Warten auf den Liegeplatz

Wir sind ja daran gewöhnt, auf Ereignisse zu warten. Diesmal warten wir an unserem Ankerplatz darauf, einen Platz im Hafen zu bekommen. Den Hafenplatz brauchen wir, damit wir unser Achterstag entfernen können. Das würde zwar theoretisch auch mitten im Hafen gehen, doch der Rigger kommt nicht rausgefahren und Jens fühlt sich nicht wohl dabei, mitten im Hafen an die Mastspitze zu klettern.

Das Achterstag dröselt sich auf

Auf dem Weg von Guadeloupe nach Horta ist eines schönen Morgens am Achterstag zu sehen, dass es gewisse Verschleißerscheinungen aufweist. Mindestens einer der Drähte ist gebrochen. Das ist blöd, denn das Achterstag hält den Mast. Auf jeden Fall war auf der Fahrt dieser Defekt ein Grund, nicht so viele Segel zu setzen, wie wir es eigentlich hätten machen können. Während wir auf unseren Hafenplatz warten, haben wir die Gelegenheit, uns in Horta ein wenig umzusehen.

Touristen werden gewaschen und geschleudert

Mehrmals täglich kommt die Touristenschleuder an uns vorbeigefahren. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen. Die Touristen werden in Regenklamotten gesteckt, dann gibt das Boot Gas und geht mit ihnen in den Schleudergang. Also werden sie gewaschen und geschleudert.

Ufos landen auf der Nachbarinsel Pico

Beim Blick über die Marina fällt uns auf, dass auf der Nachbarinsel Pico ein Ufo landet. Warum auch nicht? Der Berg ist immerhin der höchste Berg Portugals, irgendwo müssen sie ja landen. Es sieht faszinierend aus.

Rua José Azevedo

Wenn es zum Reiseführer „Lonely Planet“ eine Alternative gibt, heißt diese wohl „Crowded Planet“. Es ist wohl irgendwie so, dass jeder Segler, der Horta besucht, irgendwann einmal oder mehrmals in Peters Cafe Sport zu einer Mahlzeit oder mehreren Getränken einkehrt. Bei unseren Spaziergängen fällt mir auf, dass Peter eine ganze Industrie ist. Entweder haben sie die Straße nach den ganzen Peter-Läden benannt oder Peter ist gar keine Person, sondern die Straße gibt den ganzen Läden den Namen. Da sich aber alle Läden irgendwie dasselbe Logo teilen, gehe ich davon aus, dass sie auch alle irgendwie zusammen gehören.

Blick die Peter-Straße entlang

Kommt man von der Marina die Peter-Straße entlang, schreitet man zunächst am Laden Base Peter Zee vorbei. Dort kann man die Touren mit dem Whale Watching Boot buchen. Das Boot ist gut beschäftigt und fährt jeden Tag ein bis zwei Touren.

Whale Watching Peter

Ich persönlich habe mich sehr an den Walen erfreuen können, die wir unterwegs auf unserer Reise gesehen haben. Auf keinen Fall würde ich mich in die oben gezeigte Touristenschleuder setzen, auch in dieses Boot würde ich nicht einsteigen. Woher wissen die eigentlich, wo sich die Wale befinden? Wir haben unsere Wale immer nur zufällig entdeckt. Eine Walgarantie gibt es sicherlich nicht.

Base Peter Zee

Ein Haus weiter ist Sala Peter. Gerade fällt mir nicht mehr ein, was sie dort verkaufen. Der Wal über der Tür zeigt deutlich, dass es der gleiche Konzern ist. Noch ein Stück weiter die Straße herunter ist dann das Flaggschiff der Peter-Läden:

Peter Cafe Sport

Peter Cafe Sport ist der Laden, der Seglertreffpunkt, der im Crowded Planet Reiseführer sicherlich beschrieben ist. Es ist schwer, hier am Abend einen Tisch zu bekommen. Reservierungen für zwei Personen nehmen sie überhaupt nicht an, da muss man schon mit einer größeren Gruppe kommen. Als ich diese Information beschafft habe, musste ich in das Restaurant hineingehen. Ein wohlbekannter Geruch hat sich mir um die Nase gelegt. Es riecht innen nach altem Frittenfett, als würde man einen britischen Pub betreten. Mir hat es den Magen fast nach außen gekehrt und für mich war klar, dass wir bei unserem Besuch auf jeden Fall im Außenbereich sitzen müssen.

