Zerstörung des Wandschranks

In den letzten Tagen habe ich mich an den nächsten Schritt des Plans von Jens und mir gemacht. Ich habe den Wandschrank in meiner Koje zerstört, um an den Beschlag zu kommen, der uns von der Reise auf die Azoren abgehalten hat. Das war gar nicht so leicht, denn die Einrichtung ist solide verarbeitet und nicht besonders reparaturfreundlich gebaut. Es kommt mir mehr vor wie ein Smartphone, dessen Hersteller penibel darauf achtet, dass niemand es öffnen oder gar reparieren kann.

Grund für den andauernden Aruba-Aufenthalt

Einhundert Meilen nach unserer Abfahrt brach dieser Beschlag und hat uns zur Umkehr gezwungen. Glücklicherweise ist der Mast oben geblieben, nicht auszudenken was passiert wäre, wenn beide Seiten abgerissen wären. Ich brauche einen neuen Beschlag. Den gibt es in Aruba aber nicht im Laden zu kaufen, den muss mir ein Spezialist anfertigen. Dazu muss ich ihn jedoch erst einmal ausbauen. Wenn ich mit den Fingern nachsehe, finde ich den Anker im GFK-Laminat. Ich finde aber keine Muttern, die ich lösen könnte. Hat der Hersteller das wirklich so gebaut?

So soll der Schrank aussehen, wenn ich ihn wieder zusammen gebaut habe.

Der erste Schritt ist die Herstellung der Arbeitsfähigkeit. Dazu gehören der Umzug in die Marina Varadero wie auch der Autokauf. Ich bin mobil und kann in den Baumarkt fahren. Oder zum Händler für Bootsbedarf. Und natürlich zu Soraida. Der zweite Schritt ist auch getan, Jens ist nach Hause geflogen und hat mir eine leere Koje hinterlassen. Also kann ich alles von meiner Seite auf seine Seite räumen. Ich wundere mich nicht, wie viel in diese Schränke hinein passt. Was auf dem Bild zu sehen ist, ist gerade einmal die Hälfte. Die andere Hälfte liegt in der Vorschiffskoje.

Schrankinhalt

Warum sind die Bücher im Schrank? Ich habe keinen Bücherschrank in meiner Koje, die Bücher sind alle in der Vorschiffskoje untergebracht. Bis auf die Keilbücher. Auf dem Weg von Kuba nach Aruba (oder war es umgekehrt?) ist der Sollwertgeber des elektrischen Autopiloten von seiner Position an der Oberseite des Wandschranks heruntergefallen. Das hat seine Funktionalität nicht verbessert. Sissi verhielt sich merkwürdig, die Fehlersuche hat den Sollwertgeber zutage gefördert. Der war aber auf See nicht vernünftig zu verschrauben, also habe ich ihn mit Büchern in seiner Position festgekeilt. Mit den Keilbüchern. Jetzt werde ich ihn ordentlich festschrauben.

Sollwertgeber des Autopiloten

Nach dem Ausräumen des Schranks und dem Verteilen seines Inhalts über das Boot mache ich mich an das Zerlegen. Das gestaltet sich zunächst einfach. Es ist klar ersichtlich, welche Leiste ich demontieren muss, um an die nächste Leiste zu gelangen. Schraube um Schraube arbeite mich mich zum Ziel vor.

Leer geräumt. Ziel ist, den Bereich hinter der Blende in der oberen Regalreihe zugänglich zu machen. Rechts neben dem Fenster.

Der Arbeitsfluss kommt ins Stocken. Ich finde keine Möglichkeit mehr, die Bretter auseinander zu schrauben. An dieser Stelle fange ich an, über die Reparaturfreundlichkeit zu schimpfen. Die Einzelteile sind verleimt und eine Demontage ist gar nicht vorgesehen. Ich muss zu roher Gewalt greifen. Es wird laut. Mit dem Hammer und einem schmalen Keil kann ich Brett um Brett voneinander trennen. Irgendwann gelingt es mir mit dem letzten Brett, das untere Ende des kaputten Beschlags ist zugänglich.

Fertig!

Damit ist für mich der erste Arbeitstag beendet. Ich brauche eine Dusche und die Duschzeit endet um 17 Uhr. Dann nämlich wird das Tor des Bereichs der Marina abgeschlossen, in dem die Boote auf dem Trockenen stehen und in dem sich auch die Dusche befindet.

