Die Nachrichten aus Deutschland über die Rücktritte mehr oder minder korrupter Politiker lesen wir in Aruba mit Interesse. In diesem Blog möchte ich auf eine Nachricht hinweisen, die es nicht in die Tagesschau geschafft hat:
Jemand hier in Aruba hat mir gesagt, dass es nichts Gutes bedeutet, wenn die Flagge des Gouverneurs vor dem Parlamentsgebäude flattert. Seit Dienstag habe ich sie an jedem Tag gesehen. Am vergangenen Dienstag ist die Regierung zurückgetreten, Neuwahlen müssen jetzt innerhalb von drei Monaten angesetzt werden.
Seit ein paar Wochen wird von der Staatsanwaltschaft gegen die Regierungspartei POR ermittelt. Es sollen Gemeinschaftsgelder veruntreut worden sein. Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt. Den Nachrichten werde ich jedenfalls weiter folgen.
Das alles ist natürlich Gesprächsstoff. Thema an der Bushaltestelle, Thema unter den Fahrgästen, Thema in Bars – zumindest dort, wo nicht vorwiegend Touristen verkehren. Mein Beitrag zu solchen Diskussionen kommt dann meist aus meiner deutschen Perspektive. Viele Arubaner glauben, dass ihre Regierung die Korruption für sich gepachtet hat. Stimmt aber nicht, das ist meiner Meinung nach leider ein weltweites Geschäftsmodell.
Ich glaube, ich sehe das dunkle T-Shirt aus diesem Souvenirshop in den letzten Tagen öfter auf der Straße. Eine Neuauflage ist das T-Shirt nicht. Kann es sein, dass es sich erst kürzlich in den Vordergrund gedrängelt hat? Vielleicht hat der Händler für den Fall eines neuen Skandals immer eine Kiste im Lager.