Ellie

Einige Male war ich bei den Katzen, seit dem ich den letzten Beitrag geschrieben habe. Auch bei den Eseln konnte ich mich an den Sonntagnachmittagen entspannen. Das Leben geht hier seinen geruhsamen Gang und normalerweise passiert nicht viel. Die großen Ereignisse in der Welt finden nicht in Aruba statt. Kleine Anekdoten kann ich natürlich erzählen und etwa die Geschichte von Ellie hat das Zeug zu einem ganz großen Drama.

Ellie, eine von vielen streunenden Hündinnen in Aruba

Vor knapp zwei Wochen ist die Segeljacht Pamina hier in Varadero angekommen. Am Heck weht die deutsche Flagge und an Bord sind Lea, Rebecca, Sönke und Charly. Eine ganz normale Familie, die sich auf der Barfußroute eine Auszeit gönnt. Während ich meinen Morgenkaffee trinke ruft mich Paul zu sich. Ein deutsches Boot würde hineinkommen und ich könnte doch bei Sprachproblemen aushelfen. Natürlich mache ich das gerne, außerdem ist mir jede Abwechslung im normalen Alltag willkommen. Beeindruckend ist nicht nur die Größe des Boots, beeindruckend ist auch die Größe von Charly, dem Bordhund. Er ist nun 12 Jahre alt.

Die Pamina

Auf der Pamina ist in Aruba ganz großes Programm geplant. Das Boot soll aus dem Wasser geholt und von unten gestrichen werden. Außerdem hat Sönke neue Batterien bestellt, die hier eingebaut werden sollen. Eine Klimaanlage für die Pamina steht auch noch auf der Todo-Liste. Also werden wir hier eine gewisse Zeit gemeinsam verbringen. Sönke ist zwar der Meinung, dass alles Ende August fertig sein wird, er glaubt aber auch noch an erfolgreiches Projektmanagement in Aruba. Die erste Ernüchterung war, dass von den 24 bestellten Batteriezellen nur 12 geliefert worden sind. Ich bin gespannt, wie lange die Nachlieferung brauchen wird, die erste Ladung war sechs Wochen unterwegs.

Callas, Caruso und Pavarotti. Drei Kätzchen, die sich durch eine außergewöhnliche Stimmgewalt auszeichnen, sind in der vergangenen Woche im Tierheim eingezogen. Wir sind gespannt, ob das weiße Katerchen taub ist. Noch konnten wir es nicht herausfinden.

Um mir den Abschied von diesen süßen Spitzohren leichter zu machen, versuche ich, mir das Schicksal der anderen nicht mehr so zu Herzen zu führen. Auch die Namen lerne ich normalerweise nicht mehr. Die Opernsänger allerdings sind auf meinem Mist gewachsen, ich hatte die Aufgabe der Namensfindung.

Und da wäre dann Ellie. Lea (7) hat sie im Fischrestaurant kennengelernt, die beiden haben viel miteinander gespielt. Ellie ist eine mehrere Monate alte Streunerin, die neben einigen anderen Hunden im Hafenbereich lebt. Das ist nicht außergewöhnlich, die Angestellten der Marina, die Fischer, die Segler und die Leute vom Restaurant stellen Wasser und gelegentlich Nahrung bereit. Man kann den Hund ja nicht verkommen lassen. Ellie zeichnet gegenüber anderen Straßenhunden aus, dass sie ein Halsband trägt. Und Rebecca findet Ellie auch süß, sie hat ihr ihren Namen gegeben. Sie hat sie von Dutzenden Zecken befreit und mit Flohmittel behandelt. Ich ziehe die Familie nun immer damit auf, dass sie nun ein zweites Hundekörbchen unter Deck brauchen. Auch Charly ist begeistert von Ellie, denn sie war in den letzten Tagen heiß und er hatte seinen zweiten Frühling. Hoffentlich ist da nichts angebrannt…

Verkabeln eines von zwei der neuen Sicherungskästen

Mein Ellenbogen behindert mich immer noch an der Arbeit. In den letzten Tagen hat sich glücklicherweise eine stetige Verbesserung abgezeichnet, so dass ich hoffen kann, in ein bis zwei Wochen wieder ordentlich zupacken zu können. Derweil robbe ich mich arbeitsmäßig langsam an mein Ziel heran. Der alte Sicherungskasten ist mit Sicherungsautomaten ausgestattet, die wahrscheinlich so alt sind wie Sissi. Diese sind inzwischen so herunter, dass sie unter anderem bei unterschiedlichen Stromstärken auslösen.