Am Ziel angelangt

Am nächsten Arbeitstag ist nicht mehr viel zu tun. Erst einmal muss das Achterstag vom Beschlag gelöst werden. Ich binde es provisorisch mit einem Seil an der Heckklampe fest. Der Mast steht auch ohne Achterstag prima, so lange er keine Segel tragen muss. Dann kann ich die Muttern lösen.

So sieht es unter dem Beschlag aus.

Die Muttern lassen sich erstaunlich leicht lösen. Als ob sie nicht richtig fest gewesen sind. Das ist wahrscheinlich auch gar nicht nötig, so lange Zug auf dem Achterstag ist. Nach der Montage des Ersatzteils mache ich sie aber etwas fester. Locker werden sie sicher wieder von alleine. Ich mache mir ein paar Gedanken über die Zugänglichkeit von innen und plane einen Umbau des Wandschranks.

Er hat verloren. Der Übeltäter.

Ich werde zwei dieser Beschläge bestellen und auf Jens‘ Seite ebenfalls den Wandschrank zerstören. Am Abend bekomme ich Besuch. Genauer gesagt locke ich den Besuch mit ein paar Leckerlis zu meinem Boot. Der süße Kater von Paul, dem Besitzer der Marina, läuft seine abendliche Runde über den Steg. Da kann ich nicht widerstehen. Ich habe ihn schon ein paar Mal angefüttert, inzwischen lässt er sich von mir auch anfassen. Deswegen werde ich Shrimp, Sunchi, Socks und Swa aber nicht untreu.

Süßer Bootskater

Nach getaner Arbeit fühlt sich die Abenddämmerung besonders gut an. Ein wichtiger Punkt auf meiner Reparatur-Checkliste ist abgehakt. Nun sind es nur noch 99 weitere Punkte. Die offenen Punkte sind der noch immer andauernde Wasserzufluss in der Vorschiffskoje, der nicht mehr durch die Fenster stattfindet, aber immer noch zu viel ist. Wahrscheinlicher Ort des Geschehens ist eine undichte Relingstütze. Die elektrische Bilgepumpe mitsamt dem Schwanenhals am Auslass. Oder ich baue ein Rückschlagventil ein, wenn ich eines bekommen kann. Ich will gar nicht darüber nachdenken, was hier noch alles zu tun ist. Ich habe genug Zeit.

Abendstimmung

Dienst Technische Inspectie

DTI. Das erinnert mich ein wenig an Kuba, dort hieß eine Behörde DIT. Natürlich hat die DTI nichts mit der kubanischen Geheimpolizei zu tun, außer dass die gleichen Buchstaben verwendet werden. Trotz der unterschiedlichen Reihenfolge habe ich negative Assoziationen damit. Außerdem bringe ich nicht gerne ein Auto zur Hauptuntersuchung, dass meiner Meinung nach die Plakette nicht verdient hat. Also das die Plakette in Deutschland nicht bekommen würde. Das ist schließlich mein Maßstab für „verdient hat“. Aruba und Deutschland sind zwei verschiedene Paar Schuhe, ich bereite das Auto nach den hiesigen Maßstäben für die Inspektion vor. Der Verkäufer sagte, dass ich lediglich die Scheinwerfer umbauen muss (von Xenon auf Halogen, Xenon ist in Aruba nicht erlaubt). Außerdem müssen neue Schonbezüge auf die Sitze gezogen werden.

Die neuen Schonbezüge.

Edward hilft mir beim Umbau der Scheinwerfer. Er freut sich darüber, dass ich ihm das Xenon-Zeugs schenke. Ich freue mich darüber, dass ich mir die Finger nicht schmutzig machen muss. Soraida hat einen Termin für mich gleich morgens um 8 Uhr ausgemacht, wenn die Leute von der DTI ihre Arbeit beginnen.

Kaffee. Viel Kaffee ist nötig, damit ich morgens vor Sonnenaufgang in die Gänge komme.

Ich stelle mir den Wecker auf 6:30 Uhr. Während ich den Kaffee koche, merke ich, dass es eine mir vollkommen fremde Uhrzeit ist. Das Licht ist ungewöhnlich, die Sonne hat es noch nicht über den Hooiberg geschafft. Die erste Kanne frisch gemahlenen Kaffees trinkt sich praktisch von selbst, eine zweite Kanne teile ich unter mir und dem Togo-Becher auf. Dann bin ich bereit und fahre die Kutsche zum TDI. Nein, DTI, das andere ist ein Volkswagen.

