Unfall in Arklow

Jens hatte einen bösen Unfall mit der Schiffschraube. Oder so ähnlich… Jetzt erkenne ich ihn kaum wieder. Zuerst dachte ich, wir hätten einen blinden Passagier an Bord. Das Gesicht unter dem Bart habe ich zuletzt vor Jahren gesehen.

Zu nah an der Schraube getaucht – der Bart ist ab.

Derzeit warten wir noch in Arklow auf den passenden Wind, um nach Wales rüber zu fahren. Der soll morgen kommen, wie uns verschiedene Wetterdienste voraussagen. Also werden wir die Zeit nutzen, gestern haben wir beim Metzger leckere Leiterchen eingekauft und mariniert. Die werden heute gegrillt, da freuen wir uns drauf.

Auf jeden Fall sind wir glücklich, dass wir den weiten Weg über Schottland genommen haben und nicht durch den englischen Kanal gefahren sind. Aus Deutschland hören wir ständig von Temperaturen um die 40°C, genau so ist es in Frankreich. Hier in Irland stöhnen die Leute über die Hitzewelle, es sind aber nur 22°C.

Hitze in ganz Europa – außer in Irland

Außerdem beginnt heute die neue Fußball-Saison, unsere Eintracht hat ihr erstes Qualifikationsspiel für die Europaleague. Also werden wir das Abonnement von Eintracht-TV in Anspruch nehmen und uns das Spiel reinziehen. Da wir das erst nach dem Abpfiff tun können, werden wir die Telefone ausschalten, damit uns niemand das Ergebnis im Vorhinein mitteilen kann. Ich hoffe, das Ergebnis wird auch nicht auf der Homepage von Eintracht-TV angezeigt. Forza SGE!!!

Duschen, dank dem Diesel

In Wicklow war es schwülwarm und weitestgehend windstill. Außerdem entsprachen die dort nicht vorhandenen Duschen keinesfalls unseren Vorstellungen. Wenn wir schon für die Übernachtung bezahlen müssen, dann wollen wir auch Duschen haben.

Also beschlossen wir, die Tide zu nutzen und die 10 Meilen nach Arklow mit dem Motor zurückzulegen.

AIS Bild mit fünf Leuchttürmen bzw. Tonnen und einem schnellen Frachtschiff

Südlich von Wicklow befinden sich einige Steine unter Wasser, außerdem ist einige Meilen vor der Küste noch eine längere Sandbank. Mit der richtigen Ausrüstung ist es heutzutage bei jedem Wetter möglich, die entsprechenden Seezeichen zu sehen. Unser AIS stellt jedenfalls die Tonnen wunderschön dar. Außerdem sieht man ein schnelles Frachtschiff, das außerhalb der Sandbank unterwegs ist.

Auch in der Einfahrt von Dublin waren die wichtigen Tonnen alle mit AIS ausgestattet. Die Iren sind hier sehr konsequent. In Schottland gab es auch gelegentlich AIS-Tonnen, sie sind dort jedoch wesentlich seltener.

Nach gut zwei Stunden war die Reise schon wieder beendet. Wir liefen in die Marina in Arklow ein und konnten bald die erfrischende Dusche genießen.

Brandaktuell – Bericht aus der Bordküche

In Dublin haben wir uns bei einem Family Butcher ein Kilo Gulasch vakumieren lassen. In Wicklow geht Jens an die Zubereitung. Er bringt den Topf auf große Hitze, fügt das Öl zum Anbraten hinzu, öffnet die Vakuumverpackung und wirft das Fleisch in den Topf. Dann höre ich nur einen Ruf “Scheeeiiiiiiiße!!!!!”. In der Verpackung hat sich noch eine zweite Plastiktüte befunden, die der Metzger zum Abwiegen des Fleischs verwendet hat. Die schmeckt angebraten natürlich besonders lecker.

Zweiter Versuch – ohne leckeres Polyäthylen

Jens konnte unter Einsatz seines Lebens das gute Fleisch retten, musste den Topf ordentlich schrubben und nun riecht der zweite Versuch echt lecker. Ich freue mich auf das Gulasch. Ein kleines Gulasch-Quiz für die Wartezeit habe ich im Postillon gefunden.