Peter Souvenirladen

Der letzte Peter-Laden in der Reihe ist ein Souvenirladen, in dem es jede Menge Segelnippes zu kaufen gibt. Für Christine werde ich noch einen Kühlschrankmagneten kaufen, das habe ich bisher überall gemacht. Den besorge ich aber woanders, es gibt noch ein paar wenige Läden, auf denen nicht Peter drauf steht und kein Peter-Logo drauf ist.

Vulkan mit Ruderboot

Zurück an Bord sehen wir zu, wie ein Ruderboot seine Kreise um die ankernden Boote zieht. Sie hängen sich ordentlich in die Riemen. Wir machen uns fein für das Abendessen, schließlich sind wir mit der Crew der Cassie verabredet – bei Peter. Mein Steak ist einigermaßen okay, wenn auch nicht richtig warm. Das liegt nicht daran, dass wir draußen sitzen. Jens‘ Burger ist einigermaßen okay, aber nicht mit den Händen essbar. Er verteilt sich auf dem ganzen Teller. Vielen Dank an dieser Stelle an den Skipper der Cassie, denn er hat uns diesen Abend zum Essen eingeladen.

Am nächsten Tag besuche ich wieder einmal das Hafenmeisterbüro, um nach einem Liegeplatz zu fragen. Derweil wundere ich mich, was Jens da fotografiert. Klar, natürlich. Die Aliens, die mit ihren Ufos auf Pico gelandet sind, müssen auch einklarieren. Das geht natürlich nur in Horta, auf Pico hat der Zoll kein Büro.

Die Außerirdischen müssen auch einklarieren

Tropengewitter

Es ist Freitag. Wir haben um 12:30 Uhr einen Krantermin. Wir können ihn aber nicht wahrnehmen, denn an unserer Steuerbordseite ist ein Segelboot vertäut. Der Besitzer weiß von unserem Krantermin. Es ist vereinbart, dass wir während des Kranens mit unseren Booten die Plätze tauschen, dass also Sissi außen und der Nachbar innen liegt. Ich spaziere ins Marinabüro, um den Kran zu bezahlen und zu fragen, wie ich weiter vorgehen soll. Falls er nicht kommt, soll ich um 11 Uhr über Funk auf Kanal 9 Bescheid sagen. Dann kümmert sich die Marina um das Problem. Bezahlen kann ich noch nicht, ich habe die Versicherungsunterlagen nicht dabei. Also spaziere ich zurück und wieder ins Büro. Da kommen schon einige Meter zusammen. Natürlich kommt der Nachbar nicht. Natürlich meldet sich die Marin am Funk nicht. Also spaziere ich ein drittes Mal los. Als ich fast im Marinabüro angekommen bin, meldet sich die Funke.

Sissi kommt aus dem Wasser

Der Hafenmeister kommt mit einem Abschleppboot und befreit uns von unserem Ballast. Dann können wir an den Kran fahren und Sissi während der Mittagspause von unten ein wenig säubern. Nach eineinhalb Jahren im tropischen Wasser und zwei Monaten in der hintersten Ecke der Marina hat sich ein gewisser Bewuchs gebildet. Der bremst uns aus.

Drei bis vier Zentimeter langer Bremsbewuchs

Beim Streichen in Aruba im November 2020 haben Jens und ich gute Arbeit geleistet. Der Bewuchs ist viel weniger schlimm als befürchtet. Wir machen uns an die Arbeit. Nicht mit dem Hochdruckreiniger, der würde auch den letzten Rest der Farbe abwaschen. Wir machen es mit dem Schrubber. Das dauert zwar länger und ist anstrengender, es belässt uns aber noch ein wenig von der bewuchshemmenden Farbe.

Jetzt wird geschrubbt!

Jens und ich wechseln uns ab. Die Arbeit ist anstrengend. Ich habe heute noch Muskelkater im rechten Arm bzw. mein sogenannter „Golferellenbogen“ meldet sich. Dabei habe ich noch nie Golf gespielt. Wir schaffen den ganzen Rumpf in den zur Verfügung stehenden eineinhalb Stunden. Dann sind wir fix und fertig. Eigentlich wollten wir noch zu einer Probefahrt unter Segeln aufbrechen, das lassen wir aber sein. Außerdem herrscht Flaute, es regt sich kein Lüftchen.

