Ein Paket kommt an.

Heute gab es Post für uns. Wir konnten ein Paket in Empfang nehmen, das wir dringend erwartet haben. Leider war es nicht das Paket mit dem Watermaker, dafür ist der Inhalt ebenfalls absolut lebenswichtig für uns. Wir haben Post aus Frankfurt Bonames bekommen.

Der Absender. Jens Haase aus Bonames.

Wir möchten natürlich auch ein wenig mit dem Trend gehen, sich selbst beim Auspacken eines Pakets zu filmen. Das ist bei diesem besonderen Paket natürlich allererste Pflicht. Wir freuen uns schon darauf, den Inhalt zu verspeisen.

Post aus Frankfurt Bonames

An dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank an Jens Haase, der uns noch vor der Abfahrt angedroht hat, uns unterwegs zu verpflegen. Jede einzelne leckere Dose werden wir genießen!

Warten in Wales

Seit Vorgestern sind wir in Milford Haven in Wales. Milford ist eine kleine, hübsche Hafenstadt mit einer riesigen Marina. Wenn man in die Marina einfährt, meldet man sich über Funk an und bekommt nach kurzer Zeit einen Liegeplatz zugewiesen. Sehr schön, sehr gut organisiert und die Marina ist ausgezeichnet geschützt in einem alten Fischereihafen.

Milford Marina mit offenen Schleusentoren – Suchspiel: Wo ist Sissi?

Diesmal warten wir nicht auf den passenden Wind. Wir warten auf zwei Pakete, die wir schon vor einer Weile hierher haben schicken lassen. Im Marinabüro liegen ganz viele Pakete für Segler, die die Marina als Poststation nutzen. Das ist der Hauptgrund, warum wir Sissi nach Milford gelenkt haben. Da wir die Wartezeit anständig nutzen, haben wir Sissi mal wieder eine Rundum-Wartung verpasst. Während ich die Toilette frisch gefettet und den Innenraum gereinigt habe, saß Jens an Deck und hat einige Risse in der Genua geflickt.

DIe Genua muss genäht werden.

Dann wäre da noch unser Watermaker. Auf der Nordsee haben wir festgestellt, dass er Salzwasser in den Maschinenraum gießt. Wir haben dann über den Händler, bei dem wir den Watermaker erworben haben, eine Ersatzlieferung erreichen können. So weit, so gut. Der Hersteller in Italien hat das Ersatzteil auch rechtzeitig von DHL abholen lassen, deswegen war unser Plan, das Ersatzteil hier auf uns warten zu lassen. Nur haben wir die Rechnung ohne den Paketdienst gemacht. Der Engländer würde sowas wie “I’m not fully satiesfied” sagen, der Schotte oder Ire würde irgendwas mit “fucking” herausbringen.

DHL “Express”

Es ist mir unklar, wie DHL in Italien eine für Großbritannien bestimmte Lieferung nach Athen schicken konnte. Es ist mir aber genau so unklar, warum DHL in Athen diese Lieferung nicht einfach nach Großbritannien geschickt hat, sondern wieder zurück nach Bologna. Heute früh stellten wir erfreut fest, dass das Ersatzteil inzwischen in Bristol angekommen ist, nur noch zweieinhalb Autostunden von Milford Haven entfernt. Vielleicht mieten wir uns morgen ein Auto und holen das Teil selbst ab… Bislang gibt es jedenfalls noch kein angekündigtes Lieferdatum.

Außer den Reparaturen machen wir noch die Dinge, die wir gerne tun. Essen! Für heute Abend sind beim Fischer zwei feine Lobster bestellt. Die kosten hier zwar etwas mehr als auf Islay (15 Pfund für die mittlere Größe), dafür sind sie aber genau so frisch. Da freuen wir uns schon drauf.

Morgen wollen wir frischen Fisch hier beim örtlichen Fischhändler kaufen. Ein Stegnachbar hat uns erklärt, dass es unglaublich schwer ist, in Großbritannien frischen Fisch zu kaufen. 99% des Fangs würden in den Süden geschickt und kämen als rechteckige, in Plastik verpackte Pakete zurück. Die britischen Hausfrauen hätten verlernt, komplette Fische zuzubereiten. Deswegen konnten wir uns auch seit Schottland nicht mehr mit frischem Fisch versorgen.

Delphine begleiten Sissi ein Stück des Wegs

Ebenfalls frischen Fisch mögen die Reisebegleiter, die wir auf dem Weg nach Milford hatten. Blöderweise habe ich gerade geschlafen, aber Jens konnte ein Video von den Delphinen drehen, die uns über eine Viertelstunde begleitet haben.

Leiterchen und ein neuer Fernseher zum Auswärtssieg

Es ist überhaupt nicht lustig. Es schwimmt hier jede Menge Mist im Wasser herum. Alte Fußbälle, Müllsäcke und leere Flaschen schwimmen in der Marina herum. Was wir heute gesehen haben, krönt das Ganze.

Jens und ich warteten auf den Beginn der Übertragung des Spiels der SGE gegen Flora Tallinn. Der Grill lief auf Hochtouren, innen brutzelten die Leiterchen, die wir gestern beim Metzger geholt haben. Der Duft des gegrillten Fleischs mit der leckeren, selbst gemachten Marinade zog durch das Innere des Schiffs. Auf dem Tisch standen zwei Gerippte, gefüllt mit dem leckeren, streng rationierten Äppler aus der Heimat.

Fang des Tages…

Plötzlich sahen wir einen großen Gegenstand in der Hafeneinfahrt treiben. Der Gegenstand kam näher und entpuppte sich als Fernseher. Jens schnappte sich den Bootshaken, um die Glotze zu angeln. Das war letztendlich aber nicht nötig, denn der Fernseher trieb an einen der Stege, als wolle er in der Marina festmachen.

Der neue Fernseher – ein Sanyo

Den neuen Fernseher müssen wir nur noch gründlich mit Süßwasser spülen und danach trocknen, dann können wir darauf den Auswärtssieg unserer Eintracht ansehen. Zuerst kommen jedoch die Leiterchen dran, die wir vor dem Anpfiff genossen haben. Damit die Vitamine nicht zu kurz kommen, wurden ein paar Maiskolben in gesalzener Butter angebraten und dazu gelegt. Lecker!

Anschließend wurde der PC angekurbelt und Eintracht TV geschaut. Der Stream hat sich zwar verknotet, trotzdem konnten wir uns am 1:2 Auswärtssieg erfreuen. Selbstverständlich haben wir Sissi entsprechend geflaggt.

Der Eintracht-Schal flattert neben der irischen Gastlandflagge

Das war heute ein wohl gelungener Heimatabend. Prost Eintracht!