Freiluft-Amtsstube

Ich muss außen um das Gebäude herumlaufen, um zur Freiluft-Amtsstube zu kommen, bei der die Papiere abgegeben und das Auto angemeldet werden. So weit, so gut. Die Papiere sind einwandfrei in Ordnung, ich hätte von Soraida nichts anderes erwartet. Sie ist schließlich ein Profi. Dann darf ich das Auto vor die Tür mit der Nummer 3 fahren. Da mein Papiamento für die Konversation nicht ganz ausreicht, bekomme ich die Anweisungen in englischen Worten wie für Kleinkinder erklärt. Es ist 7:55 Uhr.

Das Auto wartet darauf, dass ein Prüfer Zeit findet.

Anschließend darf ich außen um das Gebäude laufen und warten. Es gibt nur eine einzige Stelle in Aruba, die die Hauptuntersuchungen durchführt. Ein anderer Wartender, seines Overalls nach beim örtlichen Wasserversorger angestellt, wartet ebenfalls angestrengt und lästert über die staatlichen Beschäftigten, die es mit der Arbeit nicht besonders eilig haben. Es sieht so aus, als würden sie gleich nach Arbeitsbeginn in die Frühstückspause gehen. Neben uns steht eine Frau, die sehr ungeduldig wirkt. Wir alle haben unseren Termin um 8 Uhr, die Uhr zeigt inzwischen 8:15 Uhr.

Es ist 8:20 Uhr. Die Prüfungen der Autos laufen auf Hochtouren.

Um 8:25 Uhr wird es der ungeduldigen Frau zu bunt. Sie geht zur Freiluft-Amtsstube und beschwert sich über die Wartezeit. Der Wasserwerker neben mir lacht und meint, er würde das nur mit einem fabrikneuen Wagen machen. Sein alter Wagen würde die Inspektion niemals bestehen, wenn er sich beschweren würde. Die Frau scheint jedoch alles richtig gemacht zu haben, die Prüfung ihres Wagens beginnt sofort. Dann läuft auch ein Mitarbeiter zu meinem Auto und zu dem des Wasserwerkers. Als erstes werden die Fahrzeuge desinfiziert.

Die Hauptuntersuchung läuft. Mein Auto ist auf dem Bremsen-Prüfstand (rechts, Scheinwerfer sind an), das Auto der ungeduldigen Frau hat die Bremsprobe schon hinter sich.

Kommen wir einmal zu den Mängeln. Neben den recht abgenutzten Bremsscheiben sind die Reifen meiner Meinung nach zu schlecht. Zwei der vier Reifen haben praktisch kein Profil mehr. Außerdem sind alle vier Reifen unterschiedlich – unterschiedlich alt, es sind unterschiedliche Hersteller und überhaupt. Das Auto fährt nicht geradeaus, wenn das Lenkrad in der Geradeaus-Position ist. Überhaupt zieht es bei der Fahrt ein wenig nach rechts. Mit den Xenon-Scheinwerfern waren die Straßen schon schlecht ausgeleuchtet, mit den Halogen-Scheinwerfern sehe ich genauso wenig in der Nacht. Auch ist der ausgeleuchtete Bereich nicht das, was ich aus Deutschland kenne. Die Sicherheitsgurte auf den Rücksitzen sind hinter der Rückenlehne gut versteckt, die Gurtschlösser existieren gar nicht mehr. Warndreieck, Warnweste und Verbandskasten sind natürlich auch nicht im Auto. So weit, so gut. Schon Edward hat mir signalisiert, dass ich ein sehr gutes Auto gefunden habe. Er hat eine Menge Erfahrung im Basteln an schrottreifen Fahrzeugen und kann Schrott von einem tollen Fahrzeug unterscheiden.

Bestanden!

Nach der Prüfung von Bremsen und Licht fährt der Prüfer einen coolen Schlenker um die Grube herum, parkt den Wagen auf meiner Seite des Gebäudes und teilt mir mit, dass der Wagen bestanden hat. Ich freue mich und schicke Soraida gleich eine Mitteilung. Dann müssen die Papiere noch geändert werden, sie laufen noch auf den Vorbesitzer – jetzt laufen sie auf Soraidas Namen. Damit ist das Auto nun komplett legal. Oder wie Edward sagt, es ist legaler als ich unterwegs.