Der alte Sicherungskasten

Einige der Automaten sind gar nicht mehr zu gebrauchen. Das Zeug fliegt komplett raus. Ich ersetze es durch zwei Sicherungskästen mit Schmelzsicherungen und einfachen Schaltern. Auch diese wollen verkabelt werden, Sicherungen, Schalter, Kabel und die Grundplatte müssen besorgt werden.

Den Sicherungskasten und die Stromkabel bekomme ich bei Budget Marine. Sauteuer, dafür aber für den Gebrauch auf Booten ausgelegt. Insofern sicherlich eine gute Investition. Bei den Schaltern werde ich aber nicht fündig, meinen Bedarf kann Budget Marine hier nicht befriedigen. Auch bei den Schmelzsicherungen herrscht hier gerade Knappheit. So fahre ich anschließend zu Boat & Fishing Aruba. Die haben 10 der von mir benötigten Schalter, von denen ich 24 brauche. Die anderen 14 bestelle ich, sie sollen in der ersten Augustwoche eintreffen. Dafür gibt es hier aber die Montagehalterungen nicht, sie sind auch nicht bestellbar. Hä? Diese Halterungen habe ich aber bei Budget Marine gesehen. Allerdings hat Budget nur eine einzige im Laden vorrätig, also bestelle ich die restlichen. Auch die sollen in der ersten Augustwoche kommen.

Derweil kann ich die beiden Sicherungskästen schon verkabeln. Sicherungen und Kabelschuhe gibt es im Baumarkt. Der Baumarkt hat aber kein Holz, das ich als Trägerplatte benutzen kann. Die verfügbaren Bretter sind alle in 2,4 m Länge und 1,2 m Breite und passen damit nicht in mein Auto. Außerdem wollen sie mir nicht das kleine 36 cm auf 40 cm Brettchen verkaufen, ich müsste das ganze Brett nehmen. Das geht besser.

Ich frage Soraida. Sie gibt mir den Tipp, es bei einer Schreinerei zu versuchen. Eine Viertelstunde und zwei Heinecken später habe ich ein auf Maß zugesägtes Stück Holz. Ein schönes Erfolgserlebnis.

Voll verkabelter Sicherungskasten

Derweil sehe ich Ellie immer wieder auf der Pamina an Bord. Nachdem sie an einem der ersten Tage ins Wasser gefallen ist und von Rebecca gerettet wurde, kann sie inzwischen selbständig an und von Bord gehen. Das freut Charly sicherlich sehr, wenn die Familie einen Ausflug macht und er alleine das Boot bewachen muss. Nur Sönke ist bislang standhaft und verkündet seine Meinung, dass er keinen zweiten Hund an Bord braucht. Er verscheucht Ellie regelmäßig. Einem echten Straßenhund macht das gar nichts aus. Außerdem haben alle anderen Ellie lieb.

Sind sie nicht niedlich? Die muss man doch adoptieren.

Meine Beziehung zu den Katzen und Kätzchen im Tierheim lasse ich jedenfalls gar nicht mehr so tief werden. Nur Elvis wird von mir regelmäßig gestreichelt und gekrault. Das kann ich machen, weil er in seinem Leben das Tierheim wohl nicht mehr verlassen wird. Er war vor ein oder zwei Jahren an eine Familie vermittelt worden und wurde total unglücklich. Er hat nicht mehr gefressen und sich in Ecken verkrochen. Als er zurück ins Tierheim kam, blühte er wieder auf und war glücklich.

Shrimp chillt

Also halte ich mich für die festen Beziehungen an Shrimp, Sunchi, Swa und Socks im Donkey Sanctuary sowie an Mikey im Hafen. Wobei der bildhübsche Kerl derzeit Ausgangssperre hat. Er hat sich an einer der Hinterpfoten verletzt, muss eine Halskrause tragen und darf nicht mehr in der Marina spazieren gehen. Ich freue mich darauf, wenn er wieder zu mir zum Frühstücken kommt.

