Im wilden Osten

Wir sind auf unserem Roller schon in den Süden geritten. Wir haben das Donkey Sanctuary besucht. Wir waren im Norden der Insel und haben das schöne Gotomeer gesehen. Nur im Osten waren wir noch nicht. Also klettern wir am späten Nachmittag ins Dinghi und fahren zu unserem Roller. Ich will mit dem Roller und Eike auf die Offroad-Piste. Ich bin gespannt, wie sie im Vergleich zu Aruba ist. Auf verschiedenen Aruba-Pisten hätten wir den Roller über so manchen Stein heben müssen.

Straßenkarte von Bonaire

Gleich hinter Kralendijk hört der Asphalt auf der Straße auf. Ab sofort geht es nur noch auf einer Sandpiste weiter. Die Straße ist von Kakteen gesäumt. Hin und wieder kommt uns ein mit Sand beladener LKW entgegen und hüllt uns in eine Staubwolke. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Ganz viele Kakteen am Straßenrand. Kennen wir auch von Aruba.

Wir hopsen und hoppeln wie ein Kaninchen durch die Schlaglöcher. Der kleine Roller ist gar nicht so ungeeignet. Die Piste ist sozusagen „gemäßigt offroad“. Wenn man langsam genug fährt, kann man sie mit jedem Auto befahren. Wenn man schnell mit dem Roller fährt, springt dieser schön durch die Schlaglöcher. Wir überholen ein Auto. Vom Ende der ersten Piste zum Beginn der nächsten ist es nicht weit.

Endlich mehr als nur ein oder zwei Flamingos zu sehen.

Die nächste Piste führt uns an einem flachen See vorbei. Hier finden wir zum ersten Mal eine größere Gruppe Flamingos. Natürlich kommen wir nicht richtig nah dran, sie entfernen sich als Gruppe zügig von den Fahrzeugen auf der Straße. Zwei Autos haben uns zunächst überholt, jetzt holpern sie langsam durch die Schlaglöcher und bleiben plötzlich stehen.

Esel, immer ein Grund anzuhalten.

Drei Esel stehen am Straßenrand und gehen auf die Autofahrer zu. Sie lassen sich aus dem Fenster die Nase streicheln. Die Esel scheinen etwas enttäuscht zu sein, dass es kein Futter gibt, und wenden sich dem folgenden Fahrzeug zu.

Streicheleinheiten aus dem Fenster

Auch hier gibt es keine Karotten, sondern es wird ebenfalls gestreichelt. Irgendwie ärgere ich mich innerlich, dass wir keine Karotten im Gepäck haben. In Bonaire kann man immer auf einen Esel treffen. Andererseits gut, so bleiben die Esel etwas auf Distanz.

Jetzt sind wir an der Reihe. Erwartungsvolle Blicke ruhen auf uns.

Auch wir streicheln die Esel, dann geht es weiter bis ans Ende der Straße. Sie entpuppt sich als Sackgasse. So reiten wir durch Schlaglöcher und Kakteen zurück, die Esel sind inzwischen nicht mehr an der Straße. Das Baby trinkt bei seiner Mutter. Die Sonne sinkt, wir sind hungrig und fahren zurück zu Sissi. Eike ist erstaunt, dass die Fahrt zum Boot nach nur wenigen Minuten beendet ist. Auch Bonaire ist nur eine kleine Insel.

Die Schatten werden länger.