Und schon wieder kommt es zu Veränderungen hier im Hafen. Ute hat ihre Koffer gepackt und am Samstag den ersten Linienflug nach der Wiedereröffnung des Flughafens Richtung Amsterdam genommen.
Tschüß Ute!
Eigentlich wollte sie sich nur mal eben über den Atlantik segeln lassen und danach ein paar karibische Inseln genießen. Ute hätte sich vorher nicht vorstellen können, dass daraus ein halbes Jahr wird und sie Aruba, Aruba und Aruba, außerdem Aruba besuchen konnte. Dafür hat sie auf Aruba praktisch alles gesehen. Mit ihrem fröhlichen Wesen hat sie immer dazu beigetragen, dass hier eine gute Stimmung geherrscht hat.
Riesenkaktus
In dieser Größe findet man die Kakteen bei uns normalerweise nicht. Es ist erstaunlich, wie der untere Teil verholzt. Ein Kaktus ist eigentlich ein Baum, sieht jedenfalls so aus. Dieser Kaktus steht im Donkey Sanctuary. Auch wenn ich dort immer ins Schwitzen komme, gehe ich gerne dort hin. Endlich habe ich eine sinnvolle Möglichkeit, mich auch körperlich etwas zu betätigen.
Eselfütterung
Jutta hat mir das Video freundlicherweise geschickt. Sport würde ich niemals machen, das halte ich für sinnfreies Schwitzen. Außerdem haben mich die süßen Katzen gefangen. Diese beiden sind Geschwister.
Über das Verwandtschaftsverhältnis der Esel untereinander habe ich noch keinerlei Kenntnisse. Einige sind miteinander befreundet und immer zusammen unterwegs. Andere sind Einzelgänger, da geht es den Eseln wie den Menschen.
Sieht aus wie geparkt – ein Esel vor dem Besucherzentrum
Die beste Uhrzeit für einen Besuch ist zwischen 11 Uhr und 14 Uhr. Das ist mit den Fütterungszeiten zu begründen. Um 9 Uhr morgens werden die Tore geöffnet und die Esel erhalten ihre morgendliche Fütterung. Damit haben sie zwei Stunden zu tun. Dann sind sie satt und verteilen sich über das Gelände.
Chillende Esel
Anschließend machen die Esel das, was sich viele Menschen ebenfalls angewöhnt haben. Sie machen ein Verdauungsschläfchen. Ich finde das lustig. Die Wahrscheinlichkeit, auf solche Bilder zu treffen, ist um die Mittagszeit am größten.
Das Fressen war soooooo anstrengend.
Am frühen Nachmittag sieht man die Esel dann eher auf dem Gelände umher streifen oder miteinander spielen. Das muss ich noch ordentlich im Bild einfangen. Bislang ist es mir noch nicht gelungen. Die schlafenden Esel sind leichter zu fotografieren. Und ebenso die hungrigen Esel.
Wenn man morgens um 9 Uhr das Gelände betritt, steht man unter 100% Überwachung. Ebenso wenn man um 15 Uhr zur nachmittäglichen Fütterungszeit unterwegs ist. Dann knurren nämlich die Mägen schon wieder.
Drei hungrige Esel
Ein Besuch nach Beginn der Fütterungszeit lohnt sich nicht mehr, denn während der Fütterung sieht man von den Eseln nicht sehr viel.
Fütterungszeit
Wobei es natürlich nicht nur die Esel zu sehen gibt. Ein paar verrückte Hühner leben auf dem Gelände. Sie werden nicht immer freundlich behandelt, denn die Chefin Desiree hat ein Problem mit Vögeln. Und ein paar Pfaue sind noch zu finden. Die beiden Hähne im unteren Bild haben kurz nach der Aufnahme einen kleinen Hahnenkampf begonnen. Da war die Kamera blöderweise wieder in der Hosentasche. Nach den paar Sekunden, die ich für den erneuten Griff in den Hosentasche brauchte, war der Kampf schon wieder vorbei. Das geht aber echt zur Sache.