Auch zu den Eseln eine Beziehung aufzubauen ist vollkommen risikolos. Esel passen nicht auf Segelboote. Außerdem geht es diesen Eseln ausgezeichnet, man könnte ihnen keine bessere Umgebung bieten.

Relax

Ich bin gespannt, wie die Geschichte mit Ellie weitergeht und ob sie ein Straßenköter auf Aruba bleibt. Rebecca versucht gerade, über Facebook jemanden zu finden, der den zugegebenermaßen niedlichen Hund bei sich aufnimmt. Lea versucht, den Hund so oft wie möglich zu knuddeln und zu umarmen. Charly versucht, was die Natur ihm vorgibt. Sönke versucht, die Kontrolle nicht zu verlieren. Ich versuche, meinen blöden Ellenbogen wieder fit zu bekommen. Ellie jedenfalls hat morgen gemeinsam mit Charly einen Termin beim Tierarzt. Entflohen, entwurmen, impfen (?). Das wird noch spannend.

Ellie entspannt vor der Pamina

Kaputt machen

Es gibt Kleinigkeiten im Leben, an denen ich meine deutsche Herkunft immer wieder vor Augen geführt bekomme. Die deutsche Tugend der Pünktlichkeit halte ich sehr hoch. Damit bin ich einer unter wenigen in Aruba. Mit Anneke kann ich mich zu einer bestimmten Uhrzeit verabreden. Bei ihr weiß ich sicher, dass sie pünktlich sein wird, meistens ist sie sogar vor der vereinbarten Zeit am Treffpunkt. So stehe ich um acht Uhr morgens vor dem Animal Shelter und bin mal wieder der Erste.

Eine der Katzen, die vor dem Tierheim wohnen

Neben den Katzen, die im Tierheim wohnen, gibt es auch noch ein paar vor der Tür. Eine besonders schöne Dame wartet gemeinsam mit mir auf den Schlüssel zur Eingangstür. Nach und nach kommen die anderen Helfer, irgendwann erscheint auch die Dame mit dem Schlüssel. So weit, so gut. Dann können die Katzen vor der Tür ja ihr Futter und Wasser bekommen.

Elvis

Das ist Elvis. Er ist fünf Jahre alt und hat sein gesamtes Leben im Animal Shelter verbracht. Der wunderschöne Kater ist einigermaßen scheu den Menschen gegenüber. Wahrscheinlich hat ihn deswegen niemand adoptiert.

Holzdecke mit Wasserschaden

An Bord treibe ich meine Sanierung weiter voran. Die Holzdecke im Salon muss herunter. Schön ist sie sowieso nicht mehr. Man sieht deutlich verschiedene Stellen, an denen sie einen heftigen Wasserschaden erlitten hat. Außerdem müssen Stromkabel ersetzt werden, die unter der Decke verlegt sind.

Kaputt machen – erster Teil. Es fängt über der Navigationsecke an.

Schraube um Schraube, Brett um Brett. Nach und nach wandert die Holzdecke ins Cockpit. Nach und nach finde ich die Baustellen der kommenden Wochen. Die meisten davon habe ich erwartet.

Kaputt machen – zweiter Teil. Jetzt sind alle Bretter runter.

Ich habe an einigen Stellen vor vier Jahren bei der Elektrik etwas gepfuscht. Das ist mir dann nach dem Wassereinbruch auf die Füße gefallen. Anstatt die vorhandenen Kabel nur neu anzuschließen hätte ich sie besser gegen verzinnte Kabel getauscht. Dann hätte ich auf der Backbordseite an den Lampen wohl auch mehr als 7V Spannung. Diesmal mache ich es richtig.

Die Holzdecke ist Geschichte

Nur noch die Bretter zum Müllcontainer fahren, dann ist wieder ein wichtiger Schritt vollbracht. Meine Bauarbeiten gehen langsam voran aber sie gehen voran. Ich habe einige Arbeiten an Deck zu erledigen, die ich morgens vor 9 Uhr durchführen muss – danach brennt die Sonne zu heiß. Die Arbeiten unter Deck kann ich zu jeder Tageszeit erledigen, ins Schwitzen komme ich immer.

