Die Museen in Havanna sind geschlossen. Da macht das Revolutionsmuseum keine Ausnahme. Auch das Museum der modernen kubanischen Kunst ist zu und das Apothekenmuseum ebenfalls.
Dies ist ein besonderer Auftrag für mich. Mein ehemaliger Arbeitskollege und Freund Uli ist dabei, in Neubiberg bei München ein Apothekenmuseum einzurichten. Er hat mich gebeten, in Havanna das Apothekenmuseum zu besuchen, wenn möglich zu fotografieren und alle möglichen Prospekte oder Bildbände mitzubringen, die ich bekommen kann.
Die Suche nach dem Museum gestaltet sich zunächst schwierig. Keiner der Taxifahrer, die wir fragen, weiß wo sich das Museum befindet. Vielleicht habe ich die Frage auch falsch gestellt, ich habe nach der historischen Apotheke gefragt. Wir sind halt arm dran, ohne unsere Telefone und ohne Internet. So richtig offline halt. Lediglich die Kamera von Jens macht diese Aufnahmen überhaupt möglich. Nachdem wir zunächst vor einer der drei historischen Apotheken aufgeben mussten, weil sie wegen Renovierung geschlossen ist, finden wir endlich die Apotheke Reunion/Sarre.
Von der Sonnenseite her fotografiert sieht das repräsentative Gebäude ziemlich geschlossen aus. Es ist ein Sonntag, wir wollen schon aufgeben und am nächsten Tag wiederkommen. Doch kaum laufen wir um die Ecke, können wir sehen, dass die Eingangstür geöffnet ist. Das Museum ist nämlich nicht nur ein Museum, sondern noch eine richtige Apotheke, in der Medikamente verkauft werden.
Es ist am Sonntag nicht viel los in der Apotheke. Vielleicht haben sie auch keine Medikamente. Wir fragen, ob wir fotografieren dürfen. Wir dürfen. Dann bekommen wir freundlich erklärt, dass das Museum geschlossen hat. Durch die Eingangstür macht Jens ein paar Bilder, als plötzlich die Apothekerin kommt und uns andeutet, dass wir ihr folgen sollen. Wir werden durch einige der Räume der Museums geführt und Jens macht Foto um Foto.
In das Obergeschoss können wir nicht und auch die Räume, vor denen ein Sicherheitsfuzzi sitzt, sind für uns tabu. Doch wir bekommen einige schöne Aufnahmen zusammen.
Alle möglichen Werkzeuge, die ein Apotheker bei der Herstellung der Medizin benötigte, sind hier in den Vitrinen zu finden. Wenn die Museen wieder geöffnet haben, kann ich einen Besuch dieses Museum nur empfehlen, wenn man sich sowieso schon in Havanna aufhält.
Leider kann ich für Uli nur die Bilder mitbringen, einen Dropbox-Link hat er schon bekommen. Uli, fühl‘ Dich frei, die Bilder auf Deiner Webseite zu verwenden. Den Höhepunkt unserer ganz privaten inoffiziellen Führung macht die Öffnung der Tür des Tresors aus, in dem sich die teuren Zutaten und die Drogen befunden haben.
Am Ende spenden wir 10 Dollar für die Restaurierung des Museums oder für ein Abendessen für die Apothekerinnen. Ich weiß es nicht. Es war jedenfalls eine tolle private Führung und die Ausstellungsstücke sind schön anzusehen. Ein solches Museum findet man jedenfalls nicht an jeder Ecke.
Tolle Bilder, vielen Dank. Da werde ich sicherlich etwas von brauchen können. Ich hoffe ihr kommt irgendwie vorwärts, allerdings muss man sagen im Moment verpasst ihr auch nicht viel 🙂