Sieht wieder manierlich aus und ein wenig Farbe ist auch noch dran.

Die Wasserung ist so unproblematisch wie das Heben des Boots. Wir müssen noch eine Ehrenrunde drehen, während der Hafenmeister jetzt nach seiner Mittagspause den Nachbarn an den Steg verholt. Dann sind wir an der Reihe und können Sissi in zweiter Reihe parken. Jetzt sind wir unabhängig und können raus fahren, wann immer wir wollen.

Jetzt sind wir außen!

Später am Freitag zieht sich der Himmel zu. Wir freuen uns, die Temperaturen sind unerträglich. Ein leises Lüftchen regnet. Nach dem Abendessen öffnen sich die Schleusen des Himmels. Es regnet in Mengen, wie man sie aus Aruba kennt. Es dauert aber stundenlang. In der Nacht zieht ein Gewitter nach dem anderen durch. Am Samstagmorgen warte ich vergeblich darauf, dass mein Kaffeewasser zu kochen anfängt. Der Strom ist ausgefallen. Der Batteriemonitor zeigt, dass er schon seit Stunden weg sein muss, denn die Akkus sind schon auf 94% heruntergerutscht. Die Sicherungen sind alle drin. Es fällt mir auf, dass alle Geschäfte geschlossen sind. Der Strom ist großflächig ausgefallen, wohl eine Folge des Gewitter. Folgen für uns: Wir können einige geplante Tätigkeiten nicht durchführen, weil dazu der Besuch eines der Geschäfte nötig wäre. Also machen wir Inventur der Lebensmittel und Schädlingsbekämpfung in einem Rutsch.

Unser Arsenal zur Schädlingsbekämpfung

Im Laufe der Zeit mit immer mehr Wissen über den Eindringling hat sich das Arsenal ein wenig gewandelt. Insbesondere ist es wichtig, den Käfern Fressgifte anzubieten. Dazu ist die Spritze in der Bildmitte. Es wird an den Lieblingsplätzen unserer Untermieter, die wir an der entsprechenden Menge Kakerlakenkacke erkennen können, ein Tropfen ausgebracht. Das ist für uns Menschen völlig ungefährlich, denn der Tropfen geliert dann und verteilt sich nicht selbständig im Boot. Im Küchenbereich, wo mit Lebensmitteln gearbeitet wird, kommen die Insektenhotels zum Einsatz. Da will ich kein Gift haben. Für schwer zugängliche Ritzen unter den Bodenbrettern ist die Sprühflasche mit der langen Tülle geeignet. Es wird eine Art Schaum ausgelegt. Auch dieses Zeug verteilt sich nicht selbst, sondern ist ein Fressgift. Nicht mehr zum Einsatz kommen die Sprühflaschen aus der hinteren Reihe. Gegen Kakerlaken bringt systematisch weder der direkte Beschuss etwas noch die großflächige Vernebelung von Gift in der Raumluft. Wir wollen uns ja nicht selbst vergiften.

Planung der Bevorratung mit der Inventurliste

Irgendwann im Laufe des Samstagabends kommt der Strom wieder. Wir haben während des Samstags nicht auf den Konsum von 230V Wechselstrom verzichtet. Unsere Ventilatoren haben im Dauerbetrieb aus den Invertern gesaugt. Der große Inverter kann sogar den Wasserkocher befeuern. Es hat schon Vorteile, auf einem Boot zu leben. Mit Hilfe der Inventurliste planen wir die Bevorratung. Wir checken das Wetter. Voraussichtlicher Start ist Mittwoch. Damit haben wir Montag und Dienstag zur Bevorratung und für kleine Aufräumarbeiten. Außerdem ist da noch der abgebrochene Flaggenstock, den ich gerne wieder schön gemacht hätte.

Ungewohnter Anblick am Montagmorgen

Während des Morgenkaffees haben wir einen ungewohnten Anblick. Am Kranplatz wird ein U-Boot angeschleppt. Es sieht aus, als sei beim Kranen ein Unfall passiert. Auftriebskörper halten den Rumpf über Wasser. Jens und ich verschieben den Start der Einkaufsfahrt, wir wollen erst einmal ausgiebig gaffen.