Es bleibt noch anzumerken, dass der Wagen des Wasserwerkers erwartungsgemäß keine Plakette bekommen hat, weil der Sicherheitsgurt auf der Fahrerseite verklemmt ist. Er hat nun 30 Tage Zeit, den Sicherheitsgurt wieder gängig zu machen und den Wagen erneut vorzuführen. Damit ist er zufrieden. Außerdem hatte er Recht mit seiner Einschätzung der Situation. Die ungeduldige Frau hat eine Mängelliste mitbekommen und ist ziemlich wütend davongefahren. Anscheinend hat man ihr die Beschwerde übel genommen.

Der Tacho. Nach der Hauptuntersuchung ausgefallen.

Eine bestandene Hauptuntersuchung ist kein Grund, dass nicht gleich der Tacho ausfallen könnte. Auf dem Rückweg zu Sissi war es soweit. Macht nichts, die Plakette klebt und weiß nichts vom Tacho. Jetzt warte ich auf den Mann, der unser Rigg reparieren soll. Er will heute vorbeikommen, hat aber keine Uhrzeit genannt. Auf Aruba völlig normal. Ich kann mich da immer noch nicht richtig dran gewöhnen.

Wahlkämpfer

Vorvergangenes Wochenende bin ich zu Soraida gefahren. Bei der Ankunft wundere ich mich über die große Zahl von Autos, die vor ihrer Haustür stehen. Es scheint sich ein Konvoi zu bilden. Ganz vorne in der ersten Reihe steht ein Pickup-Truck mit einer der größten Lautsprecheranlagen, die man sich eben so vorstellen kann. Die Menschen tragen gelbe T-Shirts, werfen den Anwohnern Zettel in die Briefkästen und scheinen glücklich zu sein. Glücklich? Es sind Wahlkämpfer für die MEP, deren Regierung kürzlich aufgrund eines Korruptionsskandals zurücktreten musste. Ich parke den Wagen vor dem Haus, bemerke Soraida im Garten hinter dem Haus und gehe zu ihr. Sie ist gerade damit beschäftigt, ihren Bus in Fluchtrichtung zu drehen. Sie will dem Wahlkampf entfliehen. Wir entfliehen dem immer größer werdenden Getöse mit meinem Wagen. Der ist unauffälliger und steht schon vor dem Grundstück. Wahlkampf in Aruba ist laut. Wahlkampf in Aruba macht den Beteiligten einen großen Spaß. Mich nervt der Wahlkampf, der hier seit Wochen tobt, eigentlich nur noch.

Werbung für die MEP. Das Plakat steht wenigstens nur herum und macht keinen Lärm. Es steht auch nicht im Weg. Dafür aber auf vielen Grundstücken, deren Besitzer ihre politische Einstellung öffentlich machen.

Bei uns ist es eher selten, dass ein normaler Bürger seine politische Einstellung öffentlich macht – etwa durch Wahlplakate, Fahnen oder Aufkleber auf dem eigenen Auto. Hier ist es beinahe normal. Der Teil des Wahlkampfs geht für mich in Ordnung. Auch Informationsstände in der Fußgängerzone sind ja normal. Dann gibt es noch den Teil des Wahlkampfs, der kaum erträglich ist. Glücklicherweise bin ich jetzt mit Sissi in Varadero, dort ist es ruhig. Solange ich noch in der Renaissance Marina gelegen habe, konnte ich die Autokonvois der Parteianhänger im Halbstundentakt genießen. Unterstützt von lauter Musik und Hupen fuhren sie die Uferpromenade ab. Das machen sie wahrscheinlich immer noch, ich höre es jedoch nicht mehr.

Werbung von der AVP. Und es werden noch Unterschriften gesammelt, während sich der Verkehr auf der Hauptstraße ewig weit um die halbe Insel zurück staut.

Insbesondere an den Wochenenden muss man jetzt immer wieder damit rechnen, in eine Partei-Werbeaktion zu geraten. Das ist mir in Noord so gegangen, wo die AVP wohl Unterschriften gesammelt und Aufkleber verkauft hat. Aus vollkommen heiterem Himmel stehe ich in einem Stau auf der Hauptstraße, es geht nur noch zentimeterweise voran. Manchmal stockt es auch minutenlang. Die Musik vom Werbestand übertönt das eigene Autoradio bei weitem.

