemacht werden und dass man unterwegs nicht aussteigen können wird. Man möge sich für den vollen Text bitte die App aufs Handy laden.

Nach dem dreimaligen Genuss dieser Vor-der-Fahrt-Ansage stieg der Busfahrer endlich ein und es ging los.

Im Touristenbus

Während der Fahrt läuft dann ein dreisprachiger Text, der die Vulkanausbrüche in der Vergangenheit beschreibt. Der Bus hält dazu an verschiedenen interessanten Gesteins- und Kraterformationen. Ich habe außer dem obigen Bild im Bus keine Fotos gemacht, das war mir zu albern. Die meisten anderen Fahrgäste haben die Fahrt gefilmt und schlechte Bilder durch die getönten, schmutzigen Scheiben gegen die Sonne gemacht.

Das mag alles jetzt ein wenig abwertend klingen, ich meine das gar nicht so. Ich bin nur nicht so sehr an das Verhalten von Touristen in Gruppen gewöhnt. Die Fahrt selbst macht Spaß und gibt wirklich schöne Einblicke. Auf Wikipedia kann man die Aufzeichnungen des Pfarrers von Yaiza nachlesen. Diese sind im Prinzip der Hauptbestandteil des erklärenden Textes zur Busrundfahrt.

Touristen bestaunen ein Strohfeuer

Nach Abschluss der Tour wurden die Touristen noch zu einem Loch im Boden geführt. Dort konnten sie bestaunen, dass sich trockenes Stroh entzündet, wenn man es in das Loch wirft. Die Show wurde auch reichlich gefilmt. Ja, das vulkanische Gestein ist noch sehr heiß, auf dem Berg steht ein (teures) Restaurant, in welchem auf der vulkanischen Hitze sogar noch gegrillt wird.

Künstlicher Geysir

Ebenfalls zur Unterhaltung der Touristen sind vor dem Restaurant einige Rohre in den Boden versenkt. Hier gießen die Touristenführer nach der Show mit dem brennenden Stroh einen Eimer Wasser hinein, der dann nach wenigen Augenblicken als Wasser-Dampf-Gemisch zurück kommt.

Wir sind anschließend noch ein paar Schritte zu Fuß gegangen und haben uns die erloschenen Vulkane, Krater und die ganze Landschaft hereingezogen.

Irgendwann kam hier einmal Lava heraus.

Außer ein paar Flechten und Moosen wächst noch nicht viel in dieser Gegend der Insel, der letzte Vulkanausbruch ist ja auch erst 200 Jahre her. Ich kann mir vorstellen, dass das hier wieder alles grün ist, wenn ich in 200 bis 300 Jahren hier das nächste Mal vorbei komme.

Blick über die Kraterlandschaft bis zum Meer

Auf den Bildern sieht das wie eine Mondlandschaft aus, gleich landet Apollo 13. In der Wirklichkeit sieht es genauso aus. Es ist beeindruckend. Und es ist beeindruckend, wie hartnäckig die Menschen diese Insel trotzdem weiter besiedelt haben.

Es war ein toller Ausflug, wir hatten unsere helle Freude daran. Das Eintrittsgeld ist gut investiert, ich kann jedem Besucher von Lanzarote diese Vulkane empfehlen.

Vulkanasche, kalte Lava und im Hintergrund ein weißes Dorf