Taucher wartet entspannt auf den Kran

Während der Wartezeit auf den Kran, ein anderes Boot muss zuerst ins Wasser gelassen werden, entspannt sich der Taucher. Er wird nach Stunden bezahlt. Dann ist es soweit, der Abschlepper kann das Boot zum Kran bugsieren.

Jetzt kommt es an den Haken

Nun beginnt der Kranführer mit einem langsamen Prozess. Das Boot wird ausgegossen. Man kann es als mit Wasser gefüllte Badewanne nicht hochheben. Es würde durchbrechen. Mehr und mehr nimmt die Schräglage zu, das Wasser fließt hinaus. Ich treffe Fred auf dem Steg, der Motorbootbesitzer ist sein Kunde. Während des Stromausfalls Freitagnacht hat die Bilgepumpe die Batterie leer gesaugt und ist dann irgendwann stromlos stehengeblieben. Die starken Regenfälle haben dann das Boot versenkt.

Das Boot wird ausgegossen.

Immer wieder vergesse ich die Geburtstage von Freunden. Gerade ärgere ich mich ziemlich darüber, dass ich am Samstag vor lauter Stromausfall vergessen habe, Soraida zum Geburtstag zu gratulieren. Jetzt will sie offenbar nichts mehr mit mir zu tun haben. Es wäre sehr traurig, wenn das jetzt so enden würde. Außerdem mache ich mir Sorgen um die Samai. Von denen habe ich seit einer Woche nichts mehr gehört, auch meine Mails an ihre Unterwegs-Adresse gehen offenbar ins Leere. Doch es ist Zeit, die Maus zu parken und zum Supermarkt zu fahren. Die Einkäufe werden nicht von selbst an Bord kommen.


Der Supermarkt hat geschlossen. Wasserschaden durch den Starkregen. Wir fahren quer durch die Stadt, um zu einem angemessen großen Laden zu kommen und sind erst spät wieder zurück an Bord.

Sissi ist seeklar!

Ich kann es kaum glauben. Den letzten Beitrag habe ich an Ostern geschrieben. Das ist ja schon weit mehr als eine Woche her. Jetzt verstehe ich, warum Soraida mir eine Nachricht geschickt hat. Nach einer arbeitsreichen Zeit in den letzten Tagen habe ich jetzt zum ersten Mal wieder etwas Luft und Muße zum Schreiben. Sissi ist seeklar und Jens sitzt im Augenblick im Flugzeug, mitten über dem Atlantik. Der letzte Beitrag endete mit dem Nachbarn, der mir von der Seenotrettung gebracht wurde.

Totalschaden am Boot

Eine schönen Nachmittags treffe ich meinen ehemaligen Nachbarn. Ich frage ihn, wie lange die Reparatur dauern wird. Aus früheren Gesprächen weiß ich, dass er genau wie ich in Kürze über den Atlantik fahren möchte. Daraus wird aber nichts. Sein Boot hat einen Totalschaden. Aufgrund einer vor über 20 Jahren erfolgten aber verpfuschten Reparatur hat sich das Boot vor dem Kiel großflächig delaminiert. Es wäre nötig, den kompletten Innenausbau herauszunehmen und das Laminat von Grund auf neu aufzubauen. Das lohnt sich für ihn nicht, er will mit dem Segeln aufhören. Das Boot bleibt in Guadeloupe und er glaubt, schon einen Käufer gefunden zu haben, der es ausschlachten will.

Langsam aber sicher wird es fertig.

Seit Eikes Abreise arbeite ich daran, dem Cockpit noch einmal einen neuen Anstrich zu verpassen. Der letzte Anstrich war praktisch nicht mehr vorhanden bzw. blätterte ab. Insgesamt haben sich die Arbeiten länger hingezogen und mehr Nerven gekostet, als ich es erwartet hätte. Immer wieder hat mich Fred versetzt, so dass ich teilweise wunderschöne Tage habe verstreichen lassen. Andere Tage waren so regnerisch, dass der Einsatz von Pinsel und Farbrolle sich verboten hat. Dann wieder war das Holz so feucht, dass ich nicht guten Gewissens eine wasserdichte Farbe hätte darüber streichen wollen.

Frisch gestrichen!

