Wir sitzen seit Tagen auf dem Boot herum. Es geht uns gut. Keiner von uns hat auch nur irgendwelche Symptome entwickelt. So weit, so gut. Doch bis einschließlich heute müssen wir uns noch auf dem Boot isolieren. Dank guter Verproviantierung für Bonaire haben wir in den letzten Tagen keinen Mangel leiden müssen. Inzwischen gehen uns allerdings die frischen Zutaten langsam aus.
Langweilig wird es uns zum Glück nicht. Eike ist geradezu süchtig nach dem Schachspiel. Wir spielen ein paar Partien, bis uns die Köpfe rauchen. Dann machen wir eine Pause. Ich verbringe Stunden damit, eine leckere Bolognese zu kochen. Eike knetet Teig für das nächste Brot und entscheidet, endlich einmal ein Zwiebelbrot zu backen.
Während der Vorteig im Kühlschrank geht, sind die Zwiebeln an der Reihe. Es müssen gar nicht so viele Zwiebeln für ein Zwiebelbrot geschnitten werden. Für 500g Teig genügen zwei mittelgroße Zwiebeln. Die kommen zuerst in die Pfanne und werden schön dunkel geröstet, am Ende mit etwas Zucker karamellisiert. Dann dürfen sie abkühlen. Es riecht im Boot schon sehr lecker.
Nach ein paar Stunden (und ein paar Partien Schach) ist der Vorteig ein wenig gegangen und der endgültige Teig wird geknetet. Anschließend kommen die Zwiebeln hinein. Es ist viel Kneten notwendig, um den Geschmack gleichmäßig im Brotteig zu verteilen. Dann darf der Teig wieder gehen.
Der Teig wird zuletzt zu einem Brot geformt und darf bei Raumtemperatur noch eine Stunde gehen. Dann ist es soweit, Eike heizt den Ofen an. Das Brot kommt auf eine mittlere Schiene, damit es unten nicht anbrennt, sondern rundherum eine gleichmäßige Farbe bekommt. Mit zunehmender Backzeit riecht es immer leckerer, unsere Mägen fangen an zu knurren, obwohl wir gerade eine Portion Spaghetti Bolognese zu uns genommen haben.
Während das fertige Brot abkühlt, nehme ich schon einmal die Butter aus dem Kühlschrank. Es gibt für mich kaum etwas Besseres, als ein frisches Zwiebelbrot, das mit Butter bestrichen und leicht gesalzen wird. Lecker. Eike ist bei meinem Butterbrot zunächst skeptisch, dann aber vom Geschmack begeistert. Vor dem Schlafen spielen wir noch ein oder zwei Partien.
So oder so ähnlich sehen sie aus, unsere Tage in der Isolation. Das ist zum Glück morgen vorbei. Ich werde uns in der Apotheke erst einmal Tests besorgen. Sind diese negativ, werden wir am Tag darauf noch einmal unser Glück mit einem PCR-Test versuchen. Ich hoffe ja, dass der Alptraum dann vorbei ist und wir endlich abreisen können. Edward kann uns das Auto in den kommenden Tagen nicht dauerhaft überlassen. Wir werden es uns mit ihm teilen müssen. Wenn er morgens um 7 Uhr zur Arbeit gehen muss, kommt er vorher bei uns vorbei und sammelt mich auf. Ich fahre dann mit und behalte das Auto, bis Edward wieder Feierabend macht. Das genügt für unsere Zwecke vollkommen.
Brotrezept:
Vorteig:
200g Mehl (Wir nutzen hier das in Aruba erhältliche Allzweck-Weizenmehl)
130 ml Wasser
1/2 Päckchen Hefe
Alles zusammen wird zu einem relativ festen Teig geknetet. Der wandert dann über Nacht in den Kühlschrank.
Endgültiger Teig:
300g Mehl
200 ml Wasser
1/2 Päckchen Hefe
1/2 TL Salz
Ein Schuss Olivenöl
1 TL Zucker
Am nächsten Morgen wird der Vorteig mit den übrigen Zutaten zum endgültigen Teig geknetet. Der darf dann wiederum für einige Stunden in den Kühlschrank. Anschließend wird aus dem Teig das Brot geformt und bei Raumtemperatur eine Stunde gehen gelassen. Der Ofen kann nun für 20 Minuten angeheizt werden. Jetzt bekommt der Teig seinen Einschnitt. Ist der Ofen heiß, wird das Brot etwa 50 Minuten bis zur gewünschten Bräunung gebacken.
Alle Zeitangaben beziehen sich auf unseren Bordbackofen. Für ein Zwiebelbrot werden im endgültigen Teig das Olivenöl und der Zucker weggelassen. Statt dessen werden die fein geschnittenen Zwiebeln im Öl dunkel geröstet und mit Zucker karamellisiert.
Hallo ihr zwei! Ich danke euch ganz herzlich für dieses köstliche Brotrezept! Das mit dem“ in den Kühlschrank geben, bis man es backen will“ finde ich ganz toll!
Ich bin eifrige Leserin eures Blogs und ich wünsche euch Alles Gute! Jutta aus Baden bei Wien.
Backzeit und Temperatur müssen an Land angepasst werden. Ansonsten guten Appetit und gutes Gelingen