Gute Nachrichten und schlechte Nachrichten

Bei der Bekämpfung unserer Ölpest haben wir einen ersten Erfolg erzielt. Inzwischen haben wir gelernt, mit unserem Teppichreinigungs-Wundermittel umzugehen. Anfangs haben wir zu viel Backpulver und zu wenig Alkohol genommen. Inzwischen haben wir gelernt, wie wir das beste Reinigungsergebnis bekommen können.

Oben der dunkle Ölschmutz, unten der Boden, der gerade bearbeitet wird.

Zuerst verteile ich das Backpulver auf dem trockenen Teppich. Anschließend massiere ich es mit meinen Füßen in den Teppichboden ein. Ich verteile es quasi genau so, wie ich vorher den Dreck im Boot verteilt habe, nur mit etwas mehr Sorgfalt. Anschließend sprühe ich das alle so weit mit Alkohol ein, dass der Teppich getränkt ist und ich das weiße Backpulver nicht mehr sehen kann.

Diese Fläche kann jetzt eingesprüht werden.

Dann ist die Arbeit erst einmal getan. Ich setze mich an die frische Luft, der Alkoholdunst ist nur schwer erträglich. Das Boot muss gut gelüftet sein. Ich könnte mir vorstellen, dass sich sonst eine explosive Mischung in der Luft bildet. Das Lüften hilft auch gegen die Kopfschmerzen. Nach zwei bis drei Stunden ist der Alkohol verdunstet (bei ca. 30°C Raumtemperatur). Dann sollten sich erste Dreckflecken im Backpulver zeigen.

Der Boden trocknet langsam ab und es zeigen sich braune Flecken im weißen Backpulver. Das ist der Dreck, der rauskommt.

Nun sprühe ich den Alkohol wieder und wieder darauf, er löst den Dreck aus dem Teppich. Nach drei bis vier Alkoholanwendungen lasse ich den Teppich über Nacht komplett trocknen. Am nächsten Morgen wird gesaugt, das trockene Backpulver lässt sich leicht aufsaugen.

Nach dem Staubsaugen. Man sieht deutlich, dass immer noch Dreck im Teppich hängt. Also ist eine weitere Anwendung nötig.

Anschließend kann ich das Ergebnis beurteilen und ob der Teppich eine weitere Behandlung braucht. Wenn keine weitere Behandlung nötig ist, bürste ich mit einer kräftigen Bürste die letzten Reste aus dem Teppich und lasse sie im Staubsauger verschwinden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. In der Vorschiffskoje war ein breiter, schwarzer Strich auf dem Boden, dort steht immer unsere Hochsee-Mülltonne, da laufen wir oft entlang. Jetzt ist der Boden wieder schön sauber.

Vorschiffskoje nach drei Anwendungen. Eigentlich waren es zwei Anwendungen und ein Versuch zum Lernen.

Ach ja, da wäre noch der Dienstagmorgen. Der Rigger ist bei uns am Boot und schaut sich die Mastspitze in aller Ruhe mit dem Fernglas an. Dann teilt er mir mit, dass wir wahrscheinlich den Mast legen müssen. Er wird versuchen, sich über Nacht eine Lösung einfallen zu lassen, wie er das Problem bei stehendem Mast beheben kann. Ansonsten würde alleine der Kran ca. 1000 US$ kosten. Bäh. Ich mag solche Nachrichten nicht.

Frisch eingesprüht, darf trocknen.

Ich schnappe mir die Sprühflasche und gebe dem Fußboden eine weitere Behandlung. Aruba ist klebriger als unser Fußboden.

In Covid-Zeiten ist es sicher nicht schlecht, dass wir in den letzten Tagen unseren Teppichboden immer wieder und wieder und wieder und wieder desinfiziert haben. Unsere Füße werden auf keinen Fall Covid bekommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen Ort mit besser desinfiziertem Fußboden gibt.

2 Antworten auf „Gute Nachrichten und schlechte Nachrichten“

  1. Moin Jörg, ihr solltest auf jedenfall das Boot elektr. stillegen, wenn ihr da mit Alkohol herumspielt. Da muss nur im falschen Augenblick ein Relais klicken (Kühlschrank) und es macht Bumm.
    Beim Mast muss vermutlich der eingesteckte Alukopf (sofern vorhanden) herausgezogen werden, um an die Achse zu kommen.

  2. Wir machen das mit dem Alkohol nur, wenn wir das Boot gleichzeitig mit ein paar Windstärken belüften können. Sonst lässt es sich auch gar nicht aushalten unter Deck. Das ganze Boot können wir nicht stillegen, den Kühlschrank machen wir allerdings aus.

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