Gleich werden sie kämpfen
Zur Fütterungszeit der Katzen kommen meist auch ein paar Hühner an den Futternapf. Sie mögen das Katzenfutter und vertreiben die Katzen. Faszinierend. Wenn zwei Hühner in einem Futternapf aus Plastik picken, hört sich das ein wenig an, als würde Hagel auf ein Wellblechdach fallen. Deswegen bekommen die Katzen einen Teil des Futters auf dem Tresen gereicht.
Noch einmal die Geschwister
Von Woche zu Woche wird es hier angenehmer. Die Landschaft verharrt zwar in ihrer grenzenlosen staubtrockenen Tristesse, obwohl es in den letzten Tagen immer wieder mal geregnet hat. Die Pflanzen sind ein wenig grüner geworden, doch der Staub bleibt trockener Staub. Es sind die Menschen hier, die diesen Ort so bemerkenswert machen.
Was ich hier auf Aruba treibe, hat nicht mehr viel mit Langfahrtsegeln zu tun, nicht einmal mit Segeln. Es ist Leben auf einem Segelboot. Manchmal wundere ich mich, wie viele Menschen diese Webseite besuchen. Dabei schreibe ich nur über das Leben auf einer kleinen Karibikinsel. Das hätte ich mir am 19. Juni 2019 nicht vorgestellt, als Jens und ich gemeinsam die Leinen in Stavoren lösten und zu unserem langen Segeltörn starteten.
Abendstimmung in Stavoren
Unser Weg führte uns zunächst auf ausgetretene Pfade. Zunächst überquerten wir die Nordsee. Dabei lernten wir, mit unserer neuen Technik, insbesondere dem AIS umzugehen. Die folgende Zeit in Schottland war ein Traum, denn das schottische Wetter war gar nicht schottisch, es hat nämlich fast nicht geregnet.
Seaport Marina Inverness
Kulinarisch haben wir aus Schottland mitgenommen, wie man einen Hummer zubereitet und wie man ihn anschließend mit möglichst geringem Kollateralschaden isst. Dazu gab es unzählige Fotos und eine große Zahl von Kontakten mit den Einheimischen. Wir haben viele tolle Menschen kennengelernt.
Lobster in der Pfanne
Unsere Reise führte uns über Nordirland, Isle of Man, Irland und Wales nach Guernsey. Dort waren wir mit unserer Schwester Christine und ihrem Sohn Benedikt verabredet. Die beiden haben dort ihre Sommerferien verbracht und mussten für uns einen Fleischwolf aus Frankfurt auf die Sissi schleppen.
Familientreffen auf Guernsey
Anschließend kam der erste Besuch an Bord. Christoph wollte einmal in seinem Leben die Biskaya auf einem Segelboot überqueren. Diesen Wunsch konnten wir ihm erfüllen. Wir wussten, dass wir einen erfahrenen Segler mit an Bord nehmen, schließlich sind wir oft genug zusammen unterwegs gewesen.
Windfahne
Während der Überquerung der Biskaya nutzten wir erstmals unsere Windfahnensteuerung. Das haben wir auf den kurzen Trips immer vor uns hergeschoben, der elektrische Autopilot funktioniert hervorragend. Nach der Biskaya haben wir nur noch die Windfahne benutzt. Sissi segelt viel ruhiger, wenn der Windpilot steuert. In dieser Hinsicht waren wir ziemlich dämlich. Christoph hat uns dann in Vigo verlassen, vorher machten wir noch eine gemeinsame Pilgerfahrt mit der Eisenbahn nach Santiago de Compostela.
Nach dem ersten Haarschnitt
In Spanien bzw. Portugal war es uns so warm, dass wir uns von unseren langen Haaren getrennt haben. Für mich war es der erste Friseurbesuch in diesem Jahrtausend. Es war eine meiner besseren Entscheidungen. Meine Haare sahen schon ziemlich – ähm – aus.
