Oder: Nutzung des öffentlichen Verkehrsnetzes in Porto. Man könnte es auch anders formulieren. Wenn man den ÖPNV so gut kennt, wie wir den in Porto, dann hat man sich zu lange in der Stadt aufgehalten.
In Porto gibt es die Metro, viele Buslinien und drei Touristen-Straßenbahnlinien. Mit der Metro gibt es ein Zonen-Tarifsystem. Je nachdem, wie viele Zonen man befährt, ist der Preis entsprechend. Die Metrofahrkarten lädt man auf eine Magnetkarte, die man am Automaten erstmalig für 60 Cent kaufen muss. Mit den Metrofahrkarten darf man auch in die Busse umsteigen. Man kann auch Tageskarten auf die Magnetkarte laden.
Beim Busfahrer gibt es nur Fahrkarten für 2 €. Damit kann man mit diesem Bus so weit fahren, wie der Bus eben fährt. Die meisten Buslinien fahren sogar sehr weit, der Preis ist meist angemessen.
Für alle Metro- und Buslinien hängen Linienpläne, Netzpläne, Tarifpläne und Fahrpläne aus. Für alle? Nein! Wir haben in Porto ein zweites, geheimes Busnetz entdecken dürfen!
Auf dem Bild ist die Bushaltestelle an der Marina zu sehen: „APDL“ Das eine Haltestellenschild zeigt die offizielle Linie 507 mitsamt Aushangfahrplan. Dann gibt es aber noch ein zweites Haltestellenschild mit den Linien 105 und 106, sowie zwei Nachtlinien. Für die 100er Linien gibt es keine Abfahrtspläne, ich habe auch in ganz Porto keine Linienpläne oder Netzpläne oder Fahrpläne aushängen gesehen.
Fahren wir mit der Linie 507 von der Marina in den Baumarkt, kostet das 2 € pro Person pro Weg. Dafür gibt es Internet im Bus und eine Klimaanlage. Fahren wir mit der Linie 105 von der Marina in den Baumarkt, kostet es nur 1,35€ pro Person, denn in den Geheimbussen gilt wieder der Zonentarif, den es auch in der Metro gibt. Und natürlich gelten die Metrofahrkarten auch in den Geheimbussen.
Einziger Nachteil: Man muss ein wenig den Linienweg der geheimen Buslinien erraten. Manchmal landet man dann allerdings in einer Ecke, mit der man nicht gerechnet hätte.