Am nächsten Morgen erfolgt die Schleusung nach unten. Ich funke mit den Schleusenwärtern und mir wird eine Schleusenöffnung für 10:30 Uhr versprochen. Vorher wird noch eine Gruppe von Booten nach oben gebracht. Meinen Vater schicke ich schon um 10 Uhr in die Stadt. Wenn die Schleusenwärter ihn an Bord sehen, werden sie ihn zum Laufen mit den Leinen verdonnern wollen. Er wollte sich sowieso Inverness ansehen und dafür ist es nie zu früh am Tag. Die Schleusen machen pünktlich auf und Schleusenkammer für Schleusenkammer wandert Sissi als einziges Boot nach unten.
Zeitgleich zu meiner Ausfahrt aus der letzten Schleusenkammer öffnet sich die Drehbrücke. Hier werden die Boote immer zu allergrößter Eile angehalten, weil der Straßenverkehr auf einer wichtigen Durchgangsstraße blockiert ist. Aus diesem Grund gibt es auch Einschränkungen für den Betrieb der Brücke. So darf diese nicht im Berufsverkehr geöffnet werden. Diese Restriktionen sind auch der Grund, dass wir gestern nicht mehr herunter fahren konnten, rein zeitlich wäre es möglich gewesen.
Ich fahre durch die Brücke durch und zu Pontoon 4 der Marina. Dorthin hat mich der Schleusenwärter geschickt. Die Seaport Marina wird von der Kanalgesellschaft betrieben. Eine Übernachtung dort ist im Kanalpreis inbegriffen, weitere Übernachtungen kosten 10 Pfund pro Nacht. Deswegen werde ich hier entweder so lange bleiben, bis sich guter Wind für meine Rückreise einstellt oder meine Kanal-Lizenz abgelaufen ist. Für 10 Pfund bekomme ich keine Marina außerhalb des Kanals.
Kaum ist Sissi festgemacht, klettert mein Vater schon wieder an Bord. Zwei Stunden Stadtrundgang waren genug. Wir verbringen noch einen ruhigen Tag an Bord, morgen muss er wieder abreisen.