Lanzarote
Auf Lanzarote verbrachten wir eine ziemlich lange Zeit. Das hatte damit zu tun, dass wir auf einen Flug nach Frankfurt warteten, denn wir wollten unsere Eltern auf der Feier ihrer goldenen Hochzeit überraschen. Die Überraschung ist uns gelungen.
Wenn ich mir das obige Bild im heutigen Kontext anschaue denke ich, dass die Folgen von Covid-19 nicht unbedingt alle schlecht sein müssen. Der Genuss am Strand kann nur besser sein, wenn es dort nicht so eng ist. Da schiebe ich mal ein aktuelles Bild von hier dazwischen. Aufgenommen habe ich es bei der Wiedereröffnung der Hotelinsel, die wir als Marinagäste mitbenutzen können.
Wiedereröffnung Renaissance Island Aruba
Zugegebenermaßen hat das Hotel noch nicht geöffnet. Es läuft noch alles etwas auf Sparflamme. Das erste Wochenende waren die Einheimischen auf die Insel eingeladen. Sie konnten für einen Sonderpreis von 60 US$ übersetzen. Das kann sich auf Aruba auch nicht jeder leisten.
Cueva de los verdes
Zurück auf die Kanaren, zurück nach Europa, zurück in der Zeit. Wir waren nicht die einzigen, die die europäische Küste entlang gesegelt sind und auf den Kanaren landeten. Viele Boote haben wir immer wieder getroffen, mit einigen Crews haben sich Freundschaften entwickelt. Manche von uns sitzen in der Karibik fest, wir versuchen den Kontakt zu halten. Für diese Freundschaften sind wir sehr dankbar.
Da wir inzwischen wussten, wie anstrengend eine mehrtägige Seereise für eine Crew aus zwei Personen sein kann, haben Jens und ich uns entschlossen, auf Teneriffa einen Anhalter mitzunehmen.
Letzter Seetag auf dem Atlantik
Jakob, ein junger Österreicher, ist von Teneriffa bis Barbados auf unserer Sissi mitgefahren und hat uns auf dem Atlantik in der erwarteten Weise entlastet. Von seinem Plan, die Erde ohne Flugzeug zu umrunden, hat er inzwischen absehen müssen. Er ist inzwischen nach Österreich zurück geflogen.
Kaum auf Barbados angekommen, hatten wir schon wieder Besuch. Schon vor Monaten hatten wir uns mit Burti und Jörg verabredet. Inzwischen war es Ende Januar und Covid-19 dominierte die Medien. In der Karibik war das alles sehr weit weg.
Burti findet ihr tropisches Paradies
Die beiden begleiteten uns von Barbados über St. Lucia bis nach Martinique. Rückblickend betrachtet war der Zeitraum viel zu lang. Für mich hat sich eine der größten persönlichen Enttäuschungen meines Lebens daraus entwickelt.
Jens mit Eseln auf Bonaire
Auf dem Weg von Martinique nach Bonaire eröffnete mir Jens, dass wir nicht durch den Panamakanal fahren, sondern unseren Kurs in Richtung Deutschland ändern müssen. Das traf mich für einige Tage sehr hart. Wir machten uns daran, ein tragfähiges Restprogramm zu erarbeiten. Dazu gehörten die Inseln Bonaire (wegen des tollen Riffs und der geringen Besiedelung) und Aruba (wegen der Straßenbahn). Anschließend wollten wir uns auf Jamaika mit der Chapo treffen.
Straßenbahnselfie, als die Welt noch in Ordnung war.
Wenige Tage nach unserer Ankunft hat Aruba die Grenzen geschlossen. Die ersten Fälle von Covid-19 wurden auf der Insel gemeldet. Auch auf vielen anderen karibischen Inseln klappten die Schlagbäume herunter, ebenso in Mittelamerika. Wir saßen fest. Eine Weile planten wir, nonstop nach Deutschland zurück zu segeln.
