Da die Seegrenze von Jamaika immer noch geschlossen ist, können wir leider nicht dorthin fahren. Wir haben umdisponiert und ändern die Reihenfolge der Inseln, wie wir sie besuchen wollen. Zuerst fahren wir also nach Kuba.
Der Wind treibt uns an…
Mit dem Erscheinen dieses Beitrags ist es nun offiziell. Wir haben in Aruba ausklariert und sind unterwegs nach Kuba. Damit lohnt es sich wieder, auf der Stalking-Seite die Position von Sissi zu verfolgen. Wenn alles gut geht, kommen wir am Montag oder Dienstag in Santiago de Cuba an. Dann wird es neue Beiträge nur noch in größeren Abständen geben, denn das Internet in Kuba ist dem Vernehmen nach schlecht ausgebaut. Wir werden sehen.
High Rise Hotels
Die Navigation fällt leicht, haben wir doch seit kurzem zwei Navigationsesel an Bord. Ein Backbard- und ein Steuerbordesel.
Man könnte es als die dritte Woche in der Werft bezeichnen, doch es handelt sich lediglich um die Abarbeitung der Todo-Liste. Manche Punkte sind schnell erledigt oder müssen lediglich veranlasst werden. Für andere brauchen wir ein paar Tage.
Frisch gestrichen gegenüber alter Farbe
Jens streicht das Deck. Diesmal haben wir mehr Glück als im vergangenen Jahr in Lanzarote, wo kurz nach dem Ende der Malerarbeiten ein heftiger Regenschauer über Sissi nieder ging und einen großen Teil der frischen Farbe gleich in den Atlantik spülte. Diesmal spielte das Wetter mit und der Regen setzte erst ein, als die Farbe schon trocken war.
Schotwinsch
Ich zerlege derweil die Backbord-Schotwinsch. Ich muss herausfinden, warum ich beim Segeln mit Juliette und Familie die Winschkurbel an die Nase bekommen habe. Das war kein gutes Gefühl. Eine winzige Feder war gebrochen und deswegen rasteten die Sperrklinken nicht mehr in die Zahnräder ein. Natürlich befindet sich kein Ersatz an Bord. Auch der kleine Zubehörladen in der Marina hat sie nicht da.
Sperrklinken mit Federchen
Also fahre ich mit dem Bus zu Budget Marine, dort hole ich gleich die doppelte Anzahl. Auf dem Rückweg denke ich, dass ich noch zu wenige geholt habe. Wenn ich wieder einmal dort bin, kaufe ich noch ein paar mehr.
Die Mastleiter wird hochgezogen, Jens klettert in die Mastspitze und prüft das Rigg. Es sieht alles gut aus. Wir sind fertig. Sissi ist seeklar.
Die Wettervorhersage ist gut. Schon am Wochenende hat es nur noch wenig geregnet. Als wir morgens zu Sissi kommen, lässt es sich bei bedecktem Himmel und trockenem Wetter gut arbeiten. Das Antifouling ist eine fiese, stinkende Pampe, die erst einmal stundenlang gerührt werden will, bevor man es streichen kann. Eine Dose kostet 250 Florin, wir brauchen zwei Dosen für einen Anstrich und wollen zweimal Streichen. Damit sind wir bei etwa 1000 Florin oder 500 Euro für die schwarze Farbe.
Jens rührt
Nach dem Rühren fangen wir mit dem Streichen an. Einer macht die Backbordseite, der andere Steuerbord. Wir kommen gut voran. Für Montag und Dienstag haben wir uns je einen Anstrich vorgenommen. Das klappt wunderbar.
Paint it black
In meinem Kopf erklingt Musik von den Rolling Stones. I see a red boat and I want to paint it black. Eigentlich wollten wir beim Malern Musik hören, haben die Lautsprecherbox aber bei den Eseln stehengelassen.
Sissi wird schwarz
Nach und nach breitet sich die schwarze Farbe auf dem Rumpf aus. Der neue Anstrich gefällt uns sehr gut. In meinem Hinterkopf habe ich schon genau vor mir, wie Sissi in Zukunft aussehen soll.
Der erste Anstrich ist perfekt.
Jo und Stewart lamentieren, dass die Arbeit an ihrem Boot nur langsam voran geht und dass sie schon seit fast vier Wochen auf dem Trockenen sitzen. Stewart gibt uns immer wieder nützliche Tipps. Außerdem lobt er die Qualität des Anstichs. Das gibt uns Rückenwind. Wir schaffen zwei Anstriche in zwei Tagen.
Der blaue Streifen wird abgeklebt
Das neue Farbkonzept sieht drei Farben vor: Schwarz, Weiß und Rot. Ganz einfach. Ganz Eintracht Frankfurt. Alles was bislang blau gestrichen ist, wird über kurz oder lang rot gemalt. Wir fangen an mit dem Streifen knapp über der Wasserlinie. Die höher liegenden Streifen machen wir später, wir haben nicht genug Farbe. Und die rote Farbe ist leider ausverkauft.
Jetzt mit rotem Streifen
Pünktlich werden wir am Donnerstagnachmittag mit dem letzten roten Anstrich fertig. Nun geben wir der Farbe noch einen Tag zum Trocknen, bevor es am Freitag wieder ins Wasser geht. Überrascht werden Jo und Stewart ebenfalls am Donnerstag. Sie erfahren plötzlich, dass sie noch am selben Tag wieder ins Wasser kommen.
Sissi in neuem Glanz
Wir sind am Freitag an der Reihe. Als Sissi im Wasser ist, fährt Jens den Wagen nach Oranjestad, ich fahre Sissi. Wir hätten es besser umgekehrt gemacht, denn auf dem Weg zurück erwischt mich eine fette Regenwolke. Ich werde nass, mir ist kalt. Es ist auf dem Hinweg wie auf dem Rückweg. Diesmal konnte ich mich aber beim Marinapersonal über den Weg erkundigen. Ich fahre anders und habe nie weniger als sieben Meter unter dem Kiel. Abgesehen von der Kälte fühle ich mich dabei sehr wohl.
Wieder im Wasser
Jamaika hat die Seegrenze wieder geöffnet. Wir haben nur noch eine kleine Todo-Liste die wir abarbeiten wollen. Es sind gar nicht so viele Punkte darauf. Bislang werden es im Augenblick aber immer mehr Punkte. So wird es wohl noch ein paar Tage gehen. Auch Jens klebt schon fleißig Streifen an die Wand.