Wir haben einen Fisch auf der Fahrt über den Atlantik gefangen. Davon konnten wir zwar drei Wochen leben (der Fisch war ja riesengroß), aber irgendwann war er aufgegessen.
Fleisch ist auf Barbados nur in geringer Qualität bzw. zu Apothekenpreisen erhältlich. Fast alles wird tiefgefroren aus den USA eingeflogen. Fisch wird jedoch vor Ort gefangen und auf dem Fischmarkt verkauft.
So hatten wir feine Thunfisch-Steaks (4 Stück für 28 $ bzw. 14 €) oder Blue-Marlin (22$) in allerbester Qualität.
Jedem Besucher sei ein Besuch des Marktes angeraten. Man muss auch nicht so früh aufstehen, der Markt bietet auch gegen Mittag noch ein großes Angebot.
Für den Transport zum Segelboot packen die Händler den Fisch auf Eis, dann bleibt er auch bei 30°C noch frisch bis zum Kühlschrank. Lekker.
Zunächst wollten wir ein Auto mieten. Es gibt die großen, bei uns auch bekannten Autovermieter, die hier allerdings auch große Preise nehmen. Dann gibt es noch kleine, lokale und günstige Vermieter, die jedoch auf Wochen ausgebucht sind. Also entschieden wir uns für den Bus.
Mit dem Bus kann man die ganze Insel erkunden. Es gibt die blauen Gouvernement-Busse, die gelben Privatbusse und weiße Sammeltaxis mit großer Musikanlage darin.
Im Schnitt fahren die Busse jede Stunde und bis spät in die Nacht. Unabhängig vom Anbieter und der Länge der Fahrt kostet eine Fahrkarte immer 3,50 $, also etwa 1,75 €. Das ist günstig. Wichtig ist, immer abgezähltes Kleingeld dabei zu haben. Das wirft man beim Busfahrer in den Zahlkasten.
Die Einheimischen rieten uns desöfteren, die gelben Busse zu nehmen und nicht die blauen. Die gelben Busse seien zuverlässiger. Um das in seiner Gänze zu beurteilen, fehlt mir die Erfahrung mit den Bussen auf Barbados. Fakt ist jedoch, dass man Zeit und Muße mitbringen muss, wenn man mit dem Bus die Insel erkunden möchte.
Grundsätzlich kann man wirklich in jede Ecke mit dem Bus fahren. Und so lange man Kleingeld hat, nehmen sie einen mit. Praktisch ist es jedoch so, dass die Fahrpläne etwa so viel wert sind wie bei der Deutschen Bahn. Gar nichts. Die Busse fahren ihre Linienwege ab und kommen, wenn sie kommen.
Bei einer unserer Touren habe ich das Foto von den Schülerinnen der Mädchenschule geschossen. Sie warteten nach Schulschluss gemeinsam auf den Bus.
Wir warteten auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf den Bus in die andere Richtung. Plötzlich erschien ein Bus mit der Beschriftung „SCHOOL“ und wir dachten, dass er die Mädchen einsammeln würde. Dachen die Mädchen auch, denn sie packten ihre Taschen und machten sich bereit zum Einsteigen. Nur dem Busfahrer hat keiner was davon gesagt – er ist weiter gefahren.
Einige machten sich daraufhin zu Fuß auf den Weg. Das scheint hier öfter vorzukommen. Andere Schüler haben geduldig gewartet, teilweise bis zu zweieinhalb Stunden. Sie waren schon da, als wir ankamen, in der örtlichen Bar ein paar Erfrischungsgetränke zu uns genommen haben und dann selbst noch eine Stunde auf den Bus gewartet haben. Wenn ich überlege, wie manchmal in Deutschland über den Schulbusverkehr geschimpft wird… Die Schüler auf Barbados haben in dieser Hinsicht kein leichtes Leben.
Als der Bus endlich kam, klumpten sich die Schüler sofort um die Eingangstür. Wir waren da erst einmal hinten dran. Dann wurden wir entdeckt. Weiße. Touristen. Fremde. Die Schüler wurden von der Tür weggescheucht und wir durften zuerst einsteigen und uns hinsetzen. Wow!
Ich habe ein kleines Video von der Mitfahrt im blauen Bus gedreht. Die Straße hat jede Menge Schlaglöcher, der Bus klappert aber alles ist gut.
Außerdem habe ich einen Videoschnipsel aus einer Mitfahrt mit dem Sammeltaxi, wo der „Schaffner“ des Sammeltaxis Kunden auf der Straße einsammelt.
Viele EU Vorschriften nerven vielleicht. So müssen bei uns die Busse eine Wegfahrsperre haben, damit der Bus nicht mit offenen Türen losfahren kann. Hier auf Barbados ist die offene Tür eigentlich der Standard. So mussten wir es erleben, wie ein Mann aus unserem Bus bei der hinteren Tür aussteigen wollte und der Busfahrer losgefahren ist, während der Mann noch am Aussteigen war. Die Fahrt war für uns zu Ende, wir mussten auf den nächsten Bus warten.
Die Menschen hier sind jedenfalls geduldig, wenn sie auf den Bus warten. Da meckert keiner, da zappelt keiner. Warten haben sie alle gelernt.
Noch ein paar Worte zu den Haltestellen. Die gibt es wie Sand am Strand. Die Haltestellen sind alle beschriftet mit den Worten „TO CITY“ oder „OUT OF CITY“ und damit wird die Fahrtrichtung des Busses angegeben. City ist in diesem Fall die Hauptstadt Bridgetown. Entweder fahren die Busse dorthin oder sie fahren von dort weg. Ein einfaches System, da kann man auch als Tourist nichts falsch machen.
Auf jeden Fall sind alle Busfahrer hier total freundlich. Sie sammeln sogar Fahrgäste außerhalb der Haltestellen ein, wenn man ihnen zuwinkt. Und wir Touristen werden immer wieder gefragt, wo wir hinfahren wollen. Damit wir nicht im falschen Bus sitzen. Toll!
Happy Birthday Jens. Jens wurde gestern 37 Jahre alt. Ich hätte diesen Beitrag gerne einen Tag früher geschrieben, aber das Internet an Bord hat mal wieder geklemmt.
Zum Geburtstag bekam er von mir das einzige Hemd, das er in seiner Garderobe hat. Er trägt es mit Stolz. Nicht jeder kann seinen Geburtstag in der Karibik feiern.
Extra für die Geburtstagsfeier haben wir das letzte Fass Apfelwein aufgehoben, es fährt seit Holland mit uns mit und wurde dem Zoll immer verschwiegen.
Das Wetter meinte es gut mit Jens, statt des obligatorischen Starkregens gab es einen der schönsten und kitschigsten Sonnenuntergänge zu sehen, die wir auf Barbados hatten.
Viele Glückwünsche sind eingegangen, Jens müht sich nach Kräften, sie über die wackelige Internetverbindung zu beantworten.