Außerdem hatten wir noch ein Problem. Die Chapo war mitten auf dem Atlantik. Jutta und Charly wussten, dass sie sich für einige Monate nicht mehr bewegen würden können. Sie haben sich dazu entschieden, ebenfalls nach Aruba zu kommen. Das hat uns sehr gefreut, denn sie hatten noch 24 Dosen Apfelwein für uns an Bord. Aufgrund der langen Quarantänezeit von den Kapverden bis nach Aruba wurde ihnen die Einreise trotz der geschlossenen Grenze gestattet.
Wiedersehen auf Aruba
Es folgten mehrere weitgehend ereignisarme Wochen. Aruba hat komplett die öffentliche Verwaltung heruntergefahren. Nur Apotheken, Supermärkte und wenige andere Geschäfte der Grundversorgung hatten noch geöffnet. In der Nacht galt eine strenge Ausgangssperre. Jens ist zurück nach Deutschland geflogen. So können wir uns nicht monatelang auf den Geist gehen, während wir auf Aruba festhängen. Spätestens jetzt war mir klar, dass sich die Situation nicht innerhalb von ein paar Tagen entspannen würde.
Ausgangssperre
Inzwischen ist die Insel ohne Fälle von Covid-19 und bereitet die Öffnung vor. Die ersten frischen Touristen dürfen bald wieder kommen. Das öffentliche Leben unterliegt inzwischen fast keinen Einschränkungen mehr. Die Bars müssen noch um 23 Uhr schließen, Spielcasinos und Massagesalons sind noch komplett geschlossen. Die Einschränkungen halten sich also in Grenzen.
In Zukunft müssen einreisende Touristen einen maximal 72 Stunden alten Corona-Test mitbringen bzw. sie dürfen bei der Einreise einen Test für schlappe 75 US$ kaufen und sind während der eintägigen Wartezeit auf das Ergebnis in Quarantäne. Außerdem brauchen Touristen eine Krankenversicherung, die Covid-19 mit einschließt. Selbstverständlich kann diese Krankenversicherung auch vor Ort abgeschlossen werden, das kostet lediglich 15 US$ pro Tag.
Esel
Jutta und ich fahren jetzt regelmäßig zu den hiesigen Eseln und helfen bei deren Fütterung und der Reinigung des Geländes. Das ist eine angenehme Abwechslung zum Hafenalltag. Man kann nicht jeden Tag einen neuen touristischen Höhepunkt finden. Die Insel ist schließlich relativ klein.
Auch meine Kontakte zu den Arubanern werden besser. Seit man sich wieder im öffentlichen Leben begegnen kann, komme ich immer häufiger ins Gespräch. Das Gespräch ist allerdings bislang einigermaßen holprig, weil mein Papiamento stark verbesserungsfähig ist. Daran werde ich in den kommenden Wochen arbeiten.
Und ich werde mich jedes Mal freuen, wenn ich im Regen spazieren gehen darf. Dieser Tage hat es für zwei Minuten geregnet und ich war zu Fuß unterwegs. Toll.
Starkregen. Zwei Minuten lang. Die Straße wird nicht einmal richtig nass.
Was mir neben Familie und Freunden am meisten fehlt, ist der Wechsel der Jahreszeiten. Seit wir losgefahren sind, sind wir im Sommer unterwegs. Sommer in den Niederlanden und in Schottland, Irland und Frankreich. Überall war es Sommer. Je später der Monat desto südlicher waren wir unterwegs. Ich wünsche mir mal wieder so einen richtig schön verschneiten Wintertag oder den Duft von Herbstlaub nach einem Regenschauer. Ja, den Regen vermisse ich auch. Seit März hat es hier zusammen genommen keine Viertelstunde geregnet.
Nächsten Monat will ich versuchen, mit Sissi mal wieder eine Runde zu segeln. Edward und Shelley möchten testen, ob sie seekrank werden. Wenn sie nicht seekrank werden, können wir vielleicht mal einen kleinen Ausflug nach Curacao oder Bonaire machen. Seit dem 15. Juni gilt innerhalb der ABC-Inseln Reisefreiheit. Ich bin optimistisch für das zweite Jahr der Reise.
Noch nie zuvor konnte ich so viel in so kurzer Zeit erleben.
