Markteinkauf und Gaumenfreuden

Und wieder einmal haben wir es geschafft. Ich war bei den Behörden, wir verlassen die Kapverden offiziell am 31.12.2019. Den größten Teil der frischen Nahrung haben wir auf dem Mercado Municipal beschafft.

Mercado Municipal

Das Angebot an Waren ist groß, wenn man sich am Vormittag auf den Markt begibt. Je früher, desto besser. Wir waren für unsere Verhältnisse früh um 10 Uhr auf dem Markt. Die Regale waren noch voll, alles sah frisch und lecker aus.

Marktstand

Kiloweise haben wir Obst und Gemüse zur Sissi getragen. Die Waren vom Markt sind frisch und werden sich einige Zeit halten. Sie kommen von hier und sind nicht meilenweit mit Kühllastern durch die Gegend gefahren worden. Auch dass wir einen Touristen-Aufpreis bezahlen, macht den Markteinkauf nicht schlechter. Der Aufpreis kommt bei den richtigen Leuten an.

Entseuchungsstation

Nach dem Einkauf wird jedes Stück mit Salzwasser abgewaschen. Jens hat mehrere Viecher flüchten sehen, die wir nicht gerne an Bord gehabt hätten. Salzwasser hilft gegen Kakerlakeneier. Wichtig. Zum Glück gibt es keinen Mangel an Salzwasser.

Nach Abschluss der Bevorratung sind wir dann noch in eines der kleinen Gourmetrestaurants gegangen, um die letzten Escudos auf den Kopf zu hauen. Wieder einmal hat es sehr lecker geschmeckt.

Weiterer Gourmettempel

Morgen fahren wir los. 2000 Meilen weit. Schön, dass es wieder weiter geht. Die Wettervorhersage ist immer noch günstig, wir werden viel wenig Wind haben, jedoch genug für den Parasailor. Ich bin gespannt!

Abenddämmerung und Kulturgenuss

Kurz vor dem Sonnenuntergang, das weiß jeder Fotograf, gibt es meist das schönste Licht. Nicht gleißend weiß, sondern lieblich gelb, wenn es die Hügel hinter Mindelo streichelt. In der Marina oder im Ankerfeld neben der Marina sind wir Segler privilegiert. Wir haben den schönsten Ausblick.

Im Vordergrund ein Hotel, im Hintergrund die Landschaft bei Mindelo

Die Abenddämmerung währt nur kurz, etwa 30 Minuten. In dieser Zeit leuchtet der Ort auf und zeigt all seine Farben, die tagsüber blass wirken.

Die Tankstelle am Hafen
Fischerboote in groß und klein

Nach dem Sonnenuntergang wird es frisch, dann zieht sich Jens bei 25°C gerne mal einen Pullover über. Langsam verstehen wir, warum in Portugal und auf den Kanaren Pelzmäntel verkauft werden. Dort sinkt die Temperatur manchmal sogar unter 20°C. Kaum zu glauben, wie sich der Körper an diese Hitze gewöhnt. Es fühlt sich nicht nach Hitze an!

Auf den Straßen wird es nach Einbruch der Dunkelheit merklich belebter. Wenn die Sonne hoch am Himmel steht, bleiben die meisten Einheimischen hinter ihren Wänden.

Noch fünf Minuten, dann wird es dunkel

Liegen vor Mindelo hat schon seine Vorteile. Jeden Abend gibt es im Hotel nebenan eine Kulturveranstaltung. Beginn ist nach Einbruch der Dunkelheit, meist gegen 19:30 Uhr. Verschiedene Künstler bringen ihre Darbietungen und so gegen 2:30 Uhr 46am Folgetag ist dann Feierabend. Wir genießen vor unserer Bettruhe stundenlang die perfekten Inszenierungen und die hohe Qualität bei den Interpreten.

Wir müssen auf jeden Fall hier verschwinden, bevor die große Silvesterfeier beginnt. Ich bekomme Angst, wenn ich über eine große, laute, lange Feier zu Silvester nachdenke. Über die Weihnachtsfeiertage sind wir verschont worden.

Die Krux ist, dass man in Mindelo nahe an der Floating Bar liegen muss, wenn man Internet möchte. Dann liegt man aber auch nahe am Hotel.

Abgefahren: Salty und Joint Venture II

Der Wind ist wieder da. Seit heute Mittag weht er über Sao Vicente, gibt in den heißen Stunden am Mittag Erfrischung und Kühlung in den Gassen von Mindelo. Schon gestern hat sich auf vielen Segelbooten in der Nachbarschaft eine rege Betriebsamkeit ausgebreitet. Die Boote wurden innen und außen gewaschen, Tonnenweise Waren aus den Supermärkten wurden an Bord geschafft. Abfahrtstermine wurden reihenweise am Steg diskutiert.

Der Wind wird Stunde um Stunde stärker und stetiger. Er hält sich an die Wettervorhersage. Björn, Marieke und Merlin haben aus der Marina ausgecheckt und die letzten Grüße über das Wlan der Floating Bar versendet.

Die Salty-Crew hat alle Formalitäten hinter sich und ist auf dem Weg zum Boot

Wir wünschen uns gegenseitig alles Gute für die Überfahrt. Dann helfen wir, die vielen Leinen der Salty zu lösen. Vorher muss natürlich noch ein Foto sein.

Eine gewisse Anspannung vor der Überfahrt ist in den Gesichtern zu sehen

So ernsthaft, wie die drei auf dem obigen Bild gucken, wollte ich das dann aber nicht alleine ins Blog stellen. Wie werden wir wohl schauen?

Es geht los!

Eine der Vorleinen war zunächst widerborstig. Dann konnten wir sie lösen und Salty war frei. Wir haben auf Martinique eine Verabredung! Wir wünschen euch eine traumhaft schöne Überfahrt.

Auf dem Weg in die Karibik

Ein weiteres deutsches Boot hat sich heute auf den Weg in die Karibik gemacht, die Joint Venture II. Wir haben die Crew schon in Santa Cruz kennen gelernt und uns über das Wiedersehen hier gefreut. Sie wollen nach Barbados, genau wie wir, und müssen aber am 16. Januar schon dort sein. Ein Crewmitglied hat den Heimflug schon gebucht.

Auch hier ist großes Hallo am Steg, es kommen immer viele Segler zu einem solchen Abschied. Bei uns wird wohl keiner stehen und winken, unsere neuen Bekannten und Freunde fahren alle vor uns.

Abfahrt der Joint Venture II

Am Abend sehen wir die Joint Venture wieder am Steg liegen. Ein wichtiges Teil der Windfahnensteuerung war gebrochen, auf See nicht zu reparieren. Sie mussten drei Meilen hinter Mindelo umdrehen. Das Ersatzteil konnten sie heute noch beschaffen, morgen früh geht es wieder los.