Es muss nicht immer die AVP sein, die andere Partei kann ebenfalls zu jeder Zeit an jeder Ecke eine kleine „Straßensperre“ aufbauen. Manchmal fahren sie aber auch nur an einem der Kreisverkehre mit ihrem Konvoi im Kreis. Das führt unweigerlich zu Verkehrsstau.

Die POR. Es sind nur wenige Anhänger der kleinen Partei unterwegs. Die stören praktisch nicht.

Neben der MEP und der AVP gibt es noch eine Reihe kleinerer Parteien. Die haben nicht so viele Anhänger und sind damit im Straßenbild nicht so präsent. Und es scheint ihnen das Geld für die Miete der großen Lautsprecheranlagen zu fehlen. Diese kleine Gruppe von der POR stört nicht weiter. Ich bin froh, wenn die Wahlen diesen Monat gelaufen sind.

Mein „neues“ Auto. Es passt sich perfekt an die Umgebung an.

Um überhaupt im Stau stehen zu können, braucht man ein Auto. Ich habe mir einen Toyota Yaris aus soundsovielter Hand zugelegt. Angemeldet ist der Wagen auf Soraida, die mir sogar ihre 70% Rabatt auf den Versicherungsbeitrag weitergeben konnte. Morgen hat er einen Termin für die Hauptuntersuchung. Ich bin gespannt, sehr gespannt. Die Sitzpolster sind ziemlich abgerockt, deswegen musste ich neue Schonbezüge aufziehen, ohne die es hier wohl keinen TÜV gibt. Mal schauen, was die Brüder zu den ziemlich dünnen Bremsscheiben sagen. Nach Angabe der Einheimischen kein Problem. Die vier verschiedenen Reifen sind auch lustig. Dafür fährt der Wagen prima.

Vor dem Kauf habe ich mir noch andere Fahrzeuge angesehen. Spannend, wie wenig die Menschen hier Wert auf eine anständig funktionierende Motorkühlung legen. Der Nissan Almera, den ich mir zuerst angesehen habe, hatte nicht einmal mehr einen Kühlwasserbehälter. Das funktioniert wahrscheinlich nur, weil hier immer Kurzstrecken gefahren werden. Auch der BYD (Modell unbekannt), den ich Probefahren konnte, hatte kein Kühlwasser. Bemerkenswert – der Chinese ist viel jünger als die beiden Japaner, rostet aber an wirklich allen Teilen.

Jens macht bei seinem letzten Eselbesuch in 2021 eine Aufnahme von Shrimp.

Nur wenige Tage nach seiner ersten Impfung hat Jens Aruba verlassen. Er ist pünktlich nach Amsterdam geflogen und der Zug nach Frankfurt hatte auch nur wenige Stunden Verspätung. Ich fange langsam mit den Reparaturarbeiten bzw. deren Vorbereitungen an. Wir haben in der Vergangenheit nicht die besten Erfahrungen mit der Planung der Zukunft gemacht, etwa 100% unserer Pläne sind gescheitert. Deswegen wird heute nicht mehr geplant, im kommenden Jahr agieren wir spontan.

Mangobaum in Soraidas Garten

Ich bin schon sehr neugierig, wie die Mangos schmecken werden, die gerade in Soraidas Garten reifen. Bei uns stehen Apfelbäume und Kirschbäume hinter den Häusern, hier sind es Mango, Papaya oder Banane. Soraida sammelt das Spülwasser von der Waschmaschine, um ihre Pflanzen zu bewässern.

Bananen

Dass die Saison für Papayas nun zu Ende ist, ist mir recht egal. Mit diesen Früchten kann ich nicht so viel anfangen. Wobei auf Aruba eine scharfe Sauce zum Würzen aus Papayas hergestellt wird, deren Geschmack ich wiederum sehr gerne mag.

Diese stachelige Frucht soll gegen alle möglichen Arten von Krebs und Bluthochdruck helfen. Auch hier bin ich auf den Geschmack gespannt.

Die Wassermelonen, die gestern geerntet wurden, haben sich geschmacklich jedenfalls als Granaten entpuppt. Kein Vergleich mit dem wässrigen Zeug, was wir in unseren Supermärkten kaufen können, sondern zuckersüß und lecker. Die Melonen bekommen übrigens das Kondenswasser der Klimaanlage, nicht das Wasser aus der Waschmaschine.

Leckere Wassermelonen

In Kürze werde ich wieder regelmäßiger schreiben, insbesondere um den Fortschritt beim Bootsbau zu dokumentieren. Noch ist hier an Bord nicht viel zu sehen.