Es ist wie im richtigen Leben. So komme ich im Augenblick kaum dazu, Beiträge für das Blog zu schreiben. Draußen passiert so viel. Zumindest haben wir wieder Wind. Die Flaute dauerte nur knapp zwei Tage.
Filetsteak
Ich möchte mit einem Filetsteak beginnen, das fünf Zentimeter dick geschnitten auf meinem Teller liegt. Lecker. Zuvor wurde ich in einem Restaurant unglaublich enttäuscht. Das eigentlich sehr gute Fleisch war zu Beginn der Zubereitung vermutlich auch fünf Zentimeter dick. Dann hat der Koch es nach Art eines Schmetterlingschnitzels aufgeschnitten und anschließend gebraten. Ein Graus. Dann brate ich es mir lieber selbst.
Seltener Anblick – drei Busse sind gleichzeitig abfahrbereit.
Inzwischen habe ich das Busnetz von Aruba komplett entschlüsselt. Jetzt fehlt mir nur noch ein aktueller Fahrplan. Der im Internet veröffentlichte Fahrplan entspricht jedenfalls nicht dem tatsächlich gefahrenen. Auch der Aushangfahrplan am zentralen Busbahnhof hat bestenfalls den Wahrheitsgehalt einer Rede von Herrn Trump. Einige Linien sind zwar verzeichnet, sind jedoch eingestellt. Über eine Linie gibt es keine Informationen. Der Bus der Linie 5 fährt mehrmals am Tag die Dörfer im Hinterland an. Dort gibt es nicht einmal Haltestellenschilder, man hält den Bus einfach durch ein Winkzeichen an.
Die bei der staatlichen Gesellschaft Arubus beschäftigten Busfahrer halten sich gerne im Pausenraum am zentralen Busbahnhof auf. Gelegentlich läuft einer der Fahrer zu einem der mit laufendem Motor (und laufender Klimaanlage) geparkten Fahrzeuge und fährt seine Fahrgäste an ihr Ziel. Danach geht es zielstrebig wieder in den Aufenthaltsraum. Ich habe gestern eine Mail an den Busbetreiber mit der Bitte um einen aktuellen Fahrplan geschickt.
Fünf Busse haben Pause.
Für die Fahrt in einem dieser Busse werden 4,50 Florin verlangt – unabhängig von der gefahrenen Strecke. Neben den großen staatlichen Bussen gibt es noch ein komplettes zweites Busnetz in Aruba. Die kleinen privaten Busse. Sie fahren auf denselben Strecken und halten überall auf ein Winkzeichen. Lediglich in Oranjestad unterscheidet sich die Starthaltestelle.
Wartende Kleinbusse
Eine Fahrt mit den Kleinbussen kostet lediglich 3 Florin. Für 6 Florin gibt es jedoch einen speziellen Service – der Bus verlässt seine Fahrtstrecke und fährt bis direkt vor die Haustür. Das ist sehr praktisch. Wenn man möchte, kann man mit dem Fahrer noch ein Pickup vereinbaren. Dann kommt der Bus etwa zu einer bestimmten Uhrzeit an den vereinbarten Ort und sammelt den Fahrgast ein. Praktisch.
Die kleinen Busse fahren alle paar Minuten, wesentlich öfter als die staatliche Konkurrenz. Ein Wermutstropfen ist die Qualität des angebotenen Transports. Das trifft auf die FahrerInnen beider Bussysteme zu. Für die FahrerInnen ist es kein Problem, während der Fahrt WhatsApp zu lesen und zu schreiben. Bei den Privatbussen kommt dazu noch eine stark schwankende Qualität der Hardware. Vom fabrikneuen Fahrzeug mit Neuwagengeruch, Klimaanlage, bequemen Sitzen und intakter Federung bis zum rollenden Vollschrott, der bei uns niemals vom Hof des TÜV rollen würde, kann man alles bekommen.
