Ich werde nie wieder über das Wetter schimpfen. Ganz egal, wie das Wetter in Deutschland ist. Ich werde es genießen. Das Wetter in Aruba geht mir zunehmend mehr auf die Nerven. Mal wieder ist in der Nachbarschaft ein größerer tropischer Sturm unterwegs, der zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Beitrags in Nicaragua auf die Küste trifft. In der Folge ist es hier seit ein paar Tagen einigermaßen Windstill. Dazu Temperaturen von über 30°C und eine Luftfeuchtigkeit von 75%. Der Weg zum Supermarkt wird zu einem Kraftakt. Nach wenigen Schritten klebt die inzwischen nasse Kleidung an der Haut. Die Alternative ist nicht lustiger, denn wenn sich die Regenwolken bei Windstille ausgießen, fällt sehr viel Wasser in kurzer Zeit. Auch für das kommende Wochenende ist von Freitag bis Dienstag Windstille vorhergesagt.
Gestern habe ich es mir wettertechnisch mal wieder richtig besorgt. Ich traf mich mit Paul in einer wirklich angenehmen Jazzkneipe. Paul füttert ebenfalls die Esel und fragte mich vor ein paar Tagen, ob ich diese Bar kennen würde. Ich kannte sie nicht, werde sie aber wieder besuchen. Der Jazz ist nicht allzu abgefahren. Nur vergaß ich vor dem Verlassen des Boots mal wieder, die Luken im Dach zu schließen. Also war meine Matratze schön feucht, denn in meiner Abwesenheit fand im Hafen ein weiteres Starkregenereignis statt, von dem ich in der fünfzehn Spazierminuten entfernten Bar nichts mitbekommen habe. Ich denke, dass ich die Matratze bis morgen oder übermorgen wieder getrocknet haben werde.
Wenn der Wind irgendwann einmal wieder in der üblichen Stärke aus der üblichen Richtung bläst, kommt eine meiner Konstruktionen im Donkey Sanctuary voll zur Geltung: Der Universal-Seifenspenderhalter. Eine Konstruktion gegen den kleinen Ärger im Alltag. Wenn die Flaschen mit der Flüssigseife fast leer sind, sind sie zu leicht und werden vom Wind durch die Gegend geblasen. Anneke hat sich mir gegenüber ziemlich genervt geäußert. In der Vergangenheit wurde schon einmal ein hölzerner Seifenspenderhalter gebaut, dann änderte sich die Form der Flaschen und sie passten nicht mehr.
Leider ist mir beim Lackieren der Lack ausgegangen. Ansonsten ist die Konstruktion einigermaßen einfach und hat den Vorteil, dass sie funktioniert.
So schön die Pfaue anzusehen sind, so sehr nerven sie manchmal. Sie nerven auch die Katzen. Auch das ist ein Teil des kleinen Ärgers im Alltag, den man mit etwas Phantasie schnell beseitigen kann. Die Pfaue mögen das Katzenfutter gerne und vertreiben die Katzen aus ihrer Futterkiste. Wenn nicht die Pfaue das Katzenfutter aufpicken, erledigen die Hühner den Job.
Mit acht Schrauben und zwei Schnüren habe ich den Einstieg in die Fütterungskiste so sehr verkleinert, dass die großen Vögel nicht mehr hineinpassen. Für die Katzen ändert sich nichts, sie kommen leicht zu ihrem Futter.
Vor ein paar Tagen war ich bei Juliette zum Grillen eingeladen. Auch sie kenne ich aus dem Donkey Sanctuary, auch sie füttert die Esel. Ich bin schon länger in Aruba als Juliette, die erst nach der ersten Corona-Welle aus den Niederlanden nach Aruba ziehen konnte. Es wurde ein wunderschöner Abend, die Hauptdarsteller hatten jedoch nichts mit dem Grill zu tun. Sie sind noch so klein, dass sie nicht am Tisch um Futter betteln. Im Gegensatz zur Leihmama.
Nachbarn von Juliette kürzlich einen Wurf ausgesetzter Hundewelpen gefunden. Als Besitzerin zweier Hunde nahm sie die Herausforderung an und konnte sie alle aufziehen. Jetzt hat die erwachsene Hündin von Juliette plötzlich sogar Milch für die Welpen im Angebot. Es gibt nicht nur niedliche Esel und Katzen. In Kürze sollen die Hunde in die USA vermittelt werden.
An jenem Grillabend hat es nicht geregnet. Die Luken waren ja zu. Nie wieder werde ich über das deutsche Wetter meckern.