Ende gut, alles gut. Die Farbe ist drauf und die Farbe ist trocken. Jetzt bin ich gespannt, wie lange dieser Anstrich halten wird. Tendenziell länger, denn Sissi fährt ja wieder nach Europa zurück. Die karibische Sonne ist brutal zu UV-beständigen Farben und Lacken.

Komplett fertig mit Kartenplotter bzw. Radarbildschirm.

Während der Arbeiten ist mir aufgefallen, dass der Regen durch das Cockpitdach tropft. Oben drauf sind vier Solarpaneele, deren Anschlusskabel durch das Dach gehen. Abgedichtet habe ich sie in Holland bei der Montage, allerdings nicht mit salzwasserbeständiger Dichtmasse, sondern mit Zeug aus dem Baumarkt. Inzwischen weiß ich, wo ich den Baumarktkram am Boot einsetzen kann und wo nicht. Damals war mir das nicht klar. Jetzt ist es wieder dicht.

Das Dach ist wieder wasserdicht.

Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich noch eine Stunde Zeit habe, bis ich zum Bus muss. Also schreibe ich noch ein paar Zeilen, ich habe lange nicht geschrieben, ich habe heute früh noch Wäsche gewaschen. Ich gehe immer lieber in Waschautomatensalons als die Wäsche an Bord von Hand zu waschen. Ich nehme auch immer das volle Programm mit Wäschetrockner. Hier in der Werft wäre es ziemlich doof, die frisch gewaschene Wäsche auf die Leine zu hängen, wenn nebenan ein Arbeiter Boote abschleift.

Keine 100 Meter von Sissi entfernt.

Auch die Preise sind gut. Der Laden hat drei Größen von Waschmaschinen (7 kg für 5€, 9 kg für 6€ oder 20kg für 11€) und ist innen ordentlich sauber. Einfach die Wäsche in die Maschine stopfen, bezahlen und starten, 50 Minuten später muss dann in den Trockner umgeladen werden, der für 10 Minuten 1,50€ kostet und von der Größe her wohl auch den Inhalt der 20 kg Maschine nimmt.

Trockner

Am Bezahlautomaten gibt es alle Möglichkeiten, kontaktlos per Karte, mit Scheinen oder Münzen. Gefällt mir gut. Die Alternative wären die Waschmaschinen und Trockner, die es in der Marina ebenfalls gibt. Die größte Maschine hat hier 7 kg. Die Kilopreise liegen definitiv über denen der Konkurrenz vor der Tür. Außerdem ist es maximal umständlich. Der Bezahlautomat nimmt nur Münzen und ist defekt. Also muss man im Marinabüro den gewünschten Betrag auf den Codeschlüssel für die Eingangstüren buchen lassen, denn das Lesegerät für den Codeschlüssel funktioniert. Ich weigere mich.

Bezahlautomat

Die Klamotten, die ich beim Streichen getragen habe, stecke ich nicht mehr in die Waschmaschine. Manchmal muss Kleidung in die Mülltonne. Ich glaube auch nicht, dass die wasserfeste Farbe aus der Kleidung heraus gewaschen werden könnte.

Nicht nur die Arbeitshandschuhe, alle benutzten Klamotten sind voll weißer Farbe

Okay, was fehlt noch? Ich habe frische Kleidung, Bettzeug und Handtücher für mehrere Wochen. Sissi ist von oben wasserdicht, im Cockpit frisch gestrichen und der Motor startet auf Anforderung. Holger hat mir einen Tipp zur Schmierung der Einspritzdüsen gegeben: Einfach 2% bis 4% 2-Takt-Motoröl in den Tank geben. Dann riechen die Abgase zwar ein wenig, dafür werden die Düsen aber schön geschmeidig. Habe ich gemacht. Das geht bei den alten Dieselmotoren. Für einen aktuellen Motor mit Direkteinspritzung darf man den Diesel natürlich nicht so behandeln, das würde zu einem Motorschaden führen. Sagt Holger. Motor ist klar. Am Freitag habe ich einen Krantermin, um Sissi während der Mittagspause aus dem Wasser zu ziehen. Dann wird von unten noch einmal ordentlich geschrubbt. Dann müssen wir noch die Vorräte ergänzen und tanken. Von der Wettervorhersage sieht es Anfang Mai vielversprechend aus.

Nachteil der frischen Farbe: Man sieht jeden Dreck!