Ich denke, dass es eine Horrorvorstellung vieler Segler ist. Du startest den Motor, kuppelst ein und gibst Gas. Dann merkst Du, dass genau gar nichts passiert. Obwohl der Hebel schon auf Vollgas steht, dreht der Motor nur mit 2000 Umdrehungen. Das Boot bewegt sich rückwärts. Der Antrieb ist wirkungslos.
Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden über Funk gestaltet sich konstruktiv. Da wir noch einklarieren müssen, kommt für uns nur der Hafen Barcadera in Frage. In die Marina in Oranjestad hätten wir bei dem Wind problemlos reinsegeln können. Das ist mit demselben Wind in Barcadera nicht möglich. Also brauchen wir einen Schlepper.
Schlepper haben sie viele in diesem Hafen. Es sind allerdings Schlepper für Containerschiffe. Wir kreuzen vor Aruba hin und her, dabei sehen wir immer wieder die vielen geparkten Kreuzfahrtschiffe. Irgendwann ruft uns die Chapo über Funk und möchte wissen, was wir so treiben. Nebenbei funken wir noch mit Aruport und letztendlich kommt Hans aus der Marina mit dem Dinghi nach Barcadera gefahren und schleppt uns in den Hafen.
Jens taucht zum Propeller und es ist schnell klar, warum wir keinen Vortrieb mehr bekommen haben. Die in Varadero blitzblank polierte Schraube Ist etwas zugewachsen. Sie ist dermaßen zugewachsen, dass sie ihre komplette Form verloren hat und nicht mehr liefern kann. Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen, dass die Schraube auch ein Antifouling benötigt? Egal. Es ist wie es ist. Charly von der Chapo taucht für uns zur Schraube und macht den gröbsten Bewuchs weg.
Nachdem Charly den gröbsten Bewuchs abgekratzt hat, können wir mit dem Propeller wieder fahren und Kurs auf die Marina in Oranjestad nehmen. Dabei passieren wir wieder die Kreuzfahrer. Wir hätten mit dem Wind sogar in die Marina segeln können, sind aber froh über den funktionierenden Propeller.
Erst erhält der Propeller eine gründliche mechanische und chemische Reinigung. Dabei müssen wirklich alle Reste des Bewuchses entfernt werden. Sonst können wir das neue Antifouling nicht anständig streichen. Dann wird der Propeller mit ganz feiner Körnung angeschliffen.
Anschließend wird in mehreren Schichten das sauteure, schnell trocknende Zeug aufgetragen, das in Zukunft Bewuchs an unserem Propeller verhindern soll. Eine Schicht Grundierung und zwei Anstriche mit einer eigentlichen Farbe. Und schwupp sind 120 Dollar ausgegeben. Zum Glück müssen wir den Taucher nicht bezahlen. Ich helfe Charly später mit seinem Computer.
Am nächsten Tag kommt Charly noch einmal vorbei und montiert die frisch gestrichene Schraube wieder. Ein Punkt unserer Reparaturliste ist erledigt, zwanzig oder fünfundzwanzig Punkte sind zu bearbeiten. Danke, Charly!
Hallo Jörg,
hallo Jens,
gern geschehen!
Fair Winds!
Charly
SYCChapo