Alle FahrerInnen haben aber auch gemein, dass sie außerordentlich freundlich sind. Wenn ich da so an Frankfurt oder gar Berlin denke…
Im Minibus
Jetzt habe ich mir den größten Teil der Insel mit öffentlichen Verkehrsmitteln zugänglich gemacht. Das ist ein gutes Gefühl. Sogar eine Arubus-Smartcard konnte ich mir besorgen. Damit sinkt der Fahrpreis für die Busfahrt auf etwas mehr als 3 Florin, etwa 1,50 Euro.
Esel
Mit den Kleinbussen gibt es somit die Möglichkeit, zum Donkey Sanctuary zu kommen. Bisher konnte ich immer mit den Chapos gemeinsam im Auto fahren, es ist aber gut zu wissen, dass es auch ohne Auto geht.
Der oben abgebildete Esel ist übrigens männlich. Nach der Veröffentlichung einiger Fotos wurde ich nach dem Geschlecht der Esel gefragt. Ich möchte es mal so formulieren: Die Männchen lassen sich sehr gut von den Weibchen unterscheiden. Am Futtertrog sind sie jedenfalls alle ziemlich rabiat untereinander.
Entspannung pur.
So lange die Fütterung noch nicht läuft, können sich die Katzen auch noch entspannen. Ich bekomme es übrigens noch nicht hin, allen fünf Katzen ihre Namen zuzuordnen. Nur bei Sweety weiß ich es zu 100%. Die Katzen bekommen ihr Futter immer erst kurz bevor alles zugeschlossen wird. Damit soll vermieden werden, dass eine Katze aus Versehen eingeschlossen wird.
Entspannung auf dem Kassentresen des Souvenirladens
Vielleicht hatten die bösen Zungen wirklich recht und ich gehe nur wegen der Katzen zu den Eseln. Die Esel können einfach nicht schnurren, die Ohren sind nicht so schön spitz und ihr Fell lange nicht so weich.
Die Eselkatzen sind jedenfalls nicht nur auf Whiskas abgerichtet. Wenn sie zwischendurch Hunger haben, können sie sich ihre Leckereien auch in der freien Natur besorgen.
Sweety mit seinem Snack
Zweimal die Woche zu den Eseln zu gehen ist eine schöne Sache. Öfter muss es nicht sein, man kommt dort ziemlich ins Schwitzen bei der ungewohnten körperlichen Arbeit. Es bringt mir eine schöne Abwechslung. Wenn ich einem Arubaner davon erzähle, freut der sich immer riesig. Sie mögen ihre Esel schon sehr.
Blick über das Gelände des Donkey Sanctuary Aruba
Was der Katze schmeckt ist sicher auch für den Menschen ganz lecker. Nicht nur in den Nachbarländern werden Iguanas gegessen, auch auf Aruba gibt es Spezialitäten auf Iguanabasis.
Vor ein paar Tagen fragte mich Shelley, ob ich Lust auf einen Teller Iguanasuppe hätte. Da ich immer gerne neue Tiere auf den Speiseplan nehme, habe ich mein Interesse geäußert. Gestern Abend brachte mir Shelley dann die Suppe ans Boot.
Iguanasuppe
Es hat hervorragend geschmeckt. Eine Gemüsesuppe mit Fleischeinlage. Das Fleisch schmeckt in etwa so wie Froschschenkel oder Hähnchen. Vielleicht sollte man die Iguanas nicht zu Suppe verarbeiten, sondern mit Knoblauch und Petersilie anbraten. Die Suppe war allerdings sehr lecker gewürzt und hatte eine angenehme Schärfe. Danki!
Motorboot mit Mast
Gestern hat sich mein Ausblick seit langer Zeit zum ersten Mal verändert. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätte sich der verrückte Ami ganz hinten einen Mast auf die Motorbratze gesetzt.
Sieht man genauer hin entdeckt man die britische Segeljacht Aequus, die seit gestern im Hafen von Oranjestad liegt. Sie ist in fünf Tagen von St. Lucia nach Aruba gesegelt und hat jetzt einen hurrikansicheren Platz. Vorher hing sie drei Monate auf St. Lucia fest. Gelegentlich gibt es sogar hier Veränderungen.