Drei neue Esel im Donkey Sanctuary

Im Donkey Sanctuary sind drei neue Esel eingetroffen. Sie sind sehr schön, nicht zu dick und noch etwas menschenscheu. Meine Karotten mögen sie. Wenn sie kastriert sind, können sie zu den anderen Eseln in die große Gruppe.

Außerdem ist Kerstin diese Woche im Donkey Sanctuary eingetroffen. Das ist für mich insofern von Bedeutung als dass Kerstin sehr nett ist, sie war im vergangenen Jahr schon einmal hier. Weil sie so freundlich ist, hat sie für mich einige Dinge in den Koffer gelegt, die ich in Aruba nicht kaufen kann. Nein, keinen Apfelwein, der wäre viel zu schwer gewesen. Ich habe nun ein neues Telefon.

Fast geplatzt

Das alte Telefon hat sich beinahe seiner Rückseite entledigt und ist auf doppelte Dicke angewachsen. Ich bin froh, dass mir der Akku beim Laden nicht abgebrannt ist. So sitze ich im unwirtlichen Salon und übertrage die Daten vom alten auf das neue Gerät als es draußen heftig zu regnen beginnt. Der Hurrikan Elsa ist weitergezogen, wir haben wieder Wind und die typischen Starkregenereignisse. Es tropft auf den Salontisch. Es tropft an einer Stelle, an der ich es zuletzt erwartet hätte.

Undichte Stelle

Ich glaube, der Vorbesitzer hat sich da schon einmal daran versucht. Leider kommt hier Wasser durch und das schon bei einem handelsüblichen arubanischen Starkregen. Eine Baustelle, die ich nicht erwartet habe. Natürlich wieder an einer ausgesprochen gut zugänglichen Stelle.

So sieht es von oben aus. Das Wasser kommt nicht durch dieses Loch ins Boot, die undichte Stelle befindet sich ziemlich genau unter der Spitze des grünen Pfeils. Im Inneren des Sockels für den Lüfter.

Einen Tag später meldet sich mein rechter Ellenbogen. Der bringt mir in Erinnerung, dass mir das ständige Benutzen der Computermaus vor Jahren einen Golferellenbogen beschert hat. Ach wie ist das fein, selbst das Heben der vollen Kaffeetasse verursacht mir Schmerzen. Jetzt muss ich den auch noch ruhig halten.

Leben auf der Baustelle

Schon wieder fällt mir auf, dass ich einige Tage nichts veröffentlicht habe. Dabei ist es nicht so, dass hier nichts passieren würde. Außer am vergangenen Freitag, da war nämlich der Wahltag in Aruba. Dank eines Verkaufs- und Ausschankverbots für Alkohol waren die Bars geschlossen. Auch der Genuss von Alkohol in der Öffentlichkeit war mit Geldbuße belegt.

Geschlossen am Wahltag

Das hält die Arubaner natürlich nicht davon ab, sich nicht trotzdem zu betrinken. Die Wartezeit ist lang, bis die Stimmen alle ausgezählt sind. Um halb drei Uhr in der Nacht steht das Ergebnis fest, gewonnen hat die MEP. Das ist die Partei, die schon vorher die Regierung geführt hat. Die Regierung, die wegen eines Korruptionsskandals zurücktreten musste.

Es gibt jedoch auch Stimmen die behaupten, dass die Konkurrenz (AVP) recht froh ist um den Wahlsieg des Gegners. Die Einwohner werden in nicht allzu ferner Zukunft Einschnitte hinnehmen müssen oder höhere Steuern bezahlen, da der Staatshaushalt aufgrund von Covid-19 ziemlich in Schieflage geraten ist. Wenn der Name der eigenen Partei damit verknüpft ist, schmälert das in der fernen Zukunft die Chancen auf Wahlsiege.

Schmücken für die Parade

Zunächst einmal ist die Freude bei den Siegern groß. Am Samstag bekomme ich davon gar nicht so viel mit, am Sonntag wird es jedoch überdeutlich. Überall schmücken die Anhänger der MEP ihre Grundstücke in den Farben der Partei. Auch Soraidas Nachbarn sind mit von der Partie. Traditionell findet am Sonntag nach der Wahl nämlich immer eine Parade statt, ein Autokorso der Sieger über die ganze Insel. Ein letztes Mal Verkehrsstau auf den Straßen. Die Parade kommt sogar durch die echt abgelegene Ecke, in der Soraidas Haus steht.

Warten auf die Parade

Das brauche ich mir nicht anzutun. Ich flüchte zu den Eseln, dort ist der Sonntag aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens eher ruhig, denn die Touristen kennen die Schleichwege nicht. Auch die Einheimischen kommen nicht zu Besuch. Ein Grund ist sicherlich, dass die Niederlande gerade ein Fußballspiel verlieren. Ein anderer Grund ist wohl, dass die MEP-Fans am Straßenrand auf die Parade warten.

Sunchi putzt Shrimp

Um eine ausreichende Zahl von Katzen um mich herum muss ich mir nun keine Sorgen mehr machen. Am Montag bin ich vormittags im Tierheim und kümmere mich um die Katzen. Nach getaner Arbeit (füttern und reinigen) kann ich die Spitzohren nach Lust und Laune streicheln. Sie sollen an Menschen gewöhnt werden. Das mache ich doch gerne. Nur mit den Namen habe ich es noch nicht so, zum Glück tragen die meisten von ihnen Halsbänder mit ihrem Namen und einer Nummer.

Wer möchte mich adoptieren?

Gesprochen wird Holländisch, das Tierheim ist ein holländischer Ort. Inzwischen bin ich so weit, dass ich einem Gespräch in dieser Sprache durchaus folgen kann, sprechen kann ich aber noch kein Wort.

Glückskatze

Den Katzen ist das reichlich egal, ihnen genügen Futter und ein paar Streicheleinheiten. Im Gegensatz zu manch anderen Einrichtungen dieser Art gibt es hier keine Höchstdauer, die die Tiere auf eine Vermittlung warten dürfen. Das könnte ich nicht – Katzen füttern, die nächste Woche eingeschläfert werden, weil sie zu lange warten. Elvis beispielsweise ist fünf Jahre alt und wird wohl nie adoptiert werden.

Schlafender Tiger

Nach dem Essen ist erst einmal ein Schläfchen angesagt. Nach dem Schläfchen kommt ein Nickerchen und anschließend möchte der Kater sicher noch etwas dösen. Ich habe ein kleines Video von der Raubtierfütterung. Der Käfig muss von Katzen befreit werden, damit er gereinigt werden kann. Dafür stellt man den Katzen das Futter vor die Tür.

Wenn ich nicht gerade Katzen bespaße oder Esel besuche, habe ich die Arbeiten an Bord. Das wird nicht langweilig und findet auch so schnell noch kein Ende. Um die Ursache für das in die Vorschiffskoje tropfende Wasser zu finden, räume ich den Raum erst einmal aus. Nur – wohin mit all den Sachen, die sich sonst auf den Kojen und in der Segellast tummeln. Erst einmal in den Salon. Der ist jetzt total gemütlich.

Der Salon als Lagerraum

Anschließend kommt die Deckenverkleidung runter. Ich klebe auf jedes einzelne Holzteil einen Streifen Krepp. Dann werden die Teile durchnummeriert. Anschließend fotografiere ich das. Das muss reichen, um es später wieder zusammen zu setzen.

Die Deckenverkleidung ist runter

Nach der Deckenverkleidung muss noch ein Stück von der Wandverkleidung herunter. Ich fange da an, wo es immer zuerst getropft hat. Das zahlt sich aus, schnell gelange ich an die Stelle. Der Decksdurchbruch für einen der Püttinge ist undicht. Es ist eindeutig zu sehen, wo das Wasser immer heruntergelaufen ist.

Hier kommt das Wasser rein

Von oben sieht man davon natürlich nichts. Solche Schäden entstehen nicht von heute auf morgen, die Abdichtung wird über die Jahre immer schlechter. Ich gehe davon aus, dass ich alle sechs Durchbrüche neu abdichten darf, schließlich sind sie alle gleich alt.

Nicht ganz dicht.

Und wieder einmal stehe ich vor der Frage, wie ich die Reparatur am besten angehe. Ich muss mich beraten und treffe mich mit einem anderen Segler, der mir gute Tipps gibt. Davon ist die Arbeit natürlich noch nicht getan. Ich brauche einen Tag mit bedecktem Himmel, wenn ich an Deck arbeiten möchte – außer ich mache